Sacerdos Friederich OCSO
Zisterzienser der Abtei Ölenberg; Autor
* 14. Mai 1882 Beningen, Lothringen
† 15. Dez. 1947 Ölenberg, Reiningue, Elsass
Sacerdos Friederich, Taufname Emil/Émile, geboren 1882 in Beningen bei Sankt Avold (franz. Béning-lès-Saint-Avold), war Lothringer und beherrschte als solcher beide Schriftsprachen (Deutsch und Französisch). Er besuchte das Knabenseminar in Montigny und das Priesterseminar in Metz.
Dort 1906 zum Weltpriester geweiht, betreute er zwei Jahre lang die Metzer Arbeiterjugend. Nach kurzer Vikariatszeit in Bettweiler trat er am 1. Januar 1909 in die Zisterzienserabtei strengerer Observanz („Trappisten“) Ölenberg im Elsass ein.
Er war dort Archivar, Abtsekretär, Ökonom und Studienpräfekt und lehrte Philosophie und Theologie am Hausstudium des Klosters. 1919 leitete er mit P. Johann Baptist den Wiederaufbau des im Ersten Weltkrieg zerstörten Klosters. Er war außerdem Mitglied der Kommission für Liturgie und Menologie des Ordens (der Zisterzienser der strengeren Observanz).
Friederich war ein gründlicher Kenner der Geschichte des Zisterzienserordens, insbesondere der elsässischen Klöster, und verfasste und veröffentlichte zahlreiche Beiträge in Zeitschriften und Jahrbüchern darüber. Daneben veröffentlichte er eine Reihe grundlegender Arbeiten aus der Geschichte der alten Abtei Ölenberg von 1530 bis zum Vorabend der Französischen Revolution. In besonderer Weise beschäftigte ihn die ehemalige Abtei Lützel, deren »Seelbuch« er im Jahrbuch des Sundgauvereins 1927 und als Separatdruck zum silbernen Abtjubiläum des Abtes Petrus Wacker 1937 herausgab (den zweiten Teil des »Seelbuchs« veröffentlichte der Sundgauverein im Jahrbuch 1943–1948).
gge, Jan. 2022, rev. Mai 2025
Daten:
Sac.: 1906.Werke:
Zur Entstehung des Priorates Mariawald, in: Cistercienser-Chronik, Jg. 26, Nr. 30 vom 1. Mai 1914 · Das Jubiläum in Oelenberg. 1825 - 29. September - 1925. Straßburg: Buchdruckerei "Der Elsässer"., 1925 · Das Seelbuch von Lützel, in: Jahrbuch des Sundgauvereins 11–16 (1943–1948), S. 168, Nr. 383 · Oelenberg oder „Mont des Olives“, in: Cistercienser Chronik 34 (1922) S. 10–12 · Kloster Oelenberg, in: Mein Elsassland Bd. 2 (1922) S. 79–82 · Die Augustinerpropstei Oelenberg im Elsaß als Kommende (1530–1626), in: Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den umliegenden Landschaften 32 (1917), S.131–162 · Die Propstei Oelenberg im Elsaß als Residenz der Freiburger Jesuiten 1626–1773, in: Freiburger Diözesan-Archiv 50 (1922), S.82–143 · Die Propstei Oelenberg als Ertraggut der Universität Freiburg im Breisgau (1774–1796), in: Archiv für Elsässische Kirchengeschichte (AEKG), 3, 1928, S. 201–251.Literatur:
Stintzi, Paul: Oelenberg. 900 Jahre Geschichte der Abtei (1046–1954), (Alsatica Monastica 4), Westmalle 1962, passim · Lexikon für Theologie und Kirche, Band 4, 1960, Sp. 372–373 (B. Bader) · Dictionnaire d’histoire et de géographie ecclésiastiques (DHGE), 1979, fasc. 108b–109, col. 70–71 · Neuer Elsässer Kalender: Almanach d’Alsace: illustriertes Haus- und Heimatbuch für das katholische Volk, Colmar, 38. Jahrgang, 1949, S. 128–129 [Nachruf von „P. St.“ (wohl Paul Stintzi)].Vorlage:Page.name: FRIEDERICH, Sacerdos OCSO (1882–1947) – Biographia Cisterciensis