Rybinski, Hyacinth

Josef Hyacinth Rybiński

Josef Hyacinth Rybiński

polnisch: Józef Jacek Rybiński

letzer Abt des Klosters Oliva 1737–1782

* 28. Feb. 1701 Tortschyn
† 15. April 1782 Oliva

Josef Hyacinth Rybiński aus Tortschyn in der Ukraine (damals Polen-Litauen), studierte am Jesuitenkolleg in Alt Schottland [Stare Szkoty] bei Danzig. Er bekleidete einen Posten am Hof König Augusts II. „des Starken“ und war Sekretär des litauischen Kanzlers.

1729 schlug er die kirchliche Laufbahn ein und wurde zum Priester geweiht. Er studierte Theologie und Kirchenrecht in Rom und Prag. Am 8. April 1740 folgte er seinem Vorgänger Franz Nikolaus Zaleski auf den Abtstuhl von Oliva, muss also schon zu dessen Lebzeiten zum Nachfolger bestimmt worden sein.

Die Abtei Oliwa befand sich zu seiner Zeit in einem besonderen Wohlstand. Sein Vermögen reichte aus, in den Jahren 1754 bis 1756 den bis heute erhaltenen Äbtepalast zu errichten. Zu seiner Zeit wurden auch die beiden Orgeln in der Kirche gebaut, von denen die größere zu den schönsten der ganzen Welt gerechnet wurde. Prioren waren während seiner Regierung Ivo Rohweder und Placidus Werner, die nach dem Zeugnis der Protokollbücher der Versammlungen des Seniorenkonvents strenge auf Ordnung und Sitte hielten und die Einkünfte des Klosters gut verwalteten.

Als aber König Friedrich II. von Preußen 1771 polnisch Preußen unter dem Namen Westpreußen in Besitz nahm und die Kabinettsorder vom 1. November 1772 den geistlichen Stiftungen die Verwaltung und Nutznießung ihrer Güter nahm, erhielt er eine Kompetenz von 4000 Reichstalern und musste mitansehen wie das Kloster immer mehr in Verfall geriet. Er war der letzte Zisterzienserabt in Oliva. Nach seinem Tod gab Friedrich II. die Abtei dem Prinzen Karl von Hohenzollern, später Bischof von Kulm und Fürstbischof von Ermland, als Kommende. Rybinskis Grabstein befindet sich in der Abteikirche.

gge, Okt. 2019


Daten:

Abbas: 8. April 1740.

Literatur:

Kretzschmer, Johann Karl: Geschichte und Beschreibung der Klöster in Pommerellen, Erstes Heft: Die Cisterzienser-Abtei Oliva. Danzig, Weber, 1847, S. 78–79 · Mamuszka, Franciszek: Oliwa: Okruchy z dziejów, zabytki. Gdańsk: Krajowa Agencja Wydawnicza, 1985.

Zitierempfehlung: Rybinski, Hyacinth, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 20.10.2019, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Rybinski,_Hyacinth

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