Plank, Gregor

Gregor Plank

Gregor Plank

26. Abt des Zisterzienserstiftes Neuberg 1584–1591

fl. 16. Jhdt.

Gregor Plank oder Planck stammte aus Landsberg am Lech (Bayern). Das Datum seiner Profess ist nicht bekannt. Er war während der Zeit des Abtes Georg Remer Subprior und hatte als solcher schon die Klosterleitung inne, da Abt Georg meist in Reichenau weilte und auch der Prior nicht im Kloster lebte, sondern die Pfarre Hernstein bei Wiener Neustadt versah. Auch Subprior Plank versah zeitweise die Pfarre Spital am Semmering. Es kam daher durch korrupte Verwaltungsbeamte zu solchen Missständen im Kloster, dass der von Erzherzog Karl beauftragte Visitator Abt Johann Hoffmann von Admont 1584 die Resignation des schwerkranken Abtes Georg und die Übertragung der Abteileitung auf den Subprior Gregor Plank vorschlug.

Der wurde am 12. März 1584 einstimmig gewählt (und am 24. Jänner 1588 von Bischof Martin Brenner von Seckau infuliert) und übernahm eine schwere Bürde. Die finanzielle Situation verschlechterte sich weiter; dazu kam 1589 noch eine Feuersbrunst, die die Dächer der meisten Klostergebäude vernichtete (nicht die Gebäude selber wie oft zu lesen). Im Mai 1590 konnte Abt Gregor eine Steuerpfändung noch abwehren. Da das Kloster Ende 1590 die Steuern von vier Jahren schuldete, entsandte Erzherzog Ernst am 15. März 1591 eine Visitationskommission nach Neuberg und Reichenau, wo der Abt mit seiner Konkubine Eva und zwei Kindern lebte. In der Nacht vom 5. auf den 6. Mai 1591 entzog sich der unter Zimmerarrest gestellte Abt der Verantwortung durch Flucht.

Die landesfürstlichen Kommissäre ließen die „Ehefrau“ und zwei weitere Konkubinen der Mönche verhafteten und dem Landgericht in Wiener Neustadt übergeben. Abt Gregor unterwarf sich schließlich dem Vaterabt Johann Rueff von Heiligenkreuz. Nach Neuberg zurückgekehrt, musste er am 30. Juli 1591 vor dem versammelten Kapitel resignieren und wurde für ein Jahr in die Zisterzienserabtei Raitenhaslach in Bayern verbannt. Die Konkubinarier unter den Mönchen wurden für mehrere Monate eingekerkert.

Nach seiner Rückkehr aus Raitenhaslach war Gregor Plank mehr schlecht als recht („miserabiliter“) Pfarrvikar in St. Stefan ob Leoben, wo er auch starb und begraben wurde. Sein Sterbedatum ist unbekannt. Der spätere Abt Johann Ludwig Holtz (reg. 1663–1671) berichtet, seine Grabplatte vor dem Hauptaltar der Pfarrkirche noch gesehen zu haben. Sie ist heute nicht mehr auffindbar. Der Epitaph in der Neuberger Abteikirche wurde schon zu Planks Lebzeiten gestaltet und trägt kein Datum. Planks Nachfolge in Neuberg trat – nach einigen Schwierigkeiten – der Heiligenkreuzer Prior und Administrator des Stiftes Neukloster Thomas Schmoll an.

gge, März 2019


Daten:

Abbas: el. 12. März 1584, ben. 24. Jan. 1588, res. 30. Juli 1591.

Literatur:

Pichler, Franz Sales: Die Habsburger Stiftung Cistercienser Abtei Neuberg in Steiermark, Wien 1884 · Lindner, Pirmin: Monasticon metropolis Salzburgensis antiquae, Band 2, 1908, S. 87 · Pickl, Othmar: Geschichte des Klosters und der Marktgemeinde Neuberg an der Mürz. Selbstverlag der Gemeinde Neuburg an der Mürz, 1996, S. 109–111 · Unger, Arnvid: Epitaphe im ehemaligen Zisterzienserstift Neuberg an der Mürz, in: Zeitschrift des Historischen Vereines für Steiermark 97 (2006), 67–122.

Zitierempfehlung: Plank, Gregor, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 15.03.2019, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Plank,_Gregor

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