Herrnreither, Richmunda: Unterschied zwischen den Versionen

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Nach der Erhebung des Konventulapriorats zur Abtei durch den Regensburger Bischof Anton von Henle 1925 (gleichzeitig mit [[Seligenthal]]) wurde sie am 26. Januar 1925 erwartungsgemäß zur Äbtissin gewählt und am 24. Juni 1925 benediziert. Während ihrer Amtszeit erreichte Waldsassen mit rund 125 Schwestern den höchsten Personalstand seiner Geschichte und wurde zur größten Frauenabtei des Zisterzienserordens.
 
Nach der Erhebung des Konventulapriorats zur Abtei durch den Regensburger Bischof Anton von Henle 1925 (gleichzeitig mit [[Seligenthal]]) wurde sie am 26. Januar 1925 erwartungsgemäß zur Äbtissin gewählt und am 24. Juni 1925 benediziert. Während ihrer Amtszeit erreichte Waldsassen mit rund 125 Schwestern den höchsten Personalstand seiner Geschichte und wurde zur größten Frauenabtei des Zisterzienserordens.
  
Sie ließ 1924 im Kreuzgarten eine eigene Kirche erbauen. 1929 reiste sie zum Kloster [[Apolo]] in Bolivien, an dessen Aufbau sie beteiligt war. Am 15. Juli 1933 zerstörte ein Brand die Klostermühle. Nach der nazionalsozialistischen Machtergreifung wurde die klösterliche Mädchenmittelschule 1941 geschlossen, die klösterlichen Lehrkräfte mussten schon 1938 abgezogen werden. 1950 zählte der Konvent noch 70 Ordensschwestern. Inzwischen durften die Mittelschule sowie die Haushaltungsschule wieder betrieben werden.
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Sie ließ 1924 im Kreuzgarten eine eigene Kirche erbauen. 1929 stellte sie Schwestern zur Gründung des Klosters [[Apolo]] in Bolivien ab und reiste auch selbst dorthin. Am 15. Juli 1933 zerstörte ein Brand die Klostermühle. Nach der nazionalsozialistischen Machtergreifung wurde die klösterliche Mädchenmittelschule 1941 geschlossen, die klösterlichen Lehrkräfte mussten schon 1938 abgezogen werden. 1950 zählte der Konvent noch 70 Ordensschwestern. Inzwischen durften die Mittelschule sowie die Haushaltungsschule wieder betrieben werden.
  
 
Im Oktober 1951 legte Äbtissin Richmunda ihr Amt nach 40-jähriger Tätigkeit als Klostervorsteherin nieder. Sie starb am 12. Mai 1959.  
 
Im Oktober 1951 legte Äbtissin Richmunda ihr Amt nach 40-jähriger Tätigkeit als Klostervorsteherin nieder. Sie starb am 12. Mai 1959.  
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Version vom 9. Dezember 2015, 21:50 Uhr

'Richmunda Herrnreither OCist

Richmunda Herrnreither OCist

Konventualpriorin (1911–1925) und 1. Äbtissin (1925–1951) von Waldsassen

* 09. Dez. 1868 Magersdorf
† 12. Mai 1959 Waldsassen

Richmunda Herrnreither, geboren am 9. Dezember 1868 in Magersdorf bei Vilsbiburg, kam 1881 als Schülerin nach Waldsassen, um sich auf den Lehrerberuf vorzubereiten, den sie von 1886 an ausübte. 1893 trat sie in das Kloster ein und legte am 16. September 1894 ihre Profess ab. Im Juli 1911 wählte sie der Konvent zur regierenden Priorin.

Nach der Erhebung des Konventulapriorats zur Abtei durch den Regensburger Bischof Anton von Henle 1925 (gleichzeitig mit Seligenthal) wurde sie am 26. Januar 1925 erwartungsgemäß zur Äbtissin gewählt und am 24. Juni 1925 benediziert. Während ihrer Amtszeit erreichte Waldsassen mit rund 125 Schwestern den höchsten Personalstand seiner Geschichte und wurde zur größten Frauenabtei des Zisterzienserordens.

Sie ließ 1924 im Kreuzgarten eine eigene Kirche erbauen. 1929 stellte sie Schwestern zur Gründung des Klosters Apolo in Bolivien ab und reiste auch selbst dorthin. Am 15. Juli 1933 zerstörte ein Brand die Klostermühle. Nach der nazionalsozialistischen Machtergreifung wurde die klösterliche Mädchenmittelschule 1941 geschlossen, die klösterlichen Lehrkräfte mussten schon 1938 abgezogen werden. 1950 zählte der Konvent noch 70 Ordensschwestern. Inzwischen durften die Mittelschule sowie die Haushaltungsschule wieder betrieben werden.

Im Oktober 1951 legte Äbtissin Richmunda ihr Amt nach 40-jähriger Tätigkeit als Klostervorsteherin nieder. Sie starb am 12. Mai 1959.

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Daten:

Vest.: 1893; Prof.: 16. Sep. 1894; Abbatissa: el. 26. Jan. 1925, ben. 24. Juni 1925, res. 1951

Auszeichnungen:

König Ludwig-Kreuz (1916), für „Heimatverdienste während der Kriegszeit“.

Literatur:

Treml, Robert: Die drei Äbtissinnen des Klosters Waldsassen 1925–1992, in: Heimat Landkreis Tirschenreuth 6 (1994), S. 75–86 · Stiftlandmuseum Waldsassen (Hrsg.): Ora et labora. Kloster Waldsassen 875 Jahre. 2008, S. 34.

Zitierempfehlung: Herrnreither, Richmunda, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 9.12.2015, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Herrnreither,_Richmunda

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