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Josef Hyacinth Rybiński vom Wappen Radwan, wurde vor dem 15. April 1702 wahrscheinlich in seiner Heimatstadt Turczyn/Tortschyn in der Provinz Kiew in der Ukraine (damals Polen-Litauen) geboren. Er war ein Sohn des Jan Michał Rybiński und seiner zweiten Frau Konstancja Pawsza; sein Bruder Tadeusz Łukasz (1710–1789) war Unterkommandant in Kiew.
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Josef Hyacinth Rybiński vom Wappen Radwan, wurde vor dem 15. April 1702 wahrscheinlich in seiner Heimatstadt Turczyn/Tortschyn in der Provinz Kiew in der Ukraine (damals Polen-Litauen) geboren. Er war ein Sohn des Jan Michał Rybiński und seiner zweiten Frau Konstancja Pawsza; sein Bruder Tadeusz Łukasz (1710–1789) war Unterkämmerer (Podkomorzy) in Kiew.
  
 
Rybiński erhielt eine gründliche Ausbildung am Jesuitenkolleg in Stare Szkoty bei Danzig am Jesuitenkolleg in Alt Schottland [Stare Szkoty] bei Danzig und wurde Sekretär des litauischen Kanzlers Michał Czartoryski. 1729 trat er in den  Zisterzienserorden ein, wahrscheinlich im Kloster [[Oliva]] bei Danzig. Er studierte Kirchenrecht in Prag und Theologie in Rom. 1733 nach Polen zurückgekehrt, wurde er Sekretär der polnischen Zisterzienserprovinz. Im selben Jahr wurde er auch zum Abt des Klosters [[Mogila|Mogiła]] gewählt, konnte die Abtei aber nicht übernehmen, weil Abt Jan Aleksander Lipski sie trotz seiner Ernennung zum Bischof von Krakau nicht aufgab. 1736 gab Rybinski den Titel daher auf. Im Januar 1734 nahm er als Delegierter des Klosters Oliva an der Krönung König Augusts III. in Krakau teil. Dann kehrte er nach Oliva zurück und versuchte während der Belagerung von Danzig durch russische und sächsische Armeen, Klostergüter zu retten. Während König Augusts III. Aufenthalt in Oliva feierte er am 20. Juli 1734 eine feierliche Messe. Im Juni 1736 war er einer der beiden Delegierten des Generalkapitels der Zisterzienser, die während des Friedensparlaments in Warschau anwesend waren.
 
Rybiński erhielt eine gründliche Ausbildung am Jesuitenkolleg in Stare Szkoty bei Danzig am Jesuitenkolleg in Alt Schottland [Stare Szkoty] bei Danzig und wurde Sekretär des litauischen Kanzlers Michał Czartoryski. 1729 trat er in den  Zisterzienserorden ein, wahrscheinlich im Kloster [[Oliva]] bei Danzig. Er studierte Kirchenrecht in Prag und Theologie in Rom. 1733 nach Polen zurückgekehrt, wurde er Sekretär der polnischen Zisterzienserprovinz. Im selben Jahr wurde er auch zum Abt des Klosters [[Mogila|Mogiła]] gewählt, konnte die Abtei aber nicht übernehmen, weil Abt Jan Aleksander Lipski sie trotz seiner Ernennung zum Bischof von Krakau nicht aufgab. 1736 gab Rybinski den Titel daher auf. Im Januar 1734 nahm er als Delegierter des Klosters Oliva an der Krönung König Augusts III. in Krakau teil. Dann kehrte er nach Oliva zurück und versuchte während der Belagerung von Danzig durch russische und sächsische Armeen, Klostergüter zu retten. Während König Augusts III. Aufenthalt in Oliva feierte er am 20. Juli 1734 eine feierliche Messe. Im Juni 1736 war er einer der beiden Delegierten des Generalkapitels der Zisterzienser, die während des Friedensparlaments in Warschau anwesend waren.

Version vom 21. Oktober 2019, 11:42 Uhr

Josef Hyacinth Rybiński

Josef Hyacinth Rybiński

polnisch: Józef Jacek Rybiński

letzer Abt des Klosters Oliva 1737–1782

* 28. Feb. 1701 Tortschyn, Ukraine
† 15. April 1782 Oliva, Danzig

Josef Hyacinth Rybiński vom Wappen Radwan, wurde vor dem 15. April 1702 wahrscheinlich in seiner Heimatstadt Turczyn/Tortschyn in der Provinz Kiew in der Ukraine (damals Polen-Litauen) geboren. Er war ein Sohn des Jan Michał Rybiński und seiner zweiten Frau Konstancja Pawsza; sein Bruder Tadeusz Łukasz (1710–1789) war Unterkämmerer (Podkomorzy) in Kiew.

