Dubois, Marie-Gérard: Unterschied zwischen den Versionen

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Dom Marie-Gérard stand dem Kloster La Trappe bis zu seinem Rücktritt 2003 vor. Die wichtigsten (auch baulichen) Veränderungen in seiner Amtszeit waren nach seiner eigenen Einschätzung zum einen die Öffnung der Abteikirche für alle Gläubigen im Mai 1976 und des Gästehauses auch für Frauen, zum anderen die Einstellung der Milchviehwirtschaft 1987 und die Eröffnung eines Klosterladens an Pfingsten 1988 ({{titel|Dubois}} 139).
 
Dom Marie-Gérard stand dem Kloster La Trappe bis zu seinem Rücktritt 2003 vor. Die wichtigsten (auch baulichen) Veränderungen in seiner Amtszeit waren nach seiner eigenen Einschätzung zum einen die Öffnung der Abteikirche für alle Gläubigen im Mai 1976 und des Gästehauses auch für Frauen, zum anderen die Einstellung der Milchviehwirtschaft 1987 und die Eröffnung eines Klosterladens an Pfingsten 1988 ({{titel|Dubois}} 139).
  
Neben seinen Aufgaben als Abt und Pater Immediat mehrer Männer- und Frauenklöster übernahm Dom Marie-Gérard auch verantwortungsvolle Aufgaben im Zisterzienserorden der strengeren Observanz. 1977 wurde er Generalsekretär der  
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Neben seinen Aufgaben als Abt und Pater Immediat mehrerer Männer- und Frauenklöster übernahm Dom Marie-Gérard auch verantwortungsvolle Aufgaben im Zisterzienserorden der strengeren Observanz. 1977 wurde er Generalsekretär der  
 
Liturgiekommission des Ordens (''Commission Francophone Cistercienne de liturgie'', CFC), ein Amt, das er über dreißig Jahre, bis 2010, ausübte, auch noch nach seiner Emeritierung als Abt. Darüber hinaus war er maßgeblich beteiligt an der Ausarbeitung der neuen Konstitutionen OCSO, die 1984 vom Generalkapitel angenommen und nach mehreren Überarbeitungen im Juni 1990 approbiert wurden. Die jahrzehntelange Beschäftigung mit der Liturgiegeschichte und ihren theologischen Hintergründen und rechtlichen Auswirkungen machte ihn zu einem Experten, der wichtige Beiträge zur Erforschung der Geschichte des Ordens leistete. Außerdem fiel ihm die anspruchsvolle Aufgabe zu, jährlich die Erstellung des ''Ordo Operis Dei'' zu koordinieren.  
 
Liturgiekommission des Ordens (''Commission Francophone Cistercienne de liturgie'', CFC), ein Amt, das er über dreißig Jahre, bis 2010, ausübte, auch noch nach seiner Emeritierung als Abt. Darüber hinaus war er maßgeblich beteiligt an der Ausarbeitung der neuen Konstitutionen OCSO, die 1984 vom Generalkapitel angenommen und nach mehreren Überarbeitungen im Juni 1990 approbiert wurden. Die jahrzehntelange Beschäftigung mit der Liturgiegeschichte und ihren theologischen Hintergründen und rechtlichen Auswirkungen machte ihn zu einem Experten, der wichtige Beiträge zur Erforschung der Geschichte des Ordens leistete. Außerdem fiel ihm die anspruchsvolle Aufgabe zu, jährlich die Erstellung des ''Ordo Operis Dei'' zu koordinieren.  
  

Version vom 25. Mai 2016, 07:55 Uhr

Marie-Gérard Dubois OCSO

Marie-Gérard Dubois OCSO

Abt von La Trappe 1977–2003, Liturgiker, geistl. Schriftsteller

* 26. Nov. 1929 Lille
02. Juli 2011 Soligny-la-Trappe

Gérard Dubois wurde 1929 im nordfranzösischen Lille als Sohn einer kleinbürgerlichen Familie geboren und erlebte als Jugendlicher den Zweiten Weltkrieg und die deutsche Besatzung mit. Die Mutter musste mit ihren sieben Kindern Lille verlassen und nach Angoulême fliehen, dann zum Vater nach Givors, bis sie wieder nach Lille zurückkehren konnte. Gérard Dubois kam als fünfzehnjähriger Pfadfinder zu Exerzitien in die reformierte Zisterzienserabtei Mont-des-Cats in Nordfrankreich, in die er am 29. September 1947 als Postulant aufgenommen wurde.

