Langheim, Johannes

Johannes von Langheim

Johannes von Langheim

23. Abt des Zisterzienserstiftes Lilienfeld 1410–1412; Theologieprofessor

† 18. Aug. 1412

Johannes von Langheim war vor seiner Wahl zum Abt des Zisterzienserstiftes Lilienfeld Professor der Theologie an der Universität Wien gewesen. Dort hatte er am 24. April 1402 zum Magister promoviert und 1405 als Professor habilitiert. In den vorhandenen Dokumenten wird er stets Professor der Theologie genannt. Er wurde vor November 1410 zum Abt gewählt. Seine erste urkundliche Nennung erfolgt Mitte 1410 bei einer Geldaufnahme des Mert von Eusen in Altenmarkt.

Als Abt hatte sich Johannes vor allem um die Wirtschaft des verschuldeten Klosters zu sorgen, das 1410 einen Kredit aufnehmen musste. Im 12. April 1412 von Herzog Albrecht V. aufgefordert, die geliehenen 100 fl. an Weikhart von Dürnstein zurückzuzahlen und weitere 100 fl. aufzuzahlen, klagt er Abt Johannes daraufhin dem Herzog, dass er für seine 90 Mönche kaum das Nötigste zu essen habe und gezwungen sei, seinen silbernen Abtstab und liturgische Geräte zu verkaufen. Die Gesamtschulden des Stiftes beliefen sich auf über 3000 fl. Eine Konsolidierung der Finanzlage gelang erst Johanns Nachfolger Georg Oeder.

Namentlich wird Abt Johannes am 24. März 1412 zum letzten Mal genannt. Sein Todestag ist am 18. August 1412 im Nekrolog eingetragen, wobei das Jahr jedoch unsicher ist.

gge, Nov. 2020


Daten:

Abbas: el. vor Nov. 1410.

Literatur:

Tobner, Paul: Das Stift Lilienfeld 1202–1902, Wien 1902, S. 164 ff. · Müller, Eugen: Professbuch des Zisterzienserstiftes Lilienfeld (= Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktiner-Ordens und seiner Zweige. Ergänzungsband. Nr. 38). St. Ottilien: EOS, 1996, ISBN 3-88096-628-1, S. 114.

Zitierempfehlung: Langheim, Johannes, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 4.11.2020, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Langheim,_Johannes

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