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Theodor Hellinck stammte aus Nimwegen (Nijmegen) in den Niederlanden. Mehr ist über ihn nicht bekannt. Er war Professe der Abtei [[Salem]] als er zum Abt des durch das Restitutionsedikt dem Orden wieder zurückgegebenen Klosters [[Königsbronn]] (Fons Regis) bei Heidenheim im Herzogtum Württemberg eingesetzt wurde. Am 26. September 1630 wurde er dort als Administrator eingeführt und angeblich 1632 zum Abt gemacht, er urkundet jedoch schon am 6. September 1630 und 1631 als solcher.  
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Theodor Hellinck stammte aus Nimwegen (Nijmegen) in den Niederlanden. Er war Professe der Abtei [[Salem]] als er zum Abt des durch das Restitutionsedikt dem Orden wieder zurückgegebenen Klosters [[Königsbronn]] (Fons Regis) bei Heidenheim im Herzogtum Württemberg eingesetzt wurde. Am 26. September 1630 wurde er dort als Administrator eingeführt und angeblich 1632 zum Abt gemacht, er urkundet jedoch schon am 6. September 1630 und 1631 als solcher.  
  
 
Bei der am 26. September 1630 mit militärischer Unterstützung exekutierten Restitution des Klosters, übernahm Hellinck völlig leere Räume, eine notdürftig raparierte Kirche und das wertvolle Bergwerk in einem Zustand, der zur sofortigen Stilllegung führte. Mit Hilfe der Musketiere sicherte er sich jedoch eine Reihe von Klosterhöfen, ebenso bedeutende Wälder der Abtei ({{titel|Seibrich; Süskind}}). Die Zahl der Konventualen war zu gering, um die Klosterpfarreien besetzen zu können.
 
Bei der am 26. September 1630 mit militärischer Unterstützung exekutierten Restitution des Klosters, übernahm Hellinck völlig leere Räume, eine notdürftig raparierte Kirche und das wertvolle Bergwerk in einem Zustand, der zur sofortigen Stilllegung führte. Mit Hilfe der Musketiere sicherte er sich jedoch eine Reihe von Klosterhöfen, ebenso bedeutende Wälder der Abtei ({{titel|Seibrich; Süskind}}). Die Zahl der Konventualen war zu gering, um die Klosterpfarreien besetzen zu können.
  
Am 7. April 1632 wurde Abt Hellinck (samt seinen beiden Konventualen) von den Württembergern gefangengenommen, abgeführt und vermutlich sofort des Landes verwiesen. Wahrscheinlich kehrte er in sein Mutterkloster Salem zurück, floh von dort vor den Schweden nach [[Wettingen]] im Aargau und unternahm dann eine Wallfahrt nach Einsiedeln. Nach der Rückkehr erkrankte er nach seinem Namenstag (9. November) und starb am 13. November 1634.
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Am 7. April 1632 wurde Abt Hellinck (samt seinen beiden Konventualen) von den Württembergern gefangengenommen und vermutlich sofort des Landes verwiesen. Wahrscheinlich kehrte er in sein Mutterkloster Salem zurück, floh von dort vor den Schweden nach [[Wettingen]] im Aargau und unternahm dann eine Wallfahrt nach Einsiedeln. Nach der Rückkehr erkrankte er nach seinem Namenstag (9. November) und starb am 13. November 1634.
  
 
Seine Ruhestätte fand er in der Klosterkirche, an der südlichen Wand neben dem Habsburger Sarkophag, in dem die Leiche des 1308 bei Königsfelden ermordeten Kaisers Albrecht I., des Stifters von Königsbronn 1303, bis zu ihrer Überführung nach Speyer 1309 ruhte. Seine mit einem einfachen Kreuz versehene unbeschriftete Grabplatte ist das einzige erhaltene Grabdenkmal eines katholischen Abts der Zisterze Königsbronn.
 
