Judong, Anselmus

Anselmus Judong

Anselmus Judong OCSO

1. Titularprior von Rochefort 1891–1908

* 18. Juli 1845 Hees, Ge. Bilzen, Belgien
04. März 1909 Rochefort

Anselmus Judong, Taufname Arnold, wurde 1845 in dem Dorf Hees in der belgischen Provinz Limburg als Sohn des Bürgermeisters Cornelius Judong und dessen Frau Margaretha Nelissen geboren. Nach dem Besuch der Dorfschule in Hees und den Gymnasialstudien am Kleinen Seminar von Sint Truiden half er seinem Bruder Hubertus auf dem Bauernhof, ging aber 1867 dem Aufruf Papst Pius’ IX. an die katholische Jugend folgend, den Kirchenstaat gegen die nationalistischen Angriffe Garibaldis zu verteidigen, als päpstlicher Zuave nach Rom. Er war einer von neun jungen Freiwilligen aus Groß-Bilzen, die zwischen 1867 und 1870 an der Verteidigung des Kirchenstaates teilnahmen.

Als die Zouaven 1869 zurückkehrten und Arnolds Familie nichts von ihm gehört hatte, wurde in Hees eine Trauerfeier abgehalten. Als er später (als Sergeant entlassen) doch zurückkehrte, erlitt seine Mutter einen Herzinfarkt und starb im Alter von 63 Jahren. Auch sein Vater starb wenig später im Alter von 60 Jahren, woraufhin Arnold gebeten wurde, seine Nachfolge als Bürgermeister anzutreten. 1874 übergab er dieses Amt an seinen Bruder Hubertus und trat als Novize in die Zisterzienserabtei Achel ein. 1876 legte er die zeitliche, 1879 die feierliche Profess ab und wurde 1881 zum Priester geweiht.

In den folgenden Jahren war er maßgeblich an zwei von Achel ausgehenden Klostergründungen beteiligt: 1883 bis 1885 war er Oberer in Echt (Lilbosch) und 1887 bis 1908 in Rochefort. Dort wurde er mit der Unabhängigkeit des Priorats am 24. April 1891 Titularprior und nahm in dieser Eigenschaft im Oktober 1892 am Unionskapitel der Zisterzienser der strengeren Observanz („Trappisten“) in Rom teil. Unter Judongs Leitung wurden das Kloster und die am 22. September 1902 durch Bischof Heylen von Namur geweihte Klosterkirche gebaut. Auch die erste Brauerei, wenn auch nur zum Eigenbedarf, entstand in dieser Zeit.

Prior Anselmus blieb bis zum 2. Januar 1908 im Amt. Er starb am 4. März 1909, im Alter von 64 Jahren, und wurde auf dem Klosterfriedhof begraben. Sein Nachfolger Henricus Kuypers wurde am 17. Oktober 1912 zum ersten Abt gewählt.

gge, Jan. 2022


Daten:

Vest.: 16. Nov. 1874; Prof.: 20. Nov. 1876, 8. Dez. 1879; Sac.: 11. Juni 1881; Prior tit.: 24. April 1891; Dev.: Date et dabitur vobis.

Literatur:

De Achelse Kluis, 1846–1946. Achel: Sint Benedictus-Abdij, 1946, S. 48–49, 151 · Régiment des zouaves pontificaux 1861 à 1870, Band 1. Lille: Victor Ducoulombier, 1910, S. 280, Nr. 3698.

Zitierempfehlung: Judong, Anselmus, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 11.01.2022, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Judong,_Anselmus

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