Biernatzki, Benedikta

Benedikta von Biernatzki

Benedikta von Biernatzki

Benedykta Marianna Biernacka

Fürstäbtissin von Trebnitz 1718–1726

* 08. Okt. 1671
06. Dez. 1726 Trebnitz, Schlesien [Trzebnica, Polen]

Benedikta Marianna von Biernatzki, eine Polin, eingekleidet im hochfürstlichen Zisterzienserinnenstift Trebnitz am 24. September 1690, Profess am 25. November 1691 (beides zugleich mit ihrer Vorgängerin Susanna Kopidlanski), wurde am 21. Oktober 1717 in Gegenwart des Vaterabtes Ludwig Bauch von Leubus und Abt Tobias Ackermann von Heinrichau zur Äbtissin gewählt. Jedoch wurde ihre Wahl nicht bekanntgegeben, da erst die Bestätigung des Kaisers (Karl VI.) abgewartet werden musste, nach der eine Ausländerin gewählt werden durfte. Die Genehmigung wurde – nach Vermittlung des kursächsischen Hofes – gegeben und die Wahlhandlung am 16. Februar 1718 im Beisein kaiserlicher Wahlkommissare wiederholt. Die Benediktion der neuen Äbtissin nahm Abt Ludwig am 12. Juni 1718 vor.

Die kaiserliche Bestätigung schrieb ebenfalls vor, dass Neuaufnahmen im Verhältnis zwei Drittel Deutsche, ein Drittel Polinnen aufzunehmen seien, außerdem müssten Deutsche und Polinnen im Äbtissinnenamt abwechseln. Äbtissin Benedikta ließ ein Pilgerhaus für Gäste errichten und eine neue Glocke gießen. Während ihrer Regierung wurde der Streit mit dem Abt von Leubus, der – vertreten durch den von ihm eingesetzten Stiftspropst – die Oberaufsicht über die Stiftsgüter führte, beendet. Der Jesuit Karl Regent widmete ihr und ihrem Konvent sein 1723 in Neiße gedrucktes Andachts- und Erbauungsbuch Exempel der Schlesier oder Vorstellung der fürnehmsten Christlichen Tugenden (Neyss: Schlögel , 1723). Er nennt darin für das Jahr 1723 namentlich 22 Professinnen, drei Laienschwestern und sechs Novizinnen.

Sie starb am 6. Dezember 1726 nach neunjähriger Regierung. Ihr folgte die Schafferin (Cellerarin) Sophia Anna von Korycinski.

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Daten:

Vest.: 24. Sep. 1690; Prof.: 25. Nov. 1691; Abbatissa: el. 16. Feb. 1718.

Literatur:

Schmidt, Karl August: Geschichte des Klosterstiftes Trebnitz, von dessen Begründung im Jahre 1203 bis auf unsere Zeit. Oppeln, Wilhelm Clar, 1853 · Kastner, August (Hg.): Geschichte und Beschreibung des fürstlichen jungfräulichen Klosterstiftes Cistercienser Ordens in Trebnitz: aus den Stifts-Urkunden und anderen bewährten Schriften zusammengetragen von Aloysius Bach. Neisse: J. Graveur, 1859.

Zitierempfehlung: Biernatzki, Benedikta, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 5.12.2016, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Biernatzki,_Benedikta

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