Seine Ruhestätte fand er in der Klosterkirche, an der südlichen Wand neben dem Habsburger Sarkophag, in dem die Leiche des 1308 bei Königsfelden ermordeten Kaisers Albrecht I., des Stifters von Königsbronn 1303, bis zu ihrer Überführung nach Speyer 1309 ruhte. Seine mit einem einfachen Kreuz versehene unbeschriftete Grabplatte ist das einzige erhaltene Grabdenkmal eines katholischen Abts der Zisterze Königsbronn.

Version vom 11. April 2020, 10:15 Uhr

Theodor Hellinck

Theodor Hellinck

Abt von Königsbronn 1630–1634

† 13. Nov. 1632 Wettingen, Aargau

Theodor Hellinck stammte aus Nimwegen (Nijmegen) in den Niederlanden. Er war Professe der Abtei Salem als er zum Abt des durch das Restitutionsedikt dem Orden wieder zurückgegebenen Klosters Königsbronn (Fons Regis) bei Heidenheim im Herzogtum Württemberg eingesetzt wurde. Am 26. September 1630 wurde er dort als Administrator eingeführt und angeblich 1632 zum Abt gemacht, er urkundet jedoch schon am 6. September 1630 und 1631 als solcher.

Bei der am 26. September 1630 mit militärischer Unterstützung exekutierten Restitution des Klosters, übernahm Hellinck völlig leere Räume, eine notdürftig raparierte Kirche und das wertvolle Bergwerk in einem Zustand, der zur sofortigen Stilllegung führte. Mit Hilfe der Musketiere sicherte er sich jedoch eine Reihe von Klosterhöfen, ebenso bedeutende Wälder der Abtei (Seibrich; Süskind). Die Zahl der Konventualen war zu gering, um die Klosterpfarreien besetzen zu können.

Am 7. April 1632 wurde Abt Hellinck (samt seinen beiden Konventualen) von den Württembergern gefangengenommen und vermutlich sofort des Landes verwiesen. Wahrscheinlich kehrte er in sein Mutterkloster Salem zurück, floh von dort vor den Schweden nach Wettingen im Aargau und unternahm dann eine Wallfahrt nach Einsiedeln. Nach der Rückkehr erkrankte er nach seinem Namenstag (9. November) und starb am 13. November 1634.

Seine Ruhestätte fand er in der Klosterkirche, an der südlichen Wand neben dem Habsburger Sarkophag, in dem die Leiche des 1308 bei Königsfelden ermordeten Kaisers Albrecht I., des Stifters von Königsbronn 1303, bis zu ihrer Überführung nach Speyer 1309 ruhte. Seine mit einem einfachen Kreuz versehene unbeschriftete Grabplatte ist das einzige erhaltene Grabdenkmal eines katholischen Abts der Zisterze Königsbronn.

Nach ihm wurde Wolfgang Rupp († 1658) als Abt in Königsbronn eingesetzt, der sich aber auch nur bis 1648 halten konnte, als das Kloster wieder an Württemberg fiel.

gge, April 2020


Daten:

Abbas: 1632.

Literatur:

Willi, Dominikus: Album Wettingense, 2. Auflage, Nr. 582 · G.: Erinnerung an den vorletzten Abt von Königsbronn, in: Cistercienser Chronik 25 (1913), S. 26f. · Walter, Leodegar: Das Totenbuch der Abtei Salem“, in: Cistercienser Chronik Bd. 40 (1928) S. 324 · Seibrich, Wolfgang: Gegenreformation als Restauration. Die restaurativen Bemühungen der alten Orden im Deutschen Reich von 1580–1648 (= Beiträge zur Geschichte des Alten Mönchtums und des Benediktinertums 37). Münster: Aschendorff, 1990, S. 372. ISBN 978-3-402-03972-4 · Süskind, Hermann: Geschichte des Klosters Königsbronn zur Zeit der Restitutionsedikts. ([Beilage zum] Programm des Eberhard-Ludwigs-Gymnasiums in Stuttgart zum Schlusse des Schuljahrs 1905–06.), Stuttgart, 1906.

Zitierempfehlung: Hellinck, Theodor, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 11.04.2020, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Hellinck,_Theodor

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