Dulliker, Karl

Karl Dulliker

Karl Dulliker

Abt der Zisterzienserabtei St. Urban 1677–1687

* 1635/36
† 16. Dez. 1687 St. Urban

Karl Dulliker, Taufname Franz Melchior, stammte aus einer regimentsfähigen Luzerner Familie und wurde 1635/36 (wahrscheinlich im Maggiatal im Tessin) als Sohn des Ulrich Dulliker geboren, der von 1647 bis 1657 im Wechsel mit Heinrich Fleckenstein das Schultheißenamt innehatte. Er besuchte die Schule des Niklaus März in Luzern und wechselte 1646 für die Rudimenta an das Jesuitenkollegium.

Am 26. Oktober 1653 legte er in der Abtei St. Urban die Profess ab und wurde im September 1659 zum Priester geweiht – mit römischer Dispens, da er das kanonische Alter noch nicht erreicht hatte. Spätestens 1666 war er Granarius (Kornmeister) und von 1669 bis 1677 Statthalter auf dem Klostergut Liebenfels im Thurgau. Am 11. Februar 1677 als Nachfolger des verstorbenen Edmund Schnyder zum Abt gewählt, wurde er am 2. Mai 1677 benediziert.

Noch im Jahr seines Regierungsantritts erneuerte er das Burgrecht mit Luzern. 1683 kaufte er die Herrschaft Herdern im Thurgau. Die von Edmund Schnyder begonnene Bautätigkeit setzte er fort, mit dem Kanzlerhaus, der als „Weiberhaus“ bezeichneten Gästeherberge und dem Wirtshaus am Nordportal, der Blasiuskapelle in Burgrain und einer Bernhardsvita für den Kreuzgang. Außerdem besorgte er für das Kloster die Gebeine des Katakombenheiligen Pius.

Am 15. Mai 1686 wurde er zum Generalvikar der Ordensprovinz Schweiz-Elsass-Breisgau bestellt. Er starb am 16. Dezember 1687 im Alter von 52 Jahren.

gge, Feb. 2019


Daten:

Prof.: 26. Okt. 1653; Sac.: Sep. 1659; Abbas: el. 11. Feb. 1677, ben. 2. Mai 1677.

Literatur:

Helvetia Sacra III/3, S. 418 (Anton Gössi) · Häfliger, Alois (Hrsg.): Sankt Urban 1194–1994. Ein ehemaliges Zisterzienserkloster. Bern: Benteli, 1994.

Zitierempfehlung: Dulliker, Karl, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 6.02.2019, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Dulliker,_Karl

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