Collins, Austin

Austin Collins

Austin Collins OCSO

Zisterzienser der Abtei Mount Saint Bernard; Autor und Übersetzer

* 28. April 1827 Barningham, Yorkshire
† 29. Jan. 1919 Coal­ville, Leicestershire

Austin (Augustine) Collins, Taufname Henry, wurde 1827 in Barningham, Yorkshire, als Sohn des anglikanischen Geistlichen Tho­mas Col­lins geboren. Nach seiner Ausbildung in Rugby und an der Universität Durham, wo er Jura studierte, wurde er 1853 in der Kirche von England zum Priester geweiht und arbeitete als anglikanischer Priester in Leeds und London. 1854 erhielt er den Magistergrad in Oxford. Während dieser Zeit komponierte er eine Reihe von Hymnen, darunter „Jesus, mein Herr, mein Gott, mein Alles“, die er 1854 unter dem Titel Hymns for Missions veröffentlichte. Im November 1857, im Alter von 30 Jahren, wurde er im Zuge der sog. Oxfordbewegung (Tractarian Movement) katholisch und zwei Jahre später, 1859, Hauskaplan von Ambrose Lisle Phillips[1] auf Grace Dieu Manor in der Nähe von Shepshed. 1861 veröffentlichte er das Buch The Life of Rev. P. Gentili. Er sollte ein produktiver Schriftsteller und Übersetzer werden.

Als Kaplan lernte er die Zisterzienserabtei Mount Saint Bernard in Leicestershire kennen und trat in die Gemeinschaft ein, wo er 1869 seine feierliche Profess ablegte. Noch vor seiner feierlichen Profess veröffentlichte er The Spirit and Mission of the Cistercian Order (Geist und Mission des Zisterzienserordens), in dessen Mittelpunkt das Leben des heiligen Robert von Newminster stand, der im 12. Jahrhundert den Orden in England und Schottland eingeführt hatte. Das Buch enthielt auch eine kurze Lebensbeschreibung des heiligen Robert von Knaresborough. Anhand solcher Hagiographien erläuterte P. Austin die Grundsätze der ursprünglichen Zisterzienserreform und ihre asketischen Praktiken, obwohl er seinen Quellen gegenüber eher unkritisch war. Zwei Bücher ragen aus seinen Werken heraus: Spiritual Conferences (1875) und Heaven Opened (1880).

Neben seinen eigenen Werken war P. Austin auch ein bekannter Übersetzer. Die Wolke des Nichtwissens aus dem 14. Jahrhundert wurde von ihm übersetzt und 1871 unter dem Titel The Divine Cloud veröffentlicht. Er übersetzte 1877 The Revelations of Divine Love (Die Offenbarungen der göttlichen Liebe), 1876 The Easy Way to God (Der einfache Weg zu Gott) von Kardinal Giovanni Bona, 1878 The Holy Will of God (Der heilige Wille Gottes) von Benet Canfield und 1880 The Life of Venerable John Eudes. Viele dieser Werke zeigen das starke Interesse der englischen Katholiken des neunzehnten Jahrhunderts an der englischen mystischen Tradition.

1882 wurde er Kaplan der Zisterzienserinnen in Stapehill, Dorset, wo er die nächsten dreißig Jahre lebte. 1913 kehrte er im Alter von 85 Jahren nach Mount Saint Bernard zurück und starb im Januar 1919.

gge, März 2023

  1. Ambrose Lisle March Phillipps de Lisle (1809–1878), ebenfalls ein Konvertit, war der Stifter der Abtei Mount St. Bernard.

Daten:

Prof.: 1869.

Werke:

Hymns for Missions (1854) · Difficulties of a Convert from the Anglican to the Catholic Church. London 1857 · The Life of Rev. P. Gentili (1861) · Spiritual Conferences (1875) · Heaven Opened (1880).

Literatur:

Costello, Hilary: Nineteenth Century English Cistercian Spirituality, English Benedictine Congregation History Commission – Symposium 1982 · Hatfield, Ed­win F. The Po­ets of the Church. New York: An­son D. F. Ran­dolph, 1884 · Gordon-Gorman, W: Converts to Rome Since the Tractarian Movement to May, 1899. London 1899.

Zitierempfehlung: Collins, Austin, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 22.03.2023, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Collins,_Austin

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