Bernhard von Clairvaux

Bernhard von Clairvaux

Bernhard von Clairvaux (1090–1153)

franz. Zisterzienserabt, Heiliger und Kirchenlehrer; Mitbegründer des Zisterzienserordens und eine der großen Heiligengestalten des Mittelalters; unter seiner Führung erlangte der Zisterzienserorden europäische Bedeutung.

* 1090 Fontaines-lès-Dijon, Burgund
† 20. Aug. 1153 Clairvaux

Leben

Bernhard wurde 1090 als Sohn eines burgundischen Ritters in Fontaines bei Dijon geboren. 1112 trat er in das Reformkloster Cîteaux ein. 1115 wurde er mit zwölf weiteren Mönchen zur Gründung von Clairvaux ausgesandt, das sich unter seiner Führung zur bedeutendsten Zisterzienserabtei entwickelte. Von hier aus gründete er drei Jahre später das erste Tochterkloster und noch 68 weitere Klöster. Bei seinem Tod wurden schon 343 neue Gründungen gezählt.

Unter Bernhards Führung erlangte der Zisterzienserorden europäische Bedeutung. Er gilt als zweiter Gründer des Ordens. Die strenge Herbheit, die die mittelalterlichen Zisterzienser und ihre Bauwerke kennzeichnet, ist seinem Einfluss zu verdanken.

Ihm wird auch die Gründung des Templerordens zugeschrieben, dessen kirchliche Anerkennung er 1128 erwirkte. Sein mitreißendes Predigtalent stellte er in den Dienst des 2. Kreuzzuges und entfachte damit in ganz Europa eine Welle der Begeisterung (Predigt von Vézelay, 1146). Das Scheitern des Kreuzzuges erschütterte ihn sehr.

Bernhard lehnte zeitlebens hohe kirchlichen Ämter ab und blieb Mönch. Er gilt neben Franz von Assisi als eine der großen Heiligengestalten des Mittelalters.

Bernhard wurde in Cluny beigesetzt. Sein Haupt gehört seit 1813 zum Domschatz in Troyes.

Literatur

  • Peter Dinzelbacher: Bernhard von Clairvaux: Leben und Werk das berühmten Zisterziensers. – Darmstadt : Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 1998