Michielsens, Eugen

Eugen Michielsens

Eugen Michielsens

2. Superior der wiederbegründeten Abtei Val-Dieu 1846–1857

* 10. Mai 1805 Oorderen[1]
† 14. Feb. 1857 Val-Dieu

Eugen Michielsens wurde 1805 in Oorderen bei Antwerpen geboren. Er studierte Philosophie in St.-Acheul in Frankreich und Theologie am Mechelner Pristerseminar. Am 1. Juni 1833 zum Priester geweiht, war er zunächst Vikar in Gheel und an der Kapuzinerkirche in Antwerpen und wurde dann geistlicher Direktor der Schwestern am Mädchenpensionat in Herentals.

1837 trat er in die Zisterzienserabtei Bornem ein, wurde 1839 Novizenmeister und 1840 Prior. 1844 zur personellen Verstärkung in das wiederbegründete Tochterkloster Val-Dieu gesandt, wurde er auch hier zum Prior (13. April 1845) und nach dem Tod des Gründers Bernhard Klinkenberg zum Superior ernannt (23. April 1846).

Der als schroff und „rigide bis zum Exzess“ beschriebene Michielsens machte sich mit Entschlossenheit daran, eine strenge Ordensdisziplin in Val-Dieu einzuführen. Auch bei der Auswahl der Novizen war er sehr wählerisch. Auf die Pflege des täglichen Gottesdienstes und des Chorgebetes bedacht, ließ er eine Kapelle einrichten. Insgesamt machte die Wiederherstellung des in Ruinen liegenden Klosters wegen der beschränkten finanziellen und personellen Mittel jedoch nur langsame Fortschritte. Doch trotz seines schwierigen Charakters und der eigenen Notlage legte Michielsens großen Wert auf die christliche Caritas. Kein Bittsteller, heißt es, wurde am Klostertor ohne Gabe abgewiesen.

Eugen Michielsens starb, nach achttägigem Krankenlager, am 14. Februar 1857, im Alter von 52 Jahren. Sein Nachfolger wurde Andreas Beeris, der 1844 mit ihm aus Bornem nach Val-Dieu gekommen war.

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  1. Die Ortschaft Oorderen existiert heute nicht mehr. Sie wurde 1927 zu Antwerpen eingemeindet und musste 1965 dem Ausbau des Antwerpener Hafens weichen.

Daten:

Sac.: 1. Juni 1833; Vest.: 15. Aug. 1837; Prof.: sol. 20. Aug. 1838.

Literatur:

Vandekerckhove, Antoine: Histoire de l'abbaye du Val-Dieu a travers les siecles. 1215–1954. 2. ed. Dison 1954, p. 290–291.

Zitierempfehlung: Michielsens, Eugen, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 21.12.2014, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Michielsens,_Eugen

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