Gimesi, Nándor

Nándor Gimesi

Nándor Gimesi OCist

Zisterzienser der Abtei Zirc; Universitätprofessor, Botaniker und Mikrobiologe

* 03. Dez. 1892 Kiskomárom, Komitat Zala
† 16. Juli 1953 Budapest

Nándor (Ferdinand) Gimesi, Taufname István, wurde 1892 als Sohn von Mátyás Geiszler und Mária Lauchs in Kiskomárom geboren. 1914 madyarisierte er seinen Nachnamen von Geiszler zu Gimesi. Nach dem frühen Tod des Vaters zog die Familie nach Székesfehérvár, wo Gimesi sein Studium am örtlichen Zisterziensergymnasium abschloss.

Am 14. August 1912 trat er als Novize in die Zisterzienserabtei Zirc ein (Abt Remig Békefi) und begann nach dem Noviziatsjahr sein theologisches Studium am Bernardinum in Budapest. Parallel dazu studierte er bis 1918 an der Universität Budapest Biologie und Geographie für das Lehramt. Am 4. Juli 1914 legte er die zeitliche und am 4. Juli 1917 die feierliche Profess ab. Die Priesterweihe empfing er am 8. Juli 1917 in der Abteikirche durch Kálmán Kránitz, Weihbischof in Veszprém.

Zunächst war er Kaplan und Katechet in Zirc, dann in Előszállás. Von 1919 bis 1920 war er Lehrer in Eger und dann bis 1924 am Zisterziensergymnasium in Budapest. Anschließend setzte er sein Fachstudium im Ausland (Luzern, Helgoland und Bergen) fort, bis 1926. Nach seiner Rückkehr in die Heimat unterrichtete er zunächst in Székesfehérvár (1926–1934), dann in Budapest (bis 1943).

1943 wurde er zum Universitätsprofessor am Lehrstuhl für Pflanzenphysiologie der Péter-Pázmány-Universität berufen. Gimesi hatte ein besonderes Talent für den Einsatz von Mikrofotografie und Mikrokinematografie, er drehte auch viele Lehr- und Wissenschaftsfilme. Sein Hauptforschungsgebiet waren die Kernteilung und Veränderungen in der Chromosomenstruktur. In seinen perfekten Mikrofotografien erkannte er die helikale Struktur innerhalb der Chromosomen und in bestimmten Phasen sogar die Doppelhelixstruktur.

1948 wurde er Mitglied der Ungarischen Akademie der Wissenschaften. Von 1952 bis 1953 war er neben seiner Lehrtätigkeit auch Leiter des Botanischen Gartens der Universität. Er starb am 16. Juli 1953 nach schwerer Krankheit in Budapest, wo er begraben wurde. 1976 wurden seine sterblichen Überreste exhumiert und in der Krypta der Zisterzienserkirche in Székesfehérvár wiederbestattet.

Tibor Halász, Feb. 2023


Daten:

Vest.: 14. Aug. 1912; Prof.: 4. Juli 1914, 4. Juli 1917; Sac.: 8. Juli 1917.

Werke:

zahlreiche wissenschaftliche Artikel, siehe /Bibliographie.

Literatur:

Biológiai lexikon II. (G–K). Főszerk · Straub, F. Brunó. Budapest: Akadémiai. 1975. S. 51 · Magyar nagylexikon VIII. (Ff–Gyep). Főszerk. Bárány Lászlóné. Budapest: Magyar Nagylexikon. 1999. S. 632–633.

Zitierempfehlung: Gimesi, Nándor, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 3.02.2023, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Gimesi,_N%C3%A1ndor

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