De Wilde, Deodat

Deodatus De Wilde OCSO

Deodatus De Wilde OCSO

Generalprokurator OCSO 1959–1967; Abt von Westmalle 1967–1975

* 1903 Rumbeke, Roeselare, Westflandern
† nach 1977 ?

Deodatus De Wilde (Dewilde), Taufname Godelief Frans Jan, wurde 1903 in dem Dorf Rumbeke in Westflandern geboren und wuchs in Antwerpen auf. Er besuchte das Kolleg in St. Jan op de Meir und trat nach der Rhetorik in das Noviziat der Abtei Westmalle ein (1921). Nach dem Studium in Rom wurde er zum Priester geweiht und 1934 mit einer Arbeit über Guerric von Igny von der päpstlichen Universität Gregoriana zum Doktor der Theologie promoviert (De beato Guerrico abbate Igniacensi eiusque doctrina de formatione Christi in nobis, Westmalle, 1935).

Nach Westmalle zurückgekehrt, wurde er dort zum Promotor des intellektuellen Lebens. Einige Zeit war er Rektor der Zisterzienserinnen von Soleilmont in Fleurus bis er 1951 als Prior nach Westmalle zurückkehrte. 1958 ging er als Definitor (Generalrat) nach Rom und wurde im folgenden Jahr Generalprokurator. 1966 vom Pater Immediat, Dom Jean Chanut von Cîteaux, zum Superior von Westmalle bestellt, wurde er dort am 3. März 1967 auf Lebenszeit zum Abt gewählt und am 4. April 1967 benediziert.

Während seiner Amtszeit mussste Westmalle sich im Zuge einer vom Generalkapitel beschlossenen strukturellen Reform von mehreren Tochterabteien trennen und wurde auch selbst einer neuen Aufsicht unterstellt: 1969 wurde die Zuständigkeit für die Zisterzienserinnenabtei Redwoods in Kalifornien wegen der weiten Entfernung an den Abt von Guadalupe in Oregon übergeben. Westmalle selbst wurde 1972 aus der Paternität von Cîteaux gelöst und der belgischen Abtei Sint-Sixtus unterstellt, die bis dahin Tochter von Westmalle gewesen war. Im selben Jahr wurde auch die Paternität über das Frauenkloster Soleilmont an den Abt von Scourmont übergeben.

In Westmalle wurden mehrere Renovierungsarbeiten ausgeführt. Als Bauherr ließ Abt Deodat die an Weihnachten 1963 komplett niedergebrannte Abtei Soleilmont neben den Ruinen in modernem Stil neu errichten.

Obwohl noch auf Lebenszeit gewählt, legte Abt Deodat nach achtjähriger Amtszeit im April 1975 sein Amt nieder.

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Daten:

Vest.: 1921; Abbas: el. 3. März 1967, ben. 4. April 1967, res. 1. April 1975.

Werke:

La formation du Christ en nous d´après le bienheureux Guerric d´Igny, in: Collectanea ordinis Cisterciensium reformatorum 1 (1934) 193–198; 2 (1935) 9–18 · De beato Guerrico Abbate Ignacensi eiusque doctrina de formatione Christi in nobis (Dissertation an der Gregoriana), Westmalle: Typis Abbatiae, 1935 · La formation du Christ en nous d´après le Bx. Guerric d´Igny: Collectanea ordinis Cisterciensium reformatorum 1 (1934) 193–198 und 2 (1935) 9–18.

Literatur:

Van Damme, Jan B.: Geschiedenis van de Trappistenabdij te Westmalle (1794–1956). Westmalle, 1977, S. 310.

Normdaten:

GND: 183172655 · BEACON-Findbuch

Zitierempfehlung: De Wilde, Deodat, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 4.12.2015, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/De_Wilde,_Deodat

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