Rabitsch, Konstantin

Konstantin Rabitsch

Konstantin Rabitsch

letzter Abt der Zisterzienserabtei Viktring 1781–1786

* 27. Dez. 1743 Unterferlach
† 17. Okt. 1789 St. Veit an der Glan

Konstantin Rabitsch (Rabič), Taufname Johann Ev. Valentin, wurde am 27. Dezember 1743 in Unterferlach in der Viktringer Stiftspfarre Glainach im Rosental als Sohn des Büchsenmachers Adam Rabitsch und seiner Frau Helena geb. Kulnigg(in) geboren. Sein Elternhaus war mit einer viertel Hube dem Stift Viktring untertan. Wahrscheinlich war der am 21. April 1760 im selben Haus geborene und noch 1835 im Personalstand der Diözese Gurk als Pfarrer von Projern (St. Veit an der Glan) genannte Johann Georg Rabitsch sein Bruder.

In das Stift Viktring eingetreten, wurde Valentin Rabitsch am 18. Oktober 1762 zur Profess zugelassen, die er am selben Tag ablegte. Über seine Studien ist nichts bekannt. Im Frühjahr 1766 wurde er zum Diakon geweiht. 1768 half er seelsorgerisch in der Pfarre St. Zeno in Kappel im Rosental aus, war ansonsten aber hauptsächlich in der Wirtschaftsverwaltung des Stiftes tätig. 1770 ist er Priester im Kloster. Vom 1. September 1773 bis zum 1. November 1775 und 1779 ist er als (Weinberg-)Verwalter des Viktringerhofes bei Marburg (Maribor) belegt, den er wohl bis zu seiner Abtwahl verwaltete.

Nach dem Tod des Abtes Bernhard Maria Winterl († 17. Aug. 1780) wurde er am 18. Jänner 1781 unter dem Vorsitz des Abtes Gerhard Schobinger von Rein als Generalvikar des Zisterzienserordens und im Beisein zweier Skrutatoren – des Benediktinerabtes Anselm von Edling von St. Paul und des Prämonstratenserabtes Gottfried Mayerhofer von Griffen – zum Nachfolger gewählt. Zum landesfürstlichen Wahlkommissar war der Fabrikant Johann Michael Freiherr von Herbert bestimmt worden. Gleich nach der Wahl vom Generalvikar in spiritualibus installiert, wurde Rabitsch mit Datum 26. Jänner 1781 in dieser Würde bestätigt 8von der Landeshauptmannschaft am 16. Aug. 1781). Ein Hofkanzleidekret vom 20. Dezember 1781 bestätigte den Abt in der 1760 verlieenen Würde als Erblandhofkaplan des Landes Kärnten, widerrief aber zugleich sämtliche Mautbefreiungen des Stiftes. Mit dem Abbatiat verbunden waren das diözesane Amt eines Archidiakons für die Pfarren im unteren Rosental und ein Sitz in der ständischen Vertretung.

Durch seine gute Wirtschaftsführung erwarb sich Abt Konstantin Lob und Wohlwollen der staatlichen Behörden und durch seine geistliche Führung die Zuneigung seiner Konventualen (Krassnig). In den fünf Jahren seiner Regierung gelang es ihm, die Vermögenslage des Stiftes so emporzubringen, dass es bei der Aufhebung als das vermögendste von allen Kärntner Klöstern dastand. Bei der im August 1786 (aus rein fiskalischen Gründen) erfolgten Aufhebung des Stiftes und seiner inkorporierten Pfarren und Filialen durch Dekret Kaiser Josefs II. wirkte er bereitwillig mit und war der Aufhebungskommission unter der persönlichen Leitung des Kreishauptmanns Graf Aicholt eine große Hilfe. Er legte den geforderten Manifestationseid (iuramentum manifestationis, Offenbarungseid) ab und benannte alle Personen, die mit dem Stiftsvermögen in irgendeiner Form zu tun hatten. Auf Anforderung der Kommission erstellte er ein Verzeichnis der den ehemaligen Stiftsangestellten und anderen bisher vom Stift unterstützen Bedürftigen zukommenden Pensionen, das von der Kommission akzeptiert und befürwortet wurde.

Mit einer Pension versehen und gichtkrank, blieb Rabitsch mit Erlaubnis der Behörden zunächst in Viktring wohnen. Zur Bereisung seines Archidiakonats (dieses Amt war ihm geblieben) wurden ihm zwei Wagenpferde und sein Reitpferd belassen. 1788 lebte er auf dem (zum gleich nach Viktring aufgehobenen Stift Griffen gehörenden) Schloss Kölnhof bei St. Veit an der Glan. Im August 1788 bat er von dort aus, in der Hauskapelle die Messe lesen zu dürfen, was ihm bewilligt wurde.

Er starb am 17. Oktober 1789 und wurde von dem Landdechanten und Stadtpfarrer Philipp Wolfgang Jurie beerdigt.

gge, Feb. 2022


Daten:

Prof.: 18. Okt. 1762; Diac.: 1766; Abbas: el. 18 Jan. 1781.

Literatur:

Krassnig, Waltraud: Die letzten Zisterzienser des im Jahre 1786 aufgehobenen Stiftes Viktring. Dissertation, Graz 1985 (gekürzt auch in: Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktinerordens und seiner Zweige, Band 102, 1991 · Dies.: Die Aufhebung des Stiftes Viktring 1786, in: Findenig, Helmut [Ed.]: Stift Viktring 1142–1992: Festschrift zum 850. Jahrestag der Klostergründung. Klagenfurt 1992, S. 73–79.

Zitierempfehlung: Rabitsch, Konstantin, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 9.02.2022, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Rabitsch,_Konstantin

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