Graupner, Menna: Unterschied zwischen den Versionen

 
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Menna Graupner, Taufname Ingeborg, wurde am 12. März 1921 in Falkenau an der Eger geboren. Nach dem Besuch der Volks- und der Bürgerschule widmete sie sich zunächst der Betreuung ihrer jüngsten Schwester. Nach ihrer Berufsausbildung an der Hermann-Esser-Hotelfachschule in Marienbad arbeitete sie als kaufmännische Angestellte in Hotels in Reichenberg und Marienbad, bevor sie 1943 als Marinenachrichtenhelferin an der Ostseeküste Kriegsdienst leisten musste. Erst im Frühsommer 1946 konnte sie mit ihrer Mutter und ihrer jüngsten Schwester zusammentreffen, die aus dem Egerland vertrieben worden waren.
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Menna Graupner, Taufname Ingeborg, wurde am 12. März 1921 in Falkenau an der Eger geboren. Schon früh verlor sie ihren Vater, einer der beiden Brüder fiel bereits zu Beginn des Zweiten Weltkrieges, der zweite blieb vermisst. Aus dem Egerland vertrieben, kam sie ins Waisenhaus nach Oberschönenfeld. Ihre Mutter starb kurz nach ihrer Aussendung nach Brasilien 1951.
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Nach dem Besuch der Volks- und der Bürgerschule widmete sie sich zunächst der Betreuung ihrer gehbehinderten jüngsten Schwester Gerlinde.<ref>Sr. Immakulata Graupner; geb. 22. Juli 1934 in Falkenau, Einkleidung in Oberschönenfeld 1953; Profess 25. Sep. 1954, 1957; Stickmeisterin, Kantorin, Organistin; gest. 10. Juli 2016.</ref> Nach ihrer Berufsausbildung an der Hermann-Esser-Hotelfachschule in Marienbad arbeitete sie als kaufmännische Angestellte in Hotels in Reichenberg und Marienbad, bevor sie 1943 als Marinenachrichtenhelferin an der Ostseeküste Kriegsdienst leisten musste. Erst im Frühsommer 1946 konnte sie mit ihrer Mutter und ihrer jüngsten Schwester zusammentreffen, die aus dem Egerland vertrieben worden waren.
  
 
Am 15. Oktober 1947 trat Ingeborg Graupner in die Zisterzienserinnenabtei [[Oberschönenfeld]] in Gessertshausen bei Augsburg ein und erhielt bei der Einkleidung (24. Aug. 1948) den Namen Maria Menna nach dem hl. Mennas, einem frühchristlichen Mönch und Märtyrer. Am 15. September 1949 legte sie ihre zeitlichen Gelübde ab.
 
Am 15. Oktober 1947 trat Ingeborg Graupner in die Zisterzienserinnenabtei [[Oberschönenfeld]] in Gessertshausen bei Augsburg ein und erhielt bei der Einkleidung (24. Aug. 1948) den Namen Maria Menna nach dem hl. Mennas, einem frühchristlichen Mönch und Märtyrer. Am 15. September 1949 legte sie ihre zeitlichen Gelübde ab.
  
1951 wurde sie mit vier weiteren Mitschwestern zu einer Neugründung nach Brasilien ausgesandt und konnte anlässlich eines Brasilienbesuches der damaligen Oberschönenfelder Äbtissin [[Schmidberger, Caritas|Caritas Schmidberger]] am 2. Juli 1953 in Ribeirao V. do Sul ihre feierlichen Gelübde ablegen. Nach Jahren voller Entbehrungen und Fehlschläge konnten die Schwestern 1963 mit dem Bau eines neuen Klosters in [[Itararé]] (''Nossa Senhora de Fátima'') beginnen, das 1968 zur Abtei erhoben wurde.
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1951 wurde sie mit vier weiteren Mitschwestern zu einer Neugründung nach Brasilien ausgesandt und konnte anlässlich eines Brasilienbesuches der damaligen Oberschönenfelder Äbtissin [[Schmidberger, Caritas|Caritas Schmidberger]] am 2. Juli 1953 in Ribeirao Vermelho do Sul ihre feierlichen Gelübde ablegen. Nach Jahren voller Entbehrungen und Fehlschläge konnten die Schwestern 1963 mit dem Bau eines neuen Klosters in [[Itararé]] (''Nossa Senhora de Fátima'') beginnen, das 1968 zur Abtei erhoben wurde.
  
 
1976 wurde Mutter Menna mit dem fünfköpfigen Gründungskonvent zur Neugründung eines Klosters in [[Campo Grande]] im Bundesstaat Mato Grosso do Sul (''Nossa Senhora Aparecida'') geschickt und dort am 13. Februar 1976 von Bischof Antônio Barbosa von Campo Grande zur Oberin ernannt. Mit der Selbständigkeit des Priorats (13. Feb. 1985) wurde sie in kanonischer Wahl zur Konventualpriorin und mit der Erhebung des Konventualpriorats zur Abtei (6. Okt. 1989) zur ersten Äbtissin gewählt (28. Nov. 1989). Die Benediktion erfolgte zwei Tage später, am 30. November 1989. Am 13. April 2006 legte sie ihr Amt nieder.
 
