Albert (Lilienfeld)

Albert

Albert

12. Abt des Zisterzienserstifts Lilienfeld 1294-1302

† März 1302/Mai 1303

Albert wurde vielleicht noch im Dezember 1293 oder im Laufe des Jahres 1294, dem Jahr seiner ersten urkundlichen Erwähnung, zum Abt gewählt.

Aus seiner Zeit sind zahlreiche Stiftungen an Rechten und Gründen überliefert, v.a. aus dem Königshaus, bei dem das Stift in hohem Ansehen stand, aber auch von anderen Personen wie dem Pfarrer Reinhard von Kilb, der am 8. September 1296 u.a. einen Weingarten in Pfaffstätten und einen Geldbetrag für Glasfenster der Magdalenakirche stiftete. Für das Siechenhaus stiftete ein gewisser Praun aus Wien am 25. April 1300 einen Weingarten in Pfaffstätten und den Weingarten Scheibling für Konventwein.

Am 19. Februar 1299 ist Abt Albert Zeuge in einer Rechtshandlung mit dem Stift Zwettl in Falkenberg. Zur Hebung des Kirchenbesuches wurden Kirchen und Altäre von verschiedenen Bischöfen mit Ablässen ausgestattet. Margareta, Gräfin von Pfannberg, übergab 1300 dem Kloster 100 Pfund für ihren Jahrtag. Für ihre Begräbnisstelle stiftete sie die Casariuskapelle am nördlichen Seitenschiff der Kirche.

König Albrecht I. muss besonderes Vertrauen zu Lilienfeld gehabt haben, da er 1299 wegen bevorstehender längerer Abwesenheit dem Stift dreizehn, die Hausmacht der Habsburger betreffende Urkunden zur Aufbewahrung übergab. Abt Ulrich I. von Heiligenkreuz gibt in seiner Visitationscharta vom 13. September 1301 einen Personalstand von 50 Mönchen und 20 Konversen an.

Zum letzten Mal wird Abt Albert urkundlich am 12. März 1302 genannt. Sein Todestag ist nicht bekannt, er lag zwischen März 1302 und Mai 1303. Sein Nachfolger wurde der Cellerar Paul II.

gge, Nov. 2020


Daten:

Abbas: el. Dez. 1293 oder 1294.

Literatur:

Tobner, Paul: Das Stift Lilienfeld 1202–1902. Zur Erinnerung an die Feier des 700jährigen Jubiläums dieses Cistercienserstiftes. Wien, 1902, S. 82ff. · Müller, Eugen: Professbuch des Zisterzienserstiftes Lilienfeld (= Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktiner-Ordens und seiner Zweige. Ergänzungsband. Nr. 38). St. Ottilien: EOS, 1996, ISBN 3-88096-628-1, S. 63 · Watzl, Hermann: … in loco, qui nunc ad sanctam crucem vocatur …: Quellen und Abhandlungen zur Geschichte des Stiftes Heiligenkreuz. Heiligenkreuz: Heiligenkreuzer Verlag, 1987, S. 452.

Zitierempfehlung: Albert (Lilienfeld), in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 18.11.2020, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Albert_(Lilienfeld)

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