Reichel, Robert

Robert Reichel

Robert Reichel

Zisterzienser der Abteien Heinrichau und Zirc, erster Superior in Zirc 1738–1743

* 07. Mai 1685 Neiβe (heute Nysa, Polen)
† 31. Jan. 1743 Zirc, Ungarn

Robert Reichel, geboren am 7. Mai 1685 in Neiβe, Oberschlesien, legte am 21. November 1708 in der Zisterzienserabtei Heinrichau die Profess ab und wurde am 14. September 1712 zum Priester geweiht. In den ersten Jahren war er in Heinrichau tätig; um 1720 kam er nach Ungarn.

Hier zog er zunächst nach Nagytevel, wo er als Seelsorger und Gutverwalter wirkte. 1727 schloss er sich seinen Mitbrüdern an, die im Vorjahr von Pápa nach Zirc gezogen waren. 1728 und 1730 betraute ihn Abt Gregor Regnard mit seiner Vertretung beim ungarischen Landtag in Pozsony (Pressburg, heute Bratislava). 1733, nach dem Tod des Administrators Johann Baptist Stieff, übernahm er die Verwaltung der Güter des Klosters in Zirc.

Abt Gerhard Wiesner ernannte ihn am 25. Januar 1738 zum Superior in spiritualibus der damals siebenköpfigen Gemeinschaft in Zirc.[1] Er war damit der erste, der neben der Leitung wirtschaftlicher Angelegenheiten auch spiritueller Führer war. Zu dieser Zeit erfolgte der Bau der neuen barocken Stiftskirche.

Bereits in den letzten Lebensjahren erkrankt, starb er am 31. Januar 1743 in Zirc an einem Schlaganfall und wurde in der Krypta der Abteikirche bestattet. Sein Nachfolger als Oberer wurde P. Petrus Schneider.

Es war wahrscheinlich P. Robert, der nach seiner Ankunft in Ungarn begann, die Historia Domus (Hausgeschichte) der Abtei Zirc zu schreiben.

Nivárd Halász, Juni 2022

  1. Mitglieder der Gemeinschaft waren damals: P. Robert, als Superior und Gutverwalter, P. Alberich Tantzmann als stellvertretender Superior und Kellermeister, P. Valentin Loskovsky als Cellerar und Kastner, P. Emmerich Krasch, als Custos der Klosterkapelle und Küchenmeister, P. Nivard Sperling als Kathechet und Prediger, P. Stephan Seidler als Prediger und Stellvertreter-Cellerar und Laienbruder László Steiner, als Refektorar. Außer ihnen lebte P. Petrus Schneider auch in Ungarn, als Pfarrer und Gutverwalter in Nagytevel.

Daten:

Prof.: 21. Nov. 1708; Sac.: 14. Sep. 1712.

Literatur:

Schematismus Congregationis de Zirc S. Ordinis Cisterciensis ad annum scholarem 1942/43. Budapest, 1942 · Grüger, Heinrich: Heinrichau: Geschichte eines schlesischen Zisterzienserklosters. Böhlau 1978, S. 292.

Zitierempfehlung: Reichel, Robert, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 15.12.2022, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Reichel,_Robert

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