1976 wurde Mutter Menna mit dem fünfköpfigen Gründungskonvent zur Neugründung eines Klosters in [[Campo Grande]] im Bundesstaat Mato Grosso do Sul (''Nossa Senhora Aparecida'') geschickt und dort am 13. Februar 1976 von Bischof Antônio Barbosa von Campo Grande zur Oberin ernannt. Mit der Selbständigkeit des Priorats (13. Feb. 1985) wurde sie in kanonischer Wahl zur Konventualpriorin und mit der Erhebung des Konventualpriorats zur Abtei (6. Okt. 1989) zur ersten Äbtissin gewählt (28. Nov. 1989). Die Benediktion erfolgte zwei Tage später, am 30. November 1989. Am 13. April 2006 legte sie ihr Amt nieder.
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Sie starb am 19. März 2008 im Eucadre-Krankenhaus, wo sie schon einen Monat gelegen hatte, und wurde am 21. März 2008 auf dem Klosterfriedhof in Itararé beigesetzt.
 
Sie starb am 19. März 2008 im Eucadre-Krankenhaus, wo sie schon einen Monat gelegen hatte, und wurde am 21. März 2008 auf dem Klosterfriedhof in Itararé beigesetzt.
  
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Aktuelle Version vom 26. November 2017, 16:36 Uhr

Menna Graupner OCist

Menna Graupner OCist

1. Äbtissin des Zisterzienserinnenklosters Campo Grande, Brasilien, 1989–2006

* 12. März 1921 Falkenau a. d. Eger [heute Sokolov, Tschechien]
† 19. März 2008

Menna Graupner, Taufname Ingeborg, wurde am 12. März 1921 in Falkenau an der Eger geboren. Schon früh verlor sie ihren Vater, einer der beiden Brüder fiel bereits zu Beginn des Zweiten Weltkrieges, der zweite blieb vermisst. Aus dem Egerland vertrieben, kam sie ins Waisenhaus nach Oberschönenfeld. Ihre Mutter starb kurz nach ihrer Aussendung nach Brasilien 1951.

Nach dem Besuch der Volks- und der Bürgerschule widmete sie sich zunächst der Betreuung ihrer gehbehinderten jüngsten Schwester Gerlinde.[1] Nach ihrer Berufsausbildung an der Hermann-Esser-Hotelfachschule in Marienbad arbeitete sie als kaufmännische Angestellte in Hotels in Reichenberg und Marienbad, bevor sie 1943 als Marinenachrichtenhelferin an der Ostseeküste Kriegsdienst leisten musste. Erst im Frühsommer 1946 konnte sie mit ihrer Mutter und ihrer jüngsten Schwester zusammentreffen, die aus dem Egerland vertrieben worden waren.

Am 15. Oktober 1947 trat Ingeborg Graupner in die Zisterzienserinnenabtei Oberschönenfeld in Gessertshausen bei Augsburg ein und erhielt bei der Einkleidung (24. Aug. 1948) den Namen Maria Menna nach dem hl. Mennas, einem frühchristlichen Mönch und Märtyrer. Am 15. September 1949 legte sie ihre zeitlichen Gelübde ab.

1951 wurde sie mit vier weiteren Mitschwestern zu einer Neugründung nach Brasilien ausgesandt und konnte anlässlich eines Brasilienbesuches der damaligen Oberschönenfelder Äbtissin Caritas Schmidberger am 2. Juli 1953 in Ribeirao Vermelho do Sul ihre feierlichen Gelübde ablegen. Nach Jahren voller Entbehrungen und Fehlschläge konnten die Schwestern 1963 mit dem Bau eines neuen Klosters in Itararé (Nossa Senhora de Fátima) beginnen, das 1968 zur Abtei erhoben wurde.

1976 wurde Mutter Menna mit dem fünfköpfigen Gründungskonvent zur Neugründung eines Klosters in Campo Grande im Bundesstaat Mato Grosso do Sul (Nossa Senhora Aparecida) geschickt und dort am 13. Februar 1976 von Bischof Antônio Barbosa von Campo Grande zur Oberin ernannt. Mit der Selbständigkeit des Priorats (13. Feb. 1985) wurde sie in kanonischer Wahl zur Konventualpriorin und mit der Erhebung des Konventualpriorats zur Abtei (6. Okt. 1989) zur ersten Äbtissin gewählt (28. Nov. 1989). Die Benediktion erfolgte zwei Tage später, am 30. November 1989. Am 13. April 2006 legte sie ihr Amt nieder.

Sie starb am 19. März 2008 im Eucadre-Krankenhaus, wo sie schon einen Monat gelegen hatte, und wurde am 21. März 2008 auf dem Klosterfriedhof in Itararé beigesetzt.

gge, Jan. 2015, rev. Nov. 2017

  1. Sr. Immakulata Graupner; geb. 22. Juli 1934 in Falkenau, Einkleidung in Oberschönenfeld 1953; Profess 25. Sep. 1954, 1957; Stickmeisterin, Kantorin, Organistin; gest. 10. Juli 2016.

Daten:

Vest.: 24. Aug. 1948; Prof.: 15. Sep. 1949, 2. Juli 1953; Abbatissa: el. 28. Nov. 1989, ben. 30. Nov. 1989, res. 13. April 2006; Dev.: Que todos sejam um.

Q.:

Sterbebild · Nachruf.

Zitierempfehlung: Graupner, Menna, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 26.11.2017, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Graupner,_Menna

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