Ganbach, Norbert

Wappen des Abtes Norbert Ganbach

Norbert Ganbach

Abt des Zisterzienserklosters Lützel 1648–1654

* 1606 Ensisheim, Elsass
† 2. Nov. 1654 Löwenburg, Gem. Pleigne, Kt. Jura

Norbert Ganbach, Taufname Johann Jakob, geboren 1606 in Ensisheim im Elsass als Sohn des Johann Jakob Ganbach, absolvierte die Gymnasialstudien bei den Jesuiten in Pruntrut/Porrentruy und trat dann in die Zisterzienserabtei Lützel ein. 1628 wurde er Subdiakon, 1629 Diakon und 1630 in Pruntrut zum Priester geweiht. Danach war er Prior und Sekretär des Abtes Laurent Lorillard in Klein-Lützel, wo sich ein Teil der Lützeler Mönche nach der Zerstreuung des Konvents in den Wirren des Dreißigjährigen Krieges 1632 zusammengefunden hatte.

Am Donnerstag nach Pfingsten 1648 (4. Juni 1648) wurde er in Klein-Lützel zum Abt gewählt, wobei beim Wahlakt nur sieben wahlberechtigte Mönche anwesend waren, die aber die Prokuration vieler abwesender hatten. Die Benediktion erfolgte am 7. Juni 1648 im Tochterkloster St. Urban durch Abt Edmund Schnider, assistiert von den Äbten von Beinwil (Fintan Kieffer OSB) und Maulbronn (Bernardin Buchinger).

Abt Norbert war mehr ein frommer und gelehrter Oberer als ein gewandter Verwalter (Friederich). 1650 verließ er mit fünf oder sechs Mitbrüdern Klein-Lützel und ging auf das Hofgut Löwenburg im Berner Jura, wo bereits einige Novizen aufgenommen worden waren und das zu einem Priorat ausgebaut wurde. Auf diese Weise bereitete er die Wiederherstellung der seit 1638 in Trümmern liegenden Abtei und die Rückkehr seiner Gemeinschaft vor, die sein berühmter Nachfolger Bernardin Buchinger, dann vollendete.

Ganbach starb am 2. November 1654 wurde in der Kapelle des Priorats Löwenburg beigesetzt. Bernardin Walch Appendix) beschreibt das Äußere des Abtes: „…war einer mittelmässigen Statur, ein wenig eines schwarzen Angesichts und grossen Kopfes. So vill hab ich von denen aeltisten männer von Roggenburg können vernehmen, welche diesen gesehen, mit ihme geredet und ihn haben helfen zu erden zu bestatten.“ (zitiert nach Friederich).

gge, Juli 2017, rev. Sep. 2023


Daten:

Sac.: 1630; Abbas: el. 4. Juni 1648, ben. 7. Juni 1648.

Werke:

Disputatio Catholica De Verbo Dei Incarnato (Theol. Dissertation Juli 1631 mit Nivard Summerer, gewidmet Abt Lorillard) Digitalisat.

Literatur:

Buchinger, Bernardin: Epitome fastorum lucellensium, Porrentruy, 1666, S. 220 · Sitzmann, Édouard: Dictionnaire de biographie des hommes célèbres de l’Alsace, Rixheim, Bd. I, 1909, 561 · Friederich, Sacerdos: Seelbuch der Cisterzienserabtei Lützel, in: Annuaire de la Société d’histoire sundgauvienne, 1943–1948, S. 181, n° 547 · Chèvre, André: Lucelle. Histoire d’une ancienne abbaye cistercienne, Delémont, 1973, S. 180 · Ders.: Cisterciens de Lucelle, in: Helvetia Sacra III/3, 290–311, bes. 307.

Normdaten:

GND: 121084019 · BEACON-Findbuch

Zitierempfehlung: Ganbach, Norbert, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 28.09.2023, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Ganbach,_Norbert

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