Łukomski, Mikołaj Antoni

Mikołaj Antoni Łukomski, Porträt von Józef Rajecki, 1747

Mikołaj Antoni Łukomski

Abt der Zisterzienserabtei Ląd 1697–1750; Generalvisitator der polnischen Zisterzienserprovinz

* 1672
08. Mai 1750 Ląd

Antoni Łukomski, vom Wappen Szeliga, Taufname Mikołaj, stammte gemäß der Inschrift auf dem Rahmens seines Porträts aus Łukom im Kreis Konin, etwa 10 km von Ląd entfernt, angrenzend an das Abteiggut Zagórowo. Er war der Sohn von Adam Łukomski und Helena Mańkowska. Sein jüngerer Bruder (oder Neffe?) Józef Łukomski wurde 1731 Abt der Zisterzienserabtei Koprzywnica in der Region Kleinpolen.

Über seine philosophische und theologische Ausbildung habe sich keine Nachrichten erhalten. Da es zu dieser Zeit kein zisterziensisches Studienzentrum gab, kann man davon ausgehen, dass er am Jesuitenkolleg in Kalisz oder Posen ausgebildet wurde, wohin die Zisterzienser im 17. Jahrhundert ihre Kleriker schickten. Ende 1696 schloss er sein Studium ab. Da er am 1. Januar 1697, im Alter von 18 Jahren, seine Primiz feierte, ist davon auszugehen, dass er im Dezember 1696 geweiht wurde, ohne das nach den kirchlichen Vorschriften erforderliche Alter von 25 erreicht zu haben und daher eine besondere Dispens des Bischofs benötigte.

Er muss eine bedeutende Persönlichkeit im Kloster gewesen sein, denn schon am 31. August 1697 wurde er nach dreijähriger Vakanz als 25-Jähriger zum Abt der ältesten Zisterzienserabtei Polens gewählt. Er blieb Abt bis zu seinem Tod am 8. Mai 1750. Am 19. Mai 1700 sandte Papst Innozenz XII. Lukomski einen Gruß mit dem Text des Eides, den er leisten sollte, um dem Bischof von Rom und seinem Nachfolger gemäß der 1625 festgelegten Formel die Treue zu halten.

Während seiner 50-jährigen Amtszeit blühte die Abtei auf, sodass Łukomski als ihr zweiter Gründer bezeichnet wird. Seine vorrangige Aufgabe war es, die Arbeit seiner Vorgänger Zapolski († 1689) und Gniński zu vollenden und den Bau und die Ausstattung der Kirche abzuschließen. 1720 wurden die Kirchtürme mit Hauben gekrönt, die Kirche barock ausgestattet, Chorgestühl und Orgel aufgestellt und das Kloster umgebaut und eingerichtet. In den 1730er Jahren ließ er ein neues Prälaturgebäude nach einem Entwurf des italienischen Barockarchitekten Pompeo Ferrari errichten (zu Beginn des 20. Jahrhunderts abgerissen). Der schlesische Maler Jerzy Wilhelm Neuhertz malte die Kuppel der Kirche mit Gemälden aus (1730–1732). Der franziskanische Künstler Adam Swach hielt sich von 1711 und 1730 in der Abtei auf.

Dbt Antonius ließ auch einige Kirchen in den Klostergütern bauen oder restaurieren, z.B. in Kłodawa und Godziszewo in Pommern, Koszuty, Zagórów. Auf seine Initiative hin wurde ein eigenes Haus für das Noviziat gebaut.

In den Jahren 1718, 1730 und 1740 wurde er zum Generalkommissar der polnischen Zisterzienserprovinz gewählt; 1718 errichtete er das Zisterzienserkolleg in Mogiła (Studienhaus der Zisterzienserprovinz), an dem er als Dozent tätig war. Während seiner Amtszeit feierte die Abtei 1745 ihr 600-jähriges Bestehen, das mit großem Pomp gefeiert wurde. Pater. K. M. Jarmundowicz verfasste eine panegyrische Redeüber die Zeremonie, in der Lukomski als herausragender Kunstmäzen und hervorragender Geistlicher gewürdigt wird. 1747, anlässlich seines 75. Geburtstages und des 50. Jahrestages seiner Regierung als Abt, malte Józef Rajecki ein Porträt.

Lukomskis Regentschaft markiert eine Zeit der Metamorphose, der Wandel von Großgrundbesitzern zu bedeutenden Gelehrten der Künste und Wissenschaften. Ihm verdanken die polnischen Zisterzienser die Reaktivierung des Zisterzienserkollegs in der Zisterzienserabtei Mogiła bei Krakau, wo Vorlesungen über Theologie und Philosophie wurden auf hohem Niveau gehalten. Philosophie. Als Inspektor des Ordens befasste er sich insbesondere mit der Entwicklung von Bildung in den einzelnen Klöstern.

1733 ernannte Łukomski Konstanty Iłowiecki zu seinem Koadjutor und Nachfolge, der ihm im Querschiff der Abteikirche von Ląd ein prächtiges Epitaph aufstellen ließ.

gge, Dez. 2022


Daten:

Prof.: 1690Prim.: 1. Jan. 1690; Abbas: 31. Aug. 1697.

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Zitierempfehlung: Łukomski, Mikołaj Antoni, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 19.12.2022, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/%C5%81ukomski,_Miko%C5%82aj_Antoni

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