Piszter, Imre

Imre Piszter
Foto: Abteiarchiv Zirc

Imre Piszter OCist

Zisterzienser der Abtei Zirc; Theologieprofessor, Prior von Szentgotthárd, Schriftsteller

* 17. Aug. 1855 Szekszárd, Komitat Tolna
† 17. Juni 1936 Budapest

Imre Piszter, Taufname János, wurde in Szekszárd (dt. Sechshard), als Sohn von Ferenc Piszter und Anna Stark geboren. Er besuchte zunächst das Gymnasium in Kalocsa, dann das Zisterziensergymnasium in Pécs.

Am 17. September 1872 als Novize in die Zisterzienserabtei Zirc eingetreten, legte er, wie es damals üblich war, nach dem Noviziatsjahr noch nicht sofort die Profess ab, sondern beendete von 1873 bis 1875 seine Gymnasialstudien am Zisterziensergymnasium in Eger (dt. Erlau). Am 2. Juli 1875 legte er in Zirc die zeitliche Profess ab. Das erste Jahr seines Theologiestudiums absolvierte er an der Zircer Hauslehranstalt, danach setzte er sein Studium (1876–1880) in Innsbruck fort, wo er zum Doktor der Theologie promoviert wurde. Am 16. Juli 1880 legte er die feierliche Profess ab; vier Tage später, am 20. Juli 1880, empfing er in der Abteikirche die Priesterweihe durch István Pribék, Weihbischof in Veszprém.

Von 1880 bis 1887 war er Professor am Zircer Hausstudium, zugleich war er auch Klerikerpräfekt (1881–1887) und Bibliothekar (1883–1887). Er leistete auch pastorale Arbeit als Excurrendo in Nagyesztergár von 1881 bis 1882. 1887 wurde das theologische Seminar zur Ausbildung der Kleriker von Jeromos Supka nach Budapest verlegt, folglich Pater Piszter in die Hauptstadt versetzt. Untergebracht war das Seminar die ersten zwei Jahre in einem Mietshaus, dann wurde 1889 das Bernardinum als Studienhaus der Abtei eröffnet. 1892 wurde Piszter zum Direktor und Superior des Bernardinums ernannt. Er führte das Haus fast ein Vierteljahrhundert lang und war neben seiner Lehrtätigkeit viele Jahre Beichtvater der Englischen Fräulein (Maria-Ward-Schwestern, heute Congregatio Jesu), bis er 1915 von Abt Remig Békefi zum Prior des Klosters Szentgotthárd ernannt wurde, das er zwei Jahrzehnte leitete.[1] 1912 verlieh ihm Kaiser Franz Joseph den Orden der Eisernen Krone.

Er starb am 17. Juni 1936 im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Budapest und wurde auf dem für die Zisterzienser reservierten Teil des Friedhofs in der Fiume-Straße beigesetzt.

Piszter verfasste Beiträge zu theologischen und philosophischen Fachzeitschriften, außerdem mehrere Artikel über theologische Themen im großen Pallas-Lexikon[2]. Sein Hauptwerk ist ein zweibändiges Buch über das Leben und Wirken des Hl. Bernhard von Clairvaux, zum Gedenken an den achthundertsten Jahrestag der Gründung des Zisterzienserordens, mit dem Titel Szent Bernát clairvauxi apát élete és művei. A cziszterczi rend alapítása nyolczszázados ünnepének emlékére.

Nivárd Halász, März 2022

  1. Nach 1878, d.h. in der Zircer Zeit (vorher hatte Szentgotthárd zu Heiligenkreuz gehört), lebte in Szentgotthárd eine kleiner Konvent, der hauptsächlich aus pensionierten Mönchen bestand (6–8 Patres), dazu der Pfarrer und Gutsverwalter und ein Kaplan.
  2. A Pallas nagy lexikona, 1893–1897, die erste ungarische Enzyklopädie, die nicht auf einer Übersetzung aus einer anderen Sprache beruhte.

Daten:

Prof.: 2. Juli 1875, 16. Juli 1880; Sac.: 20. Juli 1880.

Werke:

Festmény a törvényszék előtt. Tanulmány egy elvi határozat felett. Budapest, 1886. (Separatdruck aus der Zeitschrift Religió) · Szent Bernárd és a képzőművészetek. Budapest, 1897. (Separatdruck aus der Zeitschrift Katholikus Szemle) · Szent Bernát clairvauxi apát élete és művei. A cziszterczirend alapítása nyolczszázados ünnepének emlékére. Budapest 1889 · Növendékpapok az állami egyetemen. Budapest, 1910 · Chrestomathia Bernardina ex Operibus S. Bernardi, Abbatis Claravallensis Doctoris Mellitflui Collecta et ad Systema Quoddam Theologiae Redacta. Taurini, 1932 · Szt. Gotthárd püspök és a szentgotthárdi cisztercita apátság rövid története. Szombathely, 1938.

Literatur:

Kereszty, Roch (Hrsg.): Ciszterci arcképek. Budapest, 2014. S. 108–116.

Zitierempfehlung: Piszter, Imre, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 29.03.2022, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Piszter,_Imre

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