Graeme, Alexis

Alexis Græme

Alexis Græme

Zisterzienser der Abtei La Trappe

* um 1678 Rostourne, bei Edinburgh, Schottland
† 21. Mai 1701 Soligny-la-Trappe, Frankreich

Alexis Græme (Graham, Grème), Taufname Robert, war der dritte Sohn des royalistischen Dragonerobersten Patrick Graham (of Inchbrakie), eines Cousins des Earls of Montrose (James Graham), und seiner Frau Agnes Smyth.[1] Sein älterer Bruder Patrick Græme († 1747), wurde als Bruder Arcangelus Kapuziner. Sein Onkel John Græme (Grahame) war von 1674 bis 1689 Generalpostmeister für Schottland.

Geboren um 1678 im Herrenhaus von Rostourne bei Edinburgh, hatte Græme eine stürmische Kindheit und Jugend in Schottland. Obwohl in einer protestantischen Familie aufgewachsen, bekundete er schon früh den Wunsch, katholisch zu werden, und wurde angeblich von seinem presbyterianischen Vormund ausgepeitscht, weil er katholische Gottesdienste in Edinburgh besuchte. Er wurde dann in die Vormundschaft eines Verwandten mütterlicherseits, des 1685 katholisch gewordenenen Lord Perth, übergeben und kam nach dessen Flucht nach Frankreich in die Hände seines strengen presbyterianischen Onkels.

Græme führte dann das ausschweifende Leben eines Libertins, das ihm eine beträchtliche Bekanntheit in London, Paris und Flandern einbrachte, wo er als Offizier unter Wilhelm III. von Oranien gedient zu haben scheint. In Brügge in katholischem Glauben gefirmt, verfiel er aber offenbar wieder in seine ausschweifende Lebensweise. Er wurde Jakob II. am jakobitischen Exilhof in St. Germain vorgestellt, bevor er einige Zeit im Priesterseminar in Meaux verbrachte. Wie sein Bruder Patrick Græme († 1747), der als Bruder Arcangelus Kapuziner geworden war, trat er schließlich 1699 in den geistlichen Stand und als Bruder Alexis in die von Abt Armand-Jean de Rancé reformierte Zisterzienserabtei La Trappe ein. Dort legte er zwei Tage vor dem Tod des Abtes Rancé in Anwesenheit seines Bruders, seines Vaters und Lord Perths die Profess ab. Am Ende derselben Messe konvertierte sein Vater ebenfalls zum katholischen Glauben.

Græmes extreme Bußübungen, zu denen Fasten, harte Arbeit und Schlafentzug gehörten, wurden weithin bekannt. König Jakob II., Höflinge und Hofdamen waren regelmäßige Besucher in seiner Zelle. Er starb am 21. Mai 1701 nach einer langen Krankheit, sieben Monate und neun Tage nach seiner Profess, im 22. Lebensjahr. Seine Lebensgeschichte erschien 1705 in Paris, verfasst lt. Louisa Graeme von seinem Bruder, dem Kapuziner.

gge, Jan. 2022

  1. ODNB schreibt, er wäre der zweite Sohn eines gewissen „Colonel“ William Grimes gewesen.

Literatur:

Relation de la vie et de la mort du Frère Alexis, religieux de la Trappe, nommé dans le monde Robert Grême, gentilhomme écossois. Paris, 1705 · Graeme, Louisa Grace: Or and sable: a book of the Graemes and Grahams. Edinburgh : W. Brown, 1903, S. 202f. · Græme of Inchbrakie an Aberuthven, in: Bernard Burke, Ashworth Peter Burke: A Genealogical and Heraldic History of the Landed Gentry of Great Britain & Ireland, Band 1, 1894, S. 803 · H. M. Chichester, revised by David Turner: Graham [Grimes], Robert [name in religion Alexis] (d. 1701), in: Oxford Dictionary of National Biography, 2004.

Zitierempfehlung: Graeme, Alexis, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 9.02.2022, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Graeme,_Alexis

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