Geibig, Johannes

Johannes Geibig
Foto: Abtei Marienstatt

Johannes Geibig OCist

Zisterzienser der Abtei Marienstatt; Direktor des Gymnasiums 1956–1980

* 29. März 1915 Frankfurt/Main
† 23. Mai 2011 Limburg

Johannes Baptista Geibig, Taufname Ernst, wurde 1915 in Frankfurt-Niederrad geboren. Schon als Kind verbrachte er die Ferien bei seinem Onkel, Br. Joseph Götz (1877–1957), der in Marienstatt als Buchbinder arbeitete.

Nach dem Abitur trat er 1936 in das Noviziat ein und legte 1937 die Profess ab. Sein Philosophie- und Theologiestudium in Eichstätt wurde 1939 durch die Einberufung zur Wehrmacht und seinen Einsatz in Polen und Russland unterbrochen (Wachtmeister). 1942 wurde er als Wachtmeister (Feldwebel) von der Offizierslaufbahnliste gestrichen, die für Theologen nicht mehr offen stand. In Russland wurde er 1943 verwundet und nach der Genesung im Westen eingesetzt, incl. einem Semester Theologiestudium in Freiburg. 1944 in englische Kriegsgefangenschaft gekommen, lehrte er im Theologenlager Colchester Altes Testament, bis er nach der Entlassung im August 1946 in die Abtei Marienstatt zurückkehrte.

1947 legte er die feierliche Profess ab und wurde noch im selben Jahr vom Trierer Weihbischof Metzroth (der Limburger Bischofsstuhl war vakant) in der Marienstatter Abteikirche zum Priester geweiht. Seine philologischen Studien absolvierte er an der Universität Bonn und unterrichtete von 1952 an Religion, Latein und Griechisch. Von 1954 bis 1956 war er Präfekt des ehemaligen Internats. 1956 übertrug ihm Abt Idesbald Eicheler die Leitung des Progymnasiums, dass unter seiner Leitung zum Vollgymnasium ausgebaut wurde. 1959/1960 begann der erste Schuljahrgang die Obersekunda und machte 1963 das erste Abitur. 1980 übergab er als 65-Jähriger die Leitung des Gymnasiums an P. Eberhard Kahren, unterrichtete aber noch einige Jahre als „Ruheständler“. Abt Thomas Denter bestellte ihn 1981 zum Novizenmeister (bis 1988) und Prior (bis 1994).

Seit 2007 lebte er im Pflegeheim der Pallottinerinnen in Limburg, wo er am 23. Mai 2011 als ältester Marienstatter Mönch (96 Jahre) starb. Er wurde am 27. Mai 2011 auf dem Mönchsfriedhof in Marienstatt beigesetzt.

gge, Nov. 2017


Daten:

Vest.: 30. Okt. 1936; Prof.: 31. Okt. 1937, 20. Aug. 1947; Sac.: 29. Sep. 1947.

Literatur:

100 Jahre Wiederbesiedlung Marienstatt. (= Marienstatter Aufsätze VI), Marienstatt, Buch- und Kunstverlag, 1988, S. 162 und 1985–192 (autobiographische Skizze) · Range, Andreas und Schwinde, Jakob: Ältester Marienstatter Mönch gestorben. Pater Johannes Geibig wurde 96 Jahre alt, in: Privates Gymnasium der Zisterzienserabtei Marienstatt: Chronik 2010/2011, S. 185–186 (Nachruf).

Normdaten:

GND: 1026515467 · BEACON-Findbuch

Zitierempfehlung: Geibig, Johannes, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 6.12.2019, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Geibig,_Johannes

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