Polentari, Agnes

Agnes Polentari

Agnes Polentari

Äbtissin des Klosters Lichtenthal 1720–1726

* 1676 (errechnet) Freiburg im Breisgau
† 26. Dez. 1726

Agnes Polentari war eine Tochter des Freiburger Ratsherrn, Spital- und Zunftmeisters Johann Wilhelm Polentari und wurde am 8. März 1720 zur Äbtissin des Klosters Lichtenthal gewählt.

Während ihrer Regierungszeit führte der Vaterabt Anton Merz von Tennenbach im Juni 1720 die strenge Klausur wieder ein (u.a. Anbringung eines Sprechgitters im Besuchszimmer), die in Lichtenthal wie in den übrigen Frauenklöstern infolge der steten Kriegsunruhen Schaden gelitten hatte.

Nachdem der Visitator am 6. Juli 1722 auf den äußerst baufälligen Zustand der Klostergebäude hingewiesen hatte, ließ Äbtissin Agnes 1723/24 unter der Leitung des Bezauer Baumeisters Peter Thumb die Kirche renovieren, wobei diese einen neuen Dachreiter erhielt und der Frauenchor erhöht und überwölbt wurde. Die Kirchenrenovierung, bei der auch ein neuer Altar und eine Orgel eingebaut wurden, wurde sehr durchgreifend und ohne Rücksicht auf die vorhandene Bausubstanz durchgeführt. Da auch ein neuer Fußboden gelegt wurde, wurden viele Grabplatten entfernt und die Gräber dadurch unkenntlich gemacht.

1724 wurde, zusammen mit dem Speyrer Domkapitel, ein neues Pfarrhaus in Rastatt und 1725 durch das Kloster alleine eines in Iffezheim erbaut. Auch wurden die Pfarrhöfe in Iffezheim und Pforzheim renoviert und für die Schaffnerei in Ettlingen ein neuer Speicher erstellt.

Den Abriss und Neubau des Konventsgebäudes musste Agnes Polentari ihrer Nachfolgerin Euphrosina Wunsch überlassen. Sie starb am 26. Dezember 1726 im 51. Lebens- und 29. Professjahr und wurde in der Kirche bestattet.

gge


Daten:

Abbatissa: el. 8. März 1720.

Literatur:

Schindele, Pia: Die Abtei Lichtenthal. Ihr Verhältnis zum Cistercienserorden, zu Päpsten und Bischöfen und zum badischen Landesherrn im Laufe der Jahrhunderte, in: Freiburger Diözesan-Archiv 105, Freiburg: Herder 1985, S. 67–248, hier: 154–155 · Willi, Dominikus: Lichtenthal, in: Sebastian Brunner (Hg.): Ein Cisterzienserbuch. Würzburg 1881, Seite 653–663 · Bauer, Benedikt: Das Frauenkloster Lichtenthal. Geschichte, Kirchen und Altertümer. Baden-Baden : Weber, 1896, S. 231–232.

Zitierempfehlung: Polentari, Agnes, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 3.07.2017, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Polentari,_Agnes

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