Prieler, Benedikt

Benedikt Prieler

Benedikt Prieler

Abt der Zisterzienserstifte Säusenstein 1556–1568 und Baumgartenberg 1569–1573

* 1530 Augsburg
† ≥1573 Baumgartenberg

Benedikt II. Prieler stammte aus Augsburg und soll nach Hanthaler ein Sobn des Georg Prieler sein, dem Kaiser Maximilian I. am 31. Oktober 1517 ein adeliges Wappen erteilt hatte. Er wurde 1552 in der Zisterzienserabtei Lilienfeld eingekleidet und 1554 zum Priester geweiht.

Als sich Abt Martin Gottfried von Wilhering als Vaterabt von Säusenstein 1556 an seinen Amtsbruder Abt Georg Reichard von Lilienfeld wandte, um einen geeigneten Nachfolger für den mit der Klosterkasse durchgebrannten Säusensteiner Abt Vitus Neuber zu finden, schlug Abt Reichard seinen Konventualen Benedikt Prieler vor, der am 13. August 1556 auf dem eweg der Postulation als Abt eingesetzt wurde.

Prieler zeigte jedoch wenig Eifer für Säusenstein und versuchte wiederholt, in den Genuss einträglicher Stifte zu kommen, unter anderen nach dem Abgang von Abt Johannes Mirl in Lilienfeld 1560, was er duch Anklage des bereits gewählten Abtes Matthäus Schreiner bei Hof erreichen wollte, den er beschuldigte, verheiratet zu sein (Müller).

Während seiner Amtszeit bewilligte Kaiser Ferdinand dem Kloster jährlich sechs Fuder Gottesheilsalz von Gmunden ohne Transportkosten. Zwei Jahre nach dieser kaiserlichen Gunstbezeugung, am 25. April 1560 war Abt Benedikt bei der Installation des Prälaten Josef Scheuchenpflug im Stift Zwettl und assistierte am 1. April 1561 den Äbten von Heiligenkreuz (Ulrich Müller), Melk und Altenburg bei der Wahl des Prälaten Martin Steingaden (Erdinger).

Da Prieler es verstanden hatte, die Gunst Kaiser Maximilians II. zu gewinnen, wurde er Anfang 1569 als Abt des seit 1565 unter Administration stehenden Stiftes Baumgartenberg eingesetzt, wurde dort aber nie installiert, da er wegen Nichtbeachtung des Wahlrechtes und Übergehung der kirchlichen Behörden keine kirchliche Bestätigung erhielt und musste schließlich 1573 auf dieses Amt verzichten. Ihn folgte Matthias Marquard, der auch schon in Säusenstein sein Nachfolger gewesen war.

Benedikt Prieler soll in Baumgartenberg gestorben sein.

gge, Nov. 2020


Daten:

Vest.: 1552; Sac.: 1554.

Literatur:

Müller, Eugen: Professbuch des Zisterzienserstiftes Lilienfeld (= Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktiner-Ordens und seiner Zweige. Ergänzungsband. Nr. 38). St. Ottilien: EOS, 1996, ISBN 3-88096-628-1, S. 166, Nr. 1270 · Erdinger, Anton: Geschichte des aufgehobenen Cisterzienser-Stiftes Säusenstein in Niederösterreich, in: Blätter des Vereines für Landeskunde von Niederösterreich, Band 10, Wien 1876.

Zitierempfehlung: Prieler, Benedikt, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 7.11.2020, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Prieler,_Benedikt

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