Eiff, Konrad

Konrad Eiff

Konrad Eiff

Abt der Zisterzienserabtei Arnsburg 1708–1714

* 1662 Momberg
† 9. März 1714 Arnsburg

Konrad Eiff war ein Müllerssohn und wurde 1662 in Momberg (heute ein Stadtteil von Neustadt/Hessen) geboren. Seine Eltern Georg und Elisabeth Eiff waren Inhaber der Riedmühle in Momberg. Wann er in die Zisterzienserabtei Arnsburg eintrat, ist nicht bekannt. In der Konventliste von 1700 wird er als „Lector Philosophiæ et Theologiæ“ genannt, war also im Kloster verantwortlich für die Vorlesungen in Philosophie und Theologie für die jüngeren Mönche und Novizen.

Einige Zeit später wurde er von seinem Abt als Quästor (Schatz- und Rentmeister) nach Wickstadt geschickt, um dort auf dem klostereigenen Hofgut die weltlichen Geschäfte zu übernehmen. Als Abt Robert II. Kolb Anfang Februar 1708 überraschend mit nur 50 Jahren starb, fand sich die Klostergemeinde eine Woche später, am 9. Februar, zusammen, um einen Nachfolger zu wählen. Wieder einigten sich die wahlberechtigten Mönche auf den Quästor von Wickstadt, wie bereits sieben Jahre zuvor, als sie Robert II. Kolb wählten. Bei der Abtwahl war auch der Oberamtmann des kurmainzischen Oberamts Königstein, Lothar Johannes Carl Freiherr von Bettendorf, anwesend. Die feierliche Benediktion erhielt der neugewählte Abt am 20. Mai 1708 in der Klosterkirche durch den Mainzer Weihbischof Johann Edmund Gedult von Jungenfeld.[1]

Aus Abt Konrads Regierungszeit ist nur bekannt, dass 1709 eine Mauer in Wickstadt errichtet wurde, die die Südseite und Teile der Westseite des Dorfes umfasste. An einer Öffnung der Mauer und dem Zugang zum Ort wurde ein Wappen mit dem Arnsburger Adler und der Jahreszahl „1709“ angebracht.

Konrad Eiffs letzte Jahre waren geprägt von einer „langwierigen und hartnäckigen Krankheit“, an der er am 9. März 1714, wie sein Vorgänger relativ jung, starb. Auch Konrad Eiff wird gerade einmal 51 Jahre alt, sein Abbatiat währte nur sechs Jahre. Beigesetzt wurde er wie sein Vorgänger im Kapitelsaal des Klosters. Sein Nachfolger wurde Antonius Antoni, Pfarrer in Wickstadt.

Alexander Fiolka, Mai 2020

  1. Handbuch der Mainzer Kirchengeschichte, Band 3. Würzburg: Echter, 2002; Gottron, Adam: Beiträge zur Geschichte des Mainzer Weihbischofs Johann Edmund Gedult von Jungenfeld (1652–1727), in: Archiv für mittelrheinische Kirchengeschichte, 9. Jg., Speyer 1957, S. 95.

Daten:

Abbas: el. 9. Feb. 1708, ben. 20. Mai 1708.

Quellen:

Dom- und Diözesanarchiv Mainz, Alte Kästen, Arnsburg · Hessisches Staatsarchiv Darmstadt, Arnsburg · Gemeindearchiv Rockenberg, Rechnungen.

Literatur:

Gerster, Wolfgang: Die Pfarrei Sternbach-Wickstadt, Wickstadt 1970 · Kuczera, Andreas: Arnsburg, in: Germania Benedictina 4,1: Die Mönchs- und Nonnenklöster der Zisterzienser in Hessen und Thüringen, hg. von Friedhelm Jürgensmeier und Regina Elisabeth Schwerdtfeger. EOS Verlag, St. Ottilien 2004, ISBN 3-8306-7199-7, S. S. 113–163 · Noethe-Lind, Simone, Aus der Geschichte des Klosters Arnsburg, in: Zschietzschmann, Willy (Hrsg.): 800 Jahre Kloster Arnsburg. 1174–1974. Lich: Volkmann, 1974, S. 25 · Schneider, Alfred: Das Kloster Arnsburg in der Wetterau und seine Beziehungen zu den ehemals mainzischen Ämtern Amöneburg und Neustadt, in: Amöneburger Blätter, Beiträge und Mitteilungen des Amöneburger Museums zur Geschichte, Landschaft und Volkskunde, Amöneburg 2009 (23. Jg. Heft 4) u. 2010 (24. Jg. Heft 1).

Zitierempfehlung: Eiff, Konrad, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 4.06.2020, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Eiff,_Konrad

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