Rybiński erhielt eine gründliche Ausbildung am Jesuitenkolleg in Stare Szkoty bei Danzig am Jesuitenkolleg in Alt Schottland [Stare Szkoty] bei Danzig und wurde Sekretär des litauischen Kanzlers Michał Czartoryski. 1729 trat er in den Zisterzienserorden ein, wahrscheinlich im Kloster Oliva bei Danzig. Er studierte Kirchenrecht in Prag und Theologie in Rom. 1733 nach Polen zurückgekehrt, wurde er Sekretär der polnischen Zisterzienserprovinz. Im selben Jahr wurde er auch zum Abt des Klosters Mogiła gewählt, konnte die Abtei aber nicht übernehmen, weil Abt Jan Aleksander Lipski sie trotz seiner Ernennung zum Bischof von Krakau nicht aufgab. 1736 gab Rybinski den Titel daher auf. Im Januar 1734 nahm er als Delegierter des Klosters Oliva an der Krönung König Augusts III. in Krakau teil. Dann kehrte er nach Oliva zurück und versuchte während der Belagerung von Danzig durch russische und sächsische Armeen, Klostergüter zu retten. Während König Augusts III. Aufenthalt in Oliva feierte er am 20. Juli 1734 eine feierliche Messe. Im Juni 1736 war er einer der beiden Delegierten des Generalkapitels der Zisterzienser, die während des Friedensparlaments in Warschau anwesend waren.

Am 15. November 1736 wurde er Koadjutor des Abtes Franciszek Mikołaj Zaleski, der Rybinski wegen seiner Krankheit (15. September 1738) die Verwaltung der Abtei übertrug. Anfang April 1740 reiste er nach Dresden, um Zaleskis Bemühungen um das Bistum Ermland zu unterstützen, und wurde mit Zaleskis Tod am 8. April 1740 Abt von Oliva.

Politisch war Abt Rybinski ein Freund von Józef Wybicki und ein Anhänger der Konföderation von Bar. Er stand auf der Seite König Augusts III. und trat gegen die Familie Czartoryski auf.

Die Abtei Oliwa befand sich zu seiner Zeit in einem besonderen Wohlstand. Sein Vermögen reichte aus, in den Jahren 1754 bis 1756 den bis heute erhaltenen Äbtepalast zu errichten, der heute die Abteilung für Zeitgenössische Kunst des Danziger Nationalmuseums beherbergt, und der umliegende Park. Zu seiner Zeit wurde auch die Chororgel in der Abteikirche (heute Kathedralkirche des Erzbistums Danzig) erneuert und erweitert und, mit Beteiligung von etwa 20 bis 25 Zisterziensermönchen, mit dem Bau der Hauptorgel begonnen, die zu den größten und schönsten der Welt zählt. Prioren waren während seiner Regierung Ivo Rohweder und Placidus Werner, die nach dem Zeugnis der Protokollbücher der Versammlungen des Seniorenkonvents streng auf Ordnung und Disziplin hielten und die Einkünfte des Klosters gut verwalteten.

Als aber König Friedrich II. von Preußen im Zuge der Ersten Teilung Polens 1772 polnisch Preußen unter dem Namen Westpreußen in Besitz nahm und die Kabinettsorder vom 1. November 1772 den geistlichen Stiftungen die Verwaltung und Nutznießung ihrer Güter nahm, erhielt er eine Kompetenz von 4000 Reichstalern, durfte in der Abtei wohnen bleiben und musste mitansehen wie das Kloster immer mehr in Verfall geriet. Der Bau der Orgel geriet daher in finanzielle Schwierigkeiten, was eine Vergoldung des Prospekts nicht mehr zuließ.

Rybiński war der letzte Zisterzienserabt in Oliva. Nach seinem Tod gab Friedrich II. die Abtei dem Prinzen Karl von Hohenzollern, später Bischof von Kulm und Fürstbischof von Ermland, als Kommende. sein Grab befindet sich in der Abteikirche.

gge, Okt. 2019


Daten:

Abbas: 8. April 1740.

Literatur:

Kretzschmer, Johann Karl: Geschichte und Beschreibung der Klöster in Pommerellen, Erstes Heft: Die Cisterzienser-Abtei Oliva. Danzig, Weber, 1847, S. 78–79 · Mamuszka, Franciszek: Oliwa: Okruchy z dziejów, zabytki. Gdańsk: Krajowa Agencja Wydawnicza, 1985.

Zitierempfehlung: Rybinski, Hyacinth, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 21.10.2019, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Rybinski,_Hyacinth

Vorlage:Page.name: RYBINSKI, Hyacinth OCist (1701–1782) – Biographia Cisterciensis