Philipp Muttone
Laienbruder der Zisterzienserabtei Waldsassen; Baumeister
* 6. Juli 1699 Waldsassen, Oberpfalz
† 11. Nov. 1775 ebenda
Johann Jacob Philipp Muttone („Frater Lipp“) wurde 1699 als Sohn des italienischen Architekten und Stuckateurs Francesco Cristoforo Muttoni (1666–1726) aus Cima (Porlezza) und einer Waldsassener Bäckerstochter geboren[1], stammte also aus dem unmittelbaren Einflussbereich des Klosters Waldsassen. Von seinem Vater ausgebildet, trat er nach Studienreisen durch Italien als Laienbruder in Waldsassen ein und legte dort 1733 die Profess ab.[2]
Als Baumeister und Baudirektor des Klosters Waldsassen unter den Äbten Alexander Vogel und Wigand Deltsch prägte er bis zu seinem Tod 1775 die architektonische Landschaft des Stiftslandes bedeutend mit. Im Stil des älteren Barock errichtete er u.a. Kapellen und Kirchen in Tirschenreuth (1722/23) und Waldsassen (1735) und betreute den Umbau der Michaelskirche in Wiesau (1750). Seit 1750 war er auch am Schloss Fockenfeld tätig, dem Sommersitz der Waldsassener Äbte, und am Bau des sog. Waldsassener Kastens in Weiden (1739–1742), in dem heute das Internationale Keramikmuseum untergebracht ist. In der Stiftskirche Waldsassen entwarf er das Gästeoratorium unterhalb der Orgelempore.
gge, Jan. 2022
Daten:
Prof.: 2. Juli od. 21. Nov. 1733.Literatur:
Ascherl, Heinrich: Frater Muttone, Barockbaumeister des Stiftslandes, in: Oberpfälzer Heimat 10 (1966) S. 55–59 · Bergmann, Rudolf Maria: Bauen im Schatten der Welt. Johann Philipp Jakob Muttone (1699–1775), Architekt im Stiftland, in: Barockzeit zwischen Fichtelgebirge und Böhmerwald. Red. Franz Busl. Pressath 1996, S. 87–118.Vorlage:Page.name: MUTTONE, Philipp OCist (1699–1775) – Biographia Cisterciensis