Baumann, Jakob

Jakob Baumann

Jakob Baumann

letzter Abt der Zisterzienserabtei Dargun 1459–1552

* um 1491 Stendal
† Sep./Okt. 1562 Röcknitz?

Die spärlichen persönlichen Informationen über den in Stendal[1] geborenen Abt Jakob Baumann stammen aus einer Zeugenaussage bzgl. einer Grenzstreitigkeit, die er am 16. September 1562 in Fürstenberg gemacht hat. Dort gibt er zu Protokoll, 71 Jahre alt zu sein und zehneinhalb Jahre im Kloster Himmelpfort bei Lychen in der Uckermark gelebt zu haben, davon fünf Jahre als Schließer („schluter“) und fünfeinhalb Jahre als einfacher Mönch („gemeine personn“). Er gibt ferner an, verheiratet und Pfarrer in Röcknitz („Rekenitz“) zu sein.

Mit der Säkularisation der Zisterze Himmelpfort 1541 kam Jakob Baumann nach Dargun, kann aber erst nach dem 11. Juli 1549 Abt geworden sein, denn an diesem Tag war sein Vorgänger Abt Johann IX. noch im Amt. Die Aufhebung des Klosters Dargun durch Herzog Johann Albrecht am 6. März 1552 nahm er widerstandslos hin, wurde danach erster evangelischer Pastor im nahegelegenen Röcknitz, dem späteren Dargun, und heiratete.

Bald nach dem Zeugenverhör in Fürstenberg muss Baumann verstorben sein, denn schon am 21. Oktober 1562 wurde sein Nachfolger Johann Cosmas zum Pastor zu Dargun mit Residenz im Flecken Röcknitz berufen.

Über Baumann heißt es in einem Bericht über die Kirchenvisitation in Röcknitz vom 25. Oktober 1560: „Es ist der Pastor Er Jacobus Bawman im Examine nicht gar woll bestanden, allein das er den Catechismum gewust aber sonst ein alt fromb mhan, will hernacher so uiell muglich vleissig studiren.“

gge, April 2020

  1. Dieterich Schröder: Wismarische Erstlinge, Band 2, 1732, S. 100.

Literatur:

Lisch, Georg Christian Friedrich: Zur Geschichte der letzten Prälaten in Meklenburg, in: Mecklenburgische Jahrbücher 38 (1873), S. 3–24 (hier: 12–14) [1] · Ders.: Der letzte Abt des Klosters Dargun, in: ibidem S. 94 (Nachtrag) [2] · Schlegel, Gerhard: Das Zisterzienserkloster Dargun 1172–1552 (= Studien zur katholischen Bistums- und Klostergeschichte, Band 22). Leipzig: St.-Benno, 1980.

Zitierempfehlung: Baumann, Jakob, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 30.04.2020, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Baumann,_Jakob

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