Pertzmann, Edmund

Edmund Pertzmann

Edmund Pertzmann

Subprior der Abtei Osek, Philosophieprofessor, Superior des St. Bernhardskollegs in Prag 1664–1666, Propst in Mariasaal 1669–1673

* 1630 Kuttenberg [Kutná Hora]
03. März 1673 Brünn [Brno]

Edmund Pertzmann, Taufname Wenzel, geboren 1630 in Kuttenberg, eingekleidet in der Zisterzienserabtei Ossegg am 2. April 1653, Profess am 5. April 1654, Primiz am 1. November 1659, war Subprior vom 4. April 1662 bis 22. Oktober 1664, dann bis 8. Januar 1669 Superior des St. Bernardskollegs in Prag und in den Jahren 1667 und 1668 Philosophieprofessor im erzbischöflichen Seminar ad St. Adalbertum[1]. 1669 kam er als Propst in das Frauenkloster Mariasaal in Alt-Brünn, wo er am 3. März 1673 starb.

Nach Petzmanns Amtsantritt im Herbst 1664 konnten die in Prag studierenden Kleriker das Ordenskolleg, dass sie 1663 wegen des Türkeneinfalls hatten verlassen müssen, wieder beziehen und ihre Studien fortsetzen.[2]

Pertzmann, der sein Amt mit Eifer und Umsicht führte, war auch der erste Superior, der ein jährliches Salarium von 150 Gulden rheinisch erhielt; auch für seine Tätigkeit als Philosophieprofessor im erzbischoflichen Seminar St. Adalbert erhielt er eine Entlohnung. Um sich mehr auf die spirituelle Leitung des Kollegs und auf die Wissenschaften verlegen zu können, wurde ihm zur Unterstützung in der Verwaltung des Hauses P. Paul Horabula aus Sedletz als Provisor zur Seite gestellt. Diese neue Einrichtung erwies sich aber (vermutlich wegen Kompetenzstreitigkeiten) nicht als tauglich, sondern führte nach Bredl zu „vielen unliebsamen, die Hausdisziplin und Einigkeit störenden Vorfällen“.

gge, April 2020

  1. Gemeinsam mit einem Strahover Prämonstratenser, dem Rektor des Norbertinums, Dr. Th. Josef Schwarz.
  2. Nur die Kleriker des Stiftes Königsaal, die unterdessen in ihrem Prager Stiftshaus wohnten, hatten weiterhin die Vorlesungen im erzbischöflichen Seminar besucht, ebenso drei Religiosen aus dem Stift Plass (Christoph Schimon, Robert Trojer und Benedikt Holberg) die bei einem Prager in der Nahe des Seminars wohnten.

Daten:

Vest.: 2. April 1653; Prof.: 5. April 1654; Prim.: 1. Nov. 1659.

Literatur:

Album Ossecense; oder, Verzeichnis der Mitglieder des Cistercienser-Stiftes Ossegg vom Jahre 1645-1896. Anlaesslich des siebenhundertjaehrigen Gruendungs-Jubliaeums zusammengestellt von einem Capitularen dieses Stiftes. Verlag des Cistercienser-Stiftes Ossegg, 1896, S. 29–30 · Bredl, Sigismund: Das Collegium St. Bernardi in Prag, in: Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktinerordens, Bd. 13 (1892), S. 493–503 und Bd. 14 (1893), S. 53–60, 212–221 · Die Superioren und Rectoren des St. Bernards-Colleg's vom Jahre 1662 bis 1785, in: ibidem 15 (1894), S. 90–94 · Cistercienser-Professoren im erzbischöflichen Seminare zu Prag, in: ibidem, Bd. 15 (1894), S. 297–306.

Zitierempfehlung: Pertzmann, Edmund, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 26.04.2020, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Pertzmann,_Edmund

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