Beringer, Matthäus

Matthäus I. Beringer

Matthäus Beringer

39. Abt des Zisterzienserstiftes Lilienfeld 1543–1548

† 7. Aug. 1548

Matthäus I. Beringer wurde auf dem Schreinerhof in der Weidenau bei Türnitz geboren und soll er vor seiner Wahl zum Abt des Zisterzienserstiftes Lilienfeld Kellermeister (Cellerar) ebenda gewesen sein.

Seine Wahl erfolgte am 12. Februar 1543 unter dem Vorsitz der Äbte Hieronymus Feigl von Heiligenkreuz und Konrad Faber vom Stift Neukloster. Wenige Tage zuvor, mit Datum 9. Februar 1543, hatte Kaiser Ferdinand I. die beiden Äbte mit einer Visitation des wegen moralischer und wirtschaftlicher Unregelmäßigkeiten in Verruf geratenen Stiftes Lilienfeld beauftragt, woraufhin Abt Sebastian Rottaler spontan seinen Rücktritt erklärt hatte.

Auf dringende Bitten des Konvents hatten die beiden Visitatoren, statt einen (eventuell temporären) Klostervorstand zu ernennen, eine freie Wahl gestattet. Damit es nicht zu einem Missgriff käme, beauftragten sie den Prior, den Subprior und den Bursar, drei unbescholtene Kandidaten zu benennen, aus denen die wahlberechtigten Kapitularen einstimmig Matthäus Beringer auswählten.

Auch Abt Matthäus war, wie seinen drei Vorgängern, nur eine kurze Amtszeit beschieden, denn er starb bereits am 7. August 1548, wie das Nekrologium verzeichnet. Er wurde in der östlich des Kapitelsaals angebauten Wolfgang-Kapelle beigesetzt. Da die Kapelle inzwischen abgerissen wurde, befindet sich sein Grabstein heute unter den Arkaden im Sandhof.

Von Abt Matthäus Beringer lässt sich (nach Tobner) nur Weniges berichten. Von drei vorhandenen Urkunden enthalten zwei seinen Namen: die erste vom 12. Februar 1543, und die letzte vom 3. August 1545. Zu seinem Nachfolger wurde der Abt von Säusenstein, Georg Reichard, postuliert.

gge, Nov. 2020


Daten:

Abbas: 12. Feb. 1543.

Literatur:

Tobner, Paul: Das Stift Lilienfeld 1202–1902. Zur Erinnerung an die Feier des 700jährigen Jubiläums dieses Cistercienserstiftes. Wien, 1902, S. 211 · Müller, Eugen: Professbuch des Zisterzienserstiftes Lilienfeld (= Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktiner-Ordens und seiner Zweige. Ergänzungsband. Nr. 38). St. Ottilien: EOS, 1996, ISBN 3-88096-628-1, S. 161–162 · Zeißberg, Heinrich von: Das Todtenbuch des Cistercienser-Stiftes Lilienfeld in Österreich unter der Enns (= Fontes rerum Austriacarum, 2. Abteilung. Nr. 41,1). Wien: Gerold, 1878, S. 123.

Zitierempfehlung: Beringer, Matthäus, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 20.11.2020, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Beringer,_Matth%C3%A4us

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