Kuntschak, Abund

Abund Kuntschak

Abund Kuntschak

Abt des Zisterzienserstiftes Rein 1795–1822

* 19. Nov. 1753 Mürzzuschlag (Stmk.)
05. Juni 1822 Graz

Abundus Kuntschak, Taufname Josef, stammte aus Mürzzuschlag. Er trat in das Stift Rein ein, wo er am 22. September 1771 die Profess ablegte. Philosophie studierte er in Graz und Theologie in Rein; dort lehrte er auch Philosophie, Kirchenrecht und Moraltheologie. 1776 wurde er zum Priester geweiht. 1780 wurde er wegen seiner ökonomischen Kenntnisse Stiftssekretär und 1785 Pfarrer in Gratwein.

Kaiser Josef II. machte Kuntschak 1786 zum Mitglied der Steuer- und Katasterregulierungskommission und verlieh ihm wegen seiner Verdienste dabei 1791 die erledigte Propstei und Stadtpfarre zum hl. Blut in Graz. Am 29. Juni 1795 wurde Kuntschak im Grazer Dom als erster Propst infuliert und wenig später, am 3. September 1795, zum Abt des Stiftes Rein gewählt.

Er reorganisierte die Stiftsverwaltung und ließ einige bauliche Veränderungen vornehmen (1802 die Abtei, 1808 das Herrschaftsgebäude in Rohr). Selbst Doktor der Philosophie und der Theologie wurde er 1811 Prüfungsassessor beim Lyceum in Graz. Die 1815 vorgesehene Wiedererrichtung eines Hausstudiums in Rein kam jedoch nicht zustande. Von 1818 bis 1822 war Abt Abund auch Temporaladministrator des Benediktinerstiftes Admont, wo seine Reformpläne, wie die Aufgabe der stiftseigenen Ökonomie, die Aufhebung der Theologischen und Philosophischen Lehranstalt und des Stiftsgymnasiums und seine Verlegung nach Judenburg, nur die Hälfte umgesetzt wurde.

Kuntschak war k. k. Rat, ständischer Ausschussrat, 1819 Hofkommissär und Präses der k. k. Grundregulierungs-Provinzial-Kommission für den stabilen Kataster und Stellvertreter Erzherzog Johanns bei der k. k. Landwirtschaftsgesellschaft. Wegen seiner Verdienste um das Land, insbesondere wegen seiner strengen Rechtschaffenheit hoch angesehen, wurde er bereits am 7. November 1795 als ständischer Verordneter in die steiermärkische Landschaft berufen und bekleidete bis zu seinem Tode die Stelle eines Ausschussrates.

Er starb am 5. Juni 1822 in Graz. Die Leiche wurde nach Rein überführt und dort beigesetzt.

gge, Feb. 2014


Daten:

Prof.: 22. Sep. 1771; Sac.: 1776; Abbas: 3. Sep. 1795.

Literatur:

Martin Wild: Die Äbte von Rein. In: 850 Jahre Stift Rein. (Rein 1979), 58 · Beiträge zur Geschichte der Cistercienser-Stifte. Wien : A. Hölder, 1891, S. 17 · Carl Schmutz: Historisch-topographisches Lexicon von Steyermark, Dritter Teil. Graz: Andreas Kienreich, 1822, S. 346–347 · ÖBL 1815–1950, Bd. 4 (Lfg. 19, 1968), S. 353f.

Normdaten:

GND: 120888653 · BEACON-Findbuch · CERL: cnp00562293

Zitierempfehlung: Kuntschak, Abund, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 19.07.2022, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Kuntschak,_Abund

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