Jalloutz, Dorothée

Dorothée Jalloutz

Dorothée Jalloutz

Abt von Sept-Fons 1758–1788; Reformer

* um 1718 Besançon
† 26. Mai 1788 Dompierre-sur-Besbre, Allier

Dorothée Jalloutz stammte aus einer Beamtenfamilie (famille de robe) aus Doubs. Sein Vater war Prokurator des Parlaments von Besançon in der Franche-Comté. Er erhielt seine Schulbildung bei den Jesuiten in Saint Farjaux und kam, wie er selber schreibt, am 21. Oktober 1741 im Alter von 23 Jahren in die Zisterzienserabtei strengerer Observanz[1] Sept-Fons (Notre Dame de Saint Lieu), wo er am heiligen Abend 1742 die Profess ablegte. Vier Jahre war er Subprokurator und zwölf Jahre Prokurator.

Nach dem Tod des Abtes Joseph Alpheran († 11. Aug. 1757) wurde er nach längeren Beratungen am 18. September 1757 vom König zum Abt von Sept-Fons ernannt, das er am 22. Februar 1758 in Besitz nahm. Der junge und energische Abt – seine Vorgänger waren erst in fortgeschrittenem Alter ins Amt gekommen – machte sich sofort an die wirtschaftliche Sanierung der verfallenen Abtei. 1760 gab der König die Erlaubnis zur rückhaltlosen Ausbeutung der Stiftswälder.

1761 übernahm er auf Bitten des Bischofs von Langres, Gilbert de Montmorin, zugleich Großprior des Ordens von Val-des-Choues, das verfallene Großpriorat Val-des-Choues (bei Villers-le-Duc, 20 km westlich von Châtillon-sur-Seine), das 1764 mit königlicher und päpstlicher Genehmigung mit Sept-Fons vereinigt wurde, und ließ es mit Hilfe seines Prokurators Eugène Huvelin wiederaufbauen und reformieren. Die verbliebenen Mönche legten am 21. November 1764 die Profess als Zisterzienser ab. Auch die Abtei Sept-Fons ließ er komplett im Stil der Zeit umbauen (Fertigstellung 1789, die Gebäude stehen heute noch). Seine detaillierten Reformstatuten (Réglements généraux) von 1764, die das Leben der Mönche regelten, gab Placide Vernet 2005 heraus. In Dom Jalloutz’ Amtszeit wurde am 2. November 1769 auch der hl. Benoît-Joseph Labre als Chornovize fr. Urbain in Sept-Fons eingekleidet.

Dom Dorothée starb, 70 Jahre alt, am 26. Mai 1788 in der Abteikirche, in die er sich hatte bringen lassen, als er sein Ende nahen fühlte. Er hinterließ die Abtei in voller Blüte. Zu seinem Nachfolger wurde Bernard Sallmard de Montfort bestimmt.

gge, Feb. 2019

  1. Diesen Begriff benutzt der Cellerar Dom Dominique in einem Schreiben vom 2. Juli 1770.

Daten:

Prof.: 24. Dez. 1742; Abbas: nom. 18. Sep. 1757.

Werke:

Dissertations sur la pratique en acte de la Règle de S Benoît et sur les usages primitifs de Cîteaux. Ms, Sept-Fons.

Literatur:

Vernet, Placide: Dom Dorothée Jalloutz: Cisterciens au Val-des-Choux et à Sept-Fons. 1762–1792 Règlements généraux. Paris: L'Harmattan, 2005, ISBN 2-7475-9569-2 · Sept-Fons: étude historique sur l’abbaye de N.-D. de Saint-Lieu Sept-Fons, depuis sa fondation jusqu’ à ce jour. Moulins: A. Ducroux et Gourjon Dulac, 1873, S. 109–127.

Normdaten:

GND: 173894151 · BEACON-Findbuch

Zitierempfehlung: Jalloutz, Dorothée, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 9.02.2019, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Jalloutz,_Doroth%C3%A9e

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