Bernhard von Clairvaux

Bernhard von Clairvaux (* 1090 in Fontaines-lès-Dijon, Burgund; † 20. Aug. 1153 in Clairvaux), Abt, Heiliger, Kirchenlehrer; Mit-Begründer des Zisterzienserordens.

Bernhard wurde 1115 zum Vorsteher der Abtei von Clairvaux ernannt, die sich unter seiner Führung zur bedeutendsten Zisterzienserabtei entwickelte. Von hier aus gründete er weitere 68 Klöster, bei seinem Tod wurden schon 343 neue Gründungen gezählt. Unter seiner Führung erlangte der Zisterzienserorden europäische Bedeutung. Er gilt als zweiter Gründer des Ordens. Die strenge Herbheit, die die mittelalterl. Zisterzienser und ihre Bauwerke kennzeichnet, ist seinem Einfluss zu verdanken.

Ihm wird auch die Gründung des Templerordens zugeschrieben, dessen kirchl. Anerkennung er 1128 erwirkte. Sein mitreißendes Predigtalent stellte er in den Dienst des 2. Kreuzzuges und entfachte damit in ganz Europa eine Welle der Begeisterung (Predigt von Vézelay, 1146). Das Scheitern des Kreuzzuges erschütterte ihn sehr.

Bernhard lehnte zeitlebens hohe kirchl. Ämter ab und blieb Mönch. Er gilt neben Franz von Assisi als eine der großen Heiligengestalten des Mittelalters.

Bernhard wurde in Cluny beigesetzt. Sein Haupt gehört seit 1813 zum Domschatz in Troyes.