Kremper, Laurentius: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 13. Dezember 2019, 11:54 Uhr

Laurentius Kremper

Laurentius Kremper

Abt des Klosters Hardehausen 1713–1730

* 1666/67 Borgholz
† 20. Juni 1730

Laurentius Kremper, Taufname Johannes, wurde 1666 oder 1667 in Borgholz geboren. Seine Eltern sind, da im Borgholzer Taufbuch zwischen 1666 und 1671 keine Eintragungen gemacht wurden, unbekannt. Vielleicht war der 1617 noch in Warburg geborene und nach Borgholz verzogene Georg Kremper sein Vater Heidenreich), vielleicht auch Andreas Kremper und Margaretha Lotze seine Eltern, die am 2. August 1665 ihren Sohn Heinrich haben taufen lassen (Wille).

Der in die Zisterzienserabtei Hardehausen eingetretene Laurenz Kremper legte 1693 seine Profess ab, wurde 1697 Priester und am 3. Februar 1713 unter dem Vorsitz des Abtes Antonius Bungartz vom Kloster Derneburg (Diözese Hildesheim)zum Abt gewählt.

Schon bald setzte er die Aufbauarbeit seines Vorgängers Stephan Overgaer fort, legte aber vorher noch den Streit zwischen dem Kloster und der Stadt Warburg herrschenden Streit um die Besitzverhältnisse im Forst bei Blankenrode bei (18. Juni 1718). Die statt der alten Schnatbäume neu gesetzten Grenzsteine sind teilweise heute noch sichtbar. Im Kloster selbst und den umliegenden Dörfern ist er vor allem als Bauherr bekannt; viele Gebäude tragen noch heute sein Wappen und/oder ein Chronogramm. Er vollendete die sog. Aula abbatialis, baute das Sommerrefektorium, das 1722 nach Brandstiftung abgebrannte große Kornhaus neu (1723), die Getreide- und Ölmühle (1725), den Schafstall am Eingang des Klosterbezirks (1727), das Palais im ebenfalls neu angelegten barocken Lustgarten und ließ das gesamte Areal mit einer drei bis viereinhalb Meter hohen Ringmauer umgeben. In Warburg ließ er 1728 den sog. Mönchehof erweitern. An der von Abt Stephan Overgaer erbauten Zehntscheune in Scherfede erinnern zwei Wappen an der Gratenmauer an Abt Laurenz. Schon 1694 hatte er die im selben Jahr gebaute Kirche in Rimbeck geweiht, die 1720 schon renoviert werden musste.

Am 2. April 1724 assistierte in der Abdinghofkirche in Paderborn er bei der Bischofsweihe seines Amtsbruders Ferdinand Oesterhoff aus dem Kloster Marienfeld durch den ebenfalls in Borgholz geborenen und fast gleichaltrigenPaderborner Weihbischof Pantalen Bruns OSB und ein halbes Jahr danach bei der Benediktion des Abtes Petrus Nolten vom Kloster Bredelar, ebenfalls durch Weihbischof Bruns.

Wird Stephan Overgaer als „zweiter Gründer“ Hardehausens gerühmt, dürfte Laurentius Kremper wegen seiner umfangreichen Baumaßnahmen als „Vollender“ in die Annalen des Klosters Hardehausen eingegangen sein (Wille). Er starb am 20. Juni 1730 im Alter von 63 Jahren.

gge, Dez. 2019


Daten:

Prof.: 1693; Sac.: 1697; Abbas: el. 3. Feb. 1713.

Literatur:

Wille, Clemens: Laurentius Kremper (1667–1730): Abt von Hardehausen, in: Die Warte 49, 1988, Nr. 58, S. 23–25 · Heidenreich, Friedrich Joseph Liborius: Warburger Stammtafeln: Genealogien von Geschlechtern der Stadt Warburg und ihrer Nachbarstädte vom 14. bis ins 18. Jahrhundert, in: Beiträge zur westfälischen Familienforschung, Band 43/44, Teil 1: Text, Münster: Aschendorff, 1985–1986, S. 92–93.

Kategorie:Personen Kategorie:Hardehausen Kategorie:18. Jahrhundert


Zitierempfehlung: Kremper, Laurentius, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 13.12.2019, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Kremper,_Laurentius

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