Millauer, Maximilian

Maximilian Millauer

Maximilian Millauer

Zisterzienser des Stiftes Hohenfurt, Theologe und Historiker; Universitätsrektor

* 17. Dez. 1784 Budweis, Böhmen [České Budějovice, Tschechien]
† 14. Juni 1840 Prag [Praha, Tschechien]

Maximilian Millauer, Taufname Franz Xaver, wurde am 17. Dezember 1784 in Budweis als Sohn des Syndikus Laurentius Millauer und seiner Frau Anna geboren. Er besuchte das Piaristengymnasium in Budweis und studierte in Prag Philosophie und Theologie. 1802 trat er in das Zisterzienserstift Hohenfurt ein und legte 1806 die Ordensgelübde ab. 1807 – wegen seines jugendlichen Alters mit Dispens – zum Priester geweiht, ging er 1808 als Kaplan nach Brünnl (Wallfahrtskirche Maria Trost in Dobrá Voda) und im folgenden Jahr als Feldkaplan zum Landwehrbataillon des Kreises Klattau [Klatovy]. Nach der Auflösung der Landwehr wurde er Kooperator in Bareschau [Boršov nad Vltavou].

Am 27. November 1810 an der Universität Prag zum Doktor der Theologie promoviert, wurde Millauer 1811 als Professor an die theologische Hauslehranstalt des Klosters Hohenfurt zurückberufen. Dort lehrte er zunächst Kirchengeschichte und Kirchenrecht, ab dem folgenden Jahr dann Moral- und Pastoraltheologie, Katechetik und Pädagogik. Gleichzeitig bekleidete er im Stift die Ämter eines Sekretärs, Bibliothekars und Archivars.

1815 wurde er Professor für Pastoraltheologie an der theologischen Fakultät der Universität Prag und 1817 Historiograph der Fakultät. Er wurde 1819 ordentliches Mitglied der königlich-böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften und war von 1822 bis 1829 deren Direktor (Sekretär). 1823 war er Mitglied und von 1824 bis 1829 Geschäftsleiter des Nationalmuseums Böhmens. 1820/21 und 1826/27 war er Dekan der theologischen Fakultät und 1833/34 Rektor magnificus der Universität, 1839 wurde er zum kaiserlichen Rat ernannt. Bei der am 21. Mai 1828 im Stift Hohenfurt durchgeführten Abtwahl unterlag er mit nur einer Stimme seinem Mitbruder Valentin Schopper.

Maximilian Millauer widmete sich neben seiner Lehrtätigkeit ununterbrochen wissenschaftlichen Studien und Arbeiten. Er hinterließ mehr als 120 überwiegend in deutscher Sprache gedruckte historische, biographische und genealogische Arbeiten, die teils als selbständige Werke, teils in wissenschaftlichen Fachzeitschriften erschienen.

gge, September 2012


Daten:

Prof.: 2. Nov. 1806; Sac.: 22. Nov. 1807; Prim.: 8. Dez. 1807.

Werke:

Der Ursprung des Zisterzienser-Stiftes Hohenfurt in Böhmen, 1814. – Über die Erbauung der k. Berg- und Kreis-Stadt Budweis in Böhmen, in: Abhandlungen der kgl. Böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften, Bd. 5, 1817. · Fragmente aus dem Nekrolog des Stiftes Hohenfurt, ebenda, Bd. 6, 1819. · Diplomatisch-historische Aufsätze über Johann Žižka v. Trocnow, ebenda, NF, Bd. 1, 1824. · Der deutsche Ritterorden in Böhmen, 2. Abt., ebenda, NF, Bd. 1, 1824, Bd. 3, 1832. · Series rectorum universitatis Pragenae ab unione Academiarum Carolinae Ferdinandae, 1834; zahlreiche historische Abhandlungen in: Archiv für Geographie, Historie, Staats- und Kriegskunst, Hesperus, Jbb. des Böhm. Mus. etc.; theologische Abhandlungen Manuskripte: Praelectiones ex institutione pastorali; Geschichte der theologischen Fakultät der Prager Universität. s.a. Bibliographie.

Literatur:

Wurzbach, Constant: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 18 (1868), S. 316–320. · Pavel, Raphael: Hohenfurt, in: Beiträge zur Geschichte der Cistercienserstifte (= Xenia Bernardina III), Wien 1891, S. 325–372, bes. S. 356. · ÖBL 1815-1950, Bd. 6 (Lfg. 29, 1975), S. 299f.

Normdaten:

GND: 1023119692 · BEACON-Findbuch · CERL: cnp00113364

Zitierempfehlung: Millauer, Maximilian, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 2.04.2017, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Millauer,_Maximilian

Vorlage:Page.name: MILLAUER, Maximilian (Franz Xaver) OCist (1784–1840) – Biographia Cisterciensis