Hofstätter, Theoderich

Theoderich Hofstätter

Theoderich Hofstätter OCist

Zisterzienser des Stiftes Wilhering; Gegner des Nationalsozialismus

* 24. Dez. 1906 Linz-Urfahr
† 27. Jan. 1981 Horn

Theoderich Hofstätter, Taufname Josef, Absolvent des Stiftsgymnasiums Wilhering, legte 1930 die feierliche Profess ab und wurde am 29. Juni 1931 in Wien zum Priester geweiht. Danach war er Konviktspräfekt, Seelsorger in Puchenau und Obermixnitz und wurde 1938 Kooperator in Schörfling am Attersee.

Als Mitglied der Widerstandsorganisation Großösterreichische Freiheitsbewegung (Gruppe Jacob Kastelic) wurde er am 28. Juli 1940 von der Gestapo festgenommen und wie sein Abt und Onkel Bernhard Burgstaller, sowie mehrere Mitbrüder im Frühjahr 1941 in das Gefängnis Anrath bei Krefeld überstellt. Am 13. Juli 1944 wurde er wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ vom Volksgerichtshof zu sieben Jahren Zuchthaus verurteilt und blieb bis Kriegsende im Zuchthaus Straubing in Haft, wo auch seine Mitbrüder Gebhard Rath und Stephan Plohberger inhaftiert gewesen waren (Pater Sylvester Birngruber hatte auf dem Todesmarsch von Straubing nach Dachau flüchten können).

Nach Kriegsende war er Pfarrer in Zwettl, Vorderweißenbach und St. Stefan im Walde. 1946 kam er als Pfarrvikar nach Vorderweißenbach und 1965 nach Theras. Er war Geistlicher Rat der Diözese Linz. Er starb am 27. Jänner 1981 in Horn und wurde am 2. Februar auf dem Friedhof in Theras beerdigt.

gge, Mai 2020


Daten:

Prof.: sol. 1931; Sac.: 29. Juni 1931.

Literatur:

Weinzierl, Erika: Mönche gegen Hitler am Beispiel des Zisterzienserstiftes Wilhering. In: Römische Historische Mitteilungen 28, 1986, S. 365–378. (auch in: Dies.:: Prüfstand. Österreichische Katholiken und der Nationalsozialismus. Mödling 1988, S. 186–199) · Schachenmayr, Alkuin Volker (Hrsg.): Der Anschluss 1938 und die Folgen für Kirche und Klöster in Österreich. Be und Be Verlag, Heiligenkreuz 2009, ISBN 978-3-9519898-5-3 · Dessl, Reinhold: Widerstand Wilheringer Zisterzienser gegen den Nationalsozialismus, in: Jahresbericht Stiftsgymnasium Wilhering 98 (2007/2008), S. 7–19 · Todesanzeige im Linzer Diözesanblatt 1. März 1981, S. 41.

Zitierempfehlung: Hofstätter, Theoderich, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 6.05.2020, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Hofst%C3%A4tter,_Theoderich

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