Müller, Joachim

Joachim Müller

Joachim Müller

Abt der Zisterzienserabtei Bebenhausen 1630/1649

† 21. Mai 1663 Konstanz

Joachim Müller (Miller, Molitor) war Professe der Zisterzienserabtei Salem am Bodensee. Er schrieb sich 1613 an der Universität Dillingen ein, wo er gemeinsam mit seinen Mitbrüdern und späteren Äbten Wolfgang Rupp und Nikolaus Brenneisen studierte. Er wurde zum Doktor der Theologie promoviert und war Prior in Salem als ihn Abt Thomas Wunn 1630 an die Spitze der kleinen Gruppe von Salemer Mönchen stellte, die in Ausführung des kaiserlichen Restitutionsedikts vom 6. März 1629 die Abtei Bebenhausen wiederbesiedelte.


Am 8./18. September 1630 traf die kaiserliche Exekutionskommission unter dem Schutz einer Abteilung Musketiere im Kloster ein, ihm folgte am Nachmittag der Abt von Salem mit dem neuernannten Bebenhäuser Abt Joachim Müller und seinem kleinen Konvent (Günter, Restitutionsedikt S. 208; Duncker, 30jähr. Krieg S. 29); auch in die Klosterdörfer wurden Besatzungen gelegt (Göz, Rauscher S. 25). Am 9./19. September mußten die Pfleger und die Schultheißen der Klosterdörfer in Bebenhausen dem neuen Abt Gehorsam schwören

Abtsweihe, die Abt Joachim am 31. Dezember 1637/ 10. Januar 1638 in Bebenhausen zusammen mit dem Abt von Königs-bronn durch den Abt von Salem erhielt

So war Abt Joachim persönlich 1640 auf dem Reichstag in Regensburg anwesend und ver-suchte dort auch, erneut die Reichsstandschaft von Bebenhausen zu be-haupten, wurde aber auf den Protest der württembergischen Gesandten nicht zugelassen


Während die nach Bebenhausen entsandten Mönche aller Wahrschein-lichkeit nach wieder in den Konvent von Salem zurückkehrten, wies der dortige Abt Thomas am 17. Dezember 16499) Abt Joachim das Schloß Kirchberg, den Sommersitz der Salemer Abte am Bodensee, zu, was das Konventkapitel von Salem am 12. Januar 1650 bestätigte (GLA-Karlsr Abt. 98 Nr. 2347). Durch Jahre zogen sich noch finanzielle Strei-tigkeiten Abt Joachims mit den katholischen Abten von Alpirsbach und Maulbronn hin. Obwohl schon das Generalkapitel vom Mai 1651 einen gütlichen Austrag des Streits der Abte von Bebenhausen und Maulbronn angeordnet hatte (StatCapGen 7. S. 413 Nr. 79), erfolgte dieser erst durch einen Schiedsspruch des Abtes Edmund von St. Urban vom 7. Fe-bruar 1661 (Bü. 27 BI. 350-348); der Ausgleich wegen Alpirsbach, des-sen Abt Alfons Kleinhans von Muregg seit 1658 Abt von Ochsenhausen war, konnte 1662 erreicht werden (Bü. 29). Am 21. Mai 1663 starb Abt J oachim in Konstanz.

Am 13. Juni 1663 wandte sich deshalb Abt Thomas von Salem an den Generalabt von Cheaux mit dem Vorschlag, einen Titularabt von Bebenhausen in der Weise ein-zusetzen, daß das Amt dem jeweiligen Abt von Salem zugeschrieben werde, und nach längeren Verhandlungen unierte Abt Claudius von Cheaux am 7. Januar 1664 Bebenhausen mit Salem, bis Bebenhausen wieder selbst rechtsfähig sei

Aufzeichnungen, die Abt Joachim Miller während der Zeit des Restitutionsedikt nieder-schrieb (GLAKarlsr Abt. 98 Nr. 2345) eigenhändig historische Aufzeichnungen über die Abte von Bebenhausen zusammen (GLAKarlsr Abt. 98 Nr. 2345)

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Zitierempfehlung: Müller, Joachim, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 28.04.2020, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/M%C3%BCller,_Joachim

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