Am 1. November 1947 wurde er als Novize eingekleidet und legte zwei Jahre später, am 21. November 1949 die einfache Profess ab. Die feierliche Profess folgte am 6. Juni 1954. Von 1955 bis 1958 studierte er an der päpstlichen Universität Gregoriana in Rom und wurde am 15. Juli 1957 von Kardinal Liénart in der Abteikirche von Mont-des-Cats zum Priester geweiht. 1965 wurde er Novizenmeister und an Weihnachten 1972 Prior in Mont-des-Cats. Im November 1975, nach dem plötzlichen Tod des Oberen Irénée Fritsch, zum kommissarischen Oberen (Superior ad nutum) der Abtei La Trappe in der Normandie ernannt, zog er am 1. Februar 1976 dorthin um. Ein Jahr danach, am 2. Februar 1977, wurde er zum Abt gewählt und am 5. März 1977 in der Abteikirche von Bischof Derouet von Sées benediziert.

Dom Marie-Gérard stand dem Kloster La Trappe bis zu seinem Rücktritt 2003 vor. Die wichtigsten (auch baulichen) Veränderungen in seiner Amtszeit waren nach seiner eigenen Einschätzung zum einen die Öffnung der Abteikirche für alle Gläubigen im Mai 1976 und des Gästehauses auch für Frauen, zum anderen die Einstellung der Milchviehwirtschaft 1987 und die Eröffnung eines Klosterladens an Pfingsten 1988 (Dubois 139).

Neben seinen Aufgaben als Abt und Pater Immediat mehrerer Männer- und Frauenklöster übernahm Dom Marie-Gérard auch verantwortungsvolle Aufgaben im Zisterzienserorden der strengeren Observanz. 1977 wurde er Generalsekretär der Liturgiekommission des Ordens (Commission Francophone Cistercienne de liturgie, CFC), ein Amt, das er über dreißig Jahre, bis 2010, ausübte, auch noch nach seiner Emeritierung als Abt. Darüber hinaus war er maßgeblich beteiligt an der Ausarbeitung der neuen Konstitutionen OCSO, die 1984 vom Generalkapitel angenommen und nach mehreren Überarbeitungen im Juni 1990 approbiert wurden. Die jahrzehntelange Beschäftigung mit der Liturgiegeschichte und ihren theologischen Hintergründen und rechtlichen Auswirkungen machte ihn zu einem Experten, der wichtige Beiträge zur Erforschung der Geschichte des Ordens leistete. Außerdem fiel ihm die anspruchsvolle Aufgabe zu, jährlich die Erstellung des Ordo Operis Dei zu koordinieren.

Außerhalb des Ordens wurde Dom Marie-Gérard in die Konferenz der Höheren Ordensoberen Frankreichs berufen, war Delegierter der Französischen Bischofskonferenz in Lourdes und unter Kardinal Lustiger Beauftragter für die Neuen Geistlichen Gemeinschaft.

Noch im Herbst 2010 erschien als Frucht seiner über dreißigjährigen Tätigkeit als Abt, Berater und geistlicher Begleiter das Buch La joie en Dieu. Les trois âges de la vie spirituelle, eine Fortsetzung von Le bonheur en Dieu. Souvenirs et réflexions du père abbé de La Trappe aus dem Jahr 1995.

Marie-Gérard Dubois starb am 2. Juli 2011 in La Trappe und wurde drei Tage später dort begraben.

gge


Daten:

Vest.: 1. Nov. 1947, Prof.: 21. Nov. 1949, 6. Juni 1954; Sac.: 15. Juli 1957 (Mont-des-Cats); Abbas: el. 2. Feb. 1977, ben. 5. März 1977 (La Trappe), res. 2003.

Werke:

Le Bonheur en Dieu. Souvenirs et réflexions du père abbé de La Trappe. Paris 1995. · La Joie en Dieu. Les trois âges de la vie spirituelle. Paris 2011. · Bibliographie

Literatur:

Nachruf · Eintrag Marie-Gérard Dubois in Cistopedia (Hermann M. Herzog) · Dubois, Marie-Gérard et. al.: L'abbaye Notre-Dame de la Trappe. Amis du Perche, [2001], S. 139

Normdaten:

GND: 11945677X · BEACON-Findbuch

Zitierempfehlung: Dubois, Marie-Gérard, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 25.05.2016, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Dubois,_Marie-G%C3%A9rard

Vorlage:Page.name: DUBOIS, Marie-Gérard ocso (1929–2011) – Biographia Cisterciensis