Post, Johann

Johann Post

Johann Post

44. Abt des Klosters Himmerod 1654–1685

* 1613/14 [errechnet] Wampach
† 3. Jan. 1685 Großlittgen

Johannes Post aus Wampach legte am 8. September 1635 im Zisterzienserkloster Himmerod die Profess ab. Er wurde 1637 Priester, 1640 Küchenmeister, 1647 Subprior, 1648/49 Prior, dann Hofherr in Pommern. Nach dem Tod seines Vorgängers Friedrich Brandt wurde er am 20. Juli 1654 unter dem Vorsitz des Abtes (Franz Schaeffer) und des Priors von Heisterbach zum Abt gewählt. Erzbischöflicher Kommissar war der Trierer Generalvikar Johannes Holler gewesen, der erstmalig, aber vergeblich, den Wahlvorsitz beansprucht hatte. Der Abt von Clairvaux bestätigte den Neugewählten am 10. August, der Erzbischof am 2. Oktober. Die Benediktion erfolgte am 11. Oktober 1654 durch Weihbischof Otto von Senheim unter Assistenz der Trierer Benediktineräbte von St. Matthias und St. Maximin.

Abt Johannes sicherte den Klosterbesitz durch Erneuerung der Pachtverträge und Beseitigung der Kriegsschäden. Sein besonderes Augenmerk galt der Hebung der Ordensdisziplin, die während des Dreißigjährigen Krieges in Himmerod und den unterstellten Männer- und Frauenklöstern gelitten hatte. An Ostern 1657 führte er anlässlich der Profess dreier Novizen in Himmerod[1] die weiße statt der bisherigen schwarzen Kukulle ein. Die seit 1203 zwischen der Abtei Echternach und Himmerod bestehende Gebetsverbrüderung erneuerte er am 9.April 1659, desgleichen am 16. September 1681 die mit der Abtei St. Maximin. Zur Verbesserung des Hausstudiums berief er 1664 aus Heisterbach den gelehrten Mönch und späteren Abt Robert Cüpper als Dozenten. 1667 war Abt Johann Definitor des Generalkapitels. 1670 verteilte er bei den Herbstschlussprüfungen des Trierer Jesuitenkollegs die Schülerprämien. Außerdem vollendete er den Nordflügel des Klosterneubaus und das Gästehaus; für die Kirche schaffte er eine Orgel an.

Als 1673 die Franzosen erneut in das Erzstift einfielen und Trier eroberten, verlangte dessen Kommandant Graf Pierre de Vignory von Himmerod eine Kontribution von 2000 Gulden. Noch schlimmer erging es dem Kloster in den Jahren 1678/79 als Feldmarschall Melac von seinem Winterquartier in Gerolstein die Eifel- und Moselregion aussaugte; damals musste Himmerod 6800 Gulden an Geld und Naturalien entrichten.

Abt Johannes Post starb am 3. Januar 1685 im Alter von 74 Jahren und wurde am 5. Januar im Kapitelsaal beigesetzt. Ihm folgte Robert Bootz.

gge, Mai 2018

  1. In Heisterbach hatte der Wechsel mit Posts Gutheißung schon zwei Jahre früher stattgefunden. Die Himmerod unterstellten Frauenklöster folgten wenige Jahre später.

Daten:

Prof.: 8. Sep. 1635; Sac.: 1637; Abbas: el. 20. 7. 1654, ben. 11. Okt. 1654.

Literatur:

Schneider, Ambrosius: Die Cistercienserabtei Himmerod von der Renaissance bis zur Auflösung 1511–1802. Köln: Wienand, 1976, S. 12 · Ders.: Die Äbte der Cistercienserabtei Himmerod, in: Archiv für mittelrheinische Kirchengeschichte 12 (1960), S. 53–74, hier: S. 69.

Zitierempfehlung: Post, Johann, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 26.05.2018, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Post,_Johann

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