Schölzig, Amandus: Unterschied zwischen den Versionen

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==Leben==
 
==Leben==
Der 1858 in das Chorherrenstift Klosterneuburg eingetretene Schölzig wurde 1863 zum Priester geweiht und 1865 Professor an der Hauslehranstalt seines Klosters. Einer inneren Berufung folgend verließ er 1888 auf eigene Faust Klosterneuburg und trat in das von [[Pfanner, Franz|Franz Pfanner]] gegründete Missionskloster Mariannhill in Südafrika ein, wo er 1891 die Profess ablegte.
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Der 1836 in Jauernig im heutigen Tschechien geborene Schölzig besuchte von 1851 bis 1858 das Gymnasium in Olmütz und trat nach der Matura in das Chorherrenstift Klosterneuburg ein. Am 25. Juni 1863 wurde er zum zum Priester geweiht und 1865 Professor für orientalische Sprachen an der Hauslehranstalt seines Klosters. Einer inneren Berufung folgend verließ er im Oktober 1888 auf eigene Faust Klosterneuburg und trat in das von [[Pfanner, Franz|Franz Pfanner]] gegründete Missionskloster Mariannhill in Südafrika ein, wo er 1891 die Profess ablegte. Abt Pfanner setzte den gelehrten Mönch sogleich als Beichtvater für die Schwestern, Brüdermagister und Novizenmeister für eine weitere Gruppe von Klosterkandidaten ein. 1891 legte Schölzig die Profess ab.
  
1892 war er Teilnehmer am Generalkapitel, das Pfanners Suspendierung beschloss, und wurde als Administrator eingesetzt. Als Abt (Benediktion 24. April 1894) führte er die von Pfanner begründete Missionsmethode konsequent weiter. Unter seiner Leitung kam es auch zu einer weiteren Ausdehnung des Missionsgebiets. Von den 1899 bestehenden 22 Niederlassungen der Abtei waren etwa die Hälfte während seiner Amtszeit entstanden.
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1893 war er Teilnehmer des Generalkapitels der Trappisten in [[Sept-Fons]], das Pfanners Suspendierung beschloss, und wurde als Administrator eingesetzt. Schölzig gab zwar der treuen Einhaltung der Ordensregel den Vorzug vor pastoralen Aktivitäten, führte aber in seiner sechsjährigen Amtszeit als Abt (Benediktion 24. April 1894) die von Pfanner begründete Missionsmethode konsequent weiter. Unter seiner Leitung kam es auch zu einer weiteren Ausdehnung des Missionsgebiets in das heutige Simbabwe (1895) und Tansania (1897). Von den 1899 bestehenden 22 Niederlassungen der Abtei entstanden etwa die Hälfte während seiner Amtszeit.
  
 
Abt Schölzig bemühte sich vergeblich, die Missionsarbeit mit dem monastischen Ordensideal in Einklang zu bringen. Neun Jahre nach seinem Tod – er starb im Januar 1900 an Magenkrebs –  wurde Mariannhill schließlich vom Orden getrennt und als eigene Missionskongregation errichtet (Mariannhiller Missionare).
 
Abt Schölzig bemühte sich vergeblich, die Missionsarbeit mit dem monastischen Ordensideal in Einklang zu bringen. Neun Jahre nach seinem Tod – er starb im Januar 1900 an Magenkrebs –  wurde Mariannhill schließlich vom Orden getrennt und als eigene Missionskongregation errichtet (Mariannhiller Missionare).
  
Mit Schölzigs Tod war auch sein Versuch beendet, die Missionsschwestern als Trappistinnen dem Orden einzugliedern. Sein Nachfolger [[Wolpert, Gerhard|Gerhard Wolpert]] setzte sie wieder vermehrt in der Mission, bes. den Schulen, ein.
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Mit Schölzigs Tod war auch sein Versuch beendet, die Missionsschwestern als Trappistinnen dem Orden einzugliedern. Sein Nachfolger [[Wolpert, Gerhard|Gerhard Wolpert]] setzte sie wieder vermehrt in der Mission, besonders den Schulen, ein.
  
 
==Literatur==
 
==Literatur==

Version vom 21. Februar 2010, 16:47 Uhr

Amandus Schölzig OCSO

Amandus Schölzig OCSO (1836–1900)

2. Abt von Mariannhill 1893–1900

* 03. Mai 1836 Jauernig, Schlesien [heute Javorník, Tschechien]
† 28. Jan. 1900 Pietermaritzburg, Südafrika
Non veni ministrari, sed ministrare

Leben

Der 1836 in Jauernig im heutigen Tschechien geborene Schölzig besuchte von 1851 bis 1858 das Gymnasium in Olmütz und trat nach der Matura in das Chorherrenstift Klosterneuburg ein. Am 25. Juni 1863 wurde er zum zum Priester geweiht und 1865 Professor für orientalische Sprachen an der Hauslehranstalt seines Klosters. Einer inneren Berufung folgend verließ er im Oktober 1888 auf eigene Faust Klosterneuburg und trat in das von Franz Pfanner gegründete Missionskloster Mariannhill in Südafrika ein, wo er 1891 die Profess ablegte. Abt Pfanner setzte den gelehrten Mönch sogleich als Beichtvater für die Schwestern, Brüdermagister und Novizenmeister für eine weitere Gruppe von Klosterkandidaten ein. 1891 legte Schölzig die Profess ab.

1893 war er Teilnehmer des Generalkapitels der Trappisten in Sept-Fons, das Pfanners Suspendierung beschloss, und wurde als Administrator eingesetzt. Schölzig gab zwar der treuen Einhaltung der Ordensregel den Vorzug vor pastoralen Aktivitäten, führte aber in seiner sechsjährigen Amtszeit als Abt (Benediktion 24. April 1894) die von Pfanner begründete Missionsmethode konsequent weiter. Unter seiner Leitung kam es auch zu einer weiteren Ausdehnung des Missionsgebiets in das heutige Simbabwe (1895) und Tansania (1897). Von den 1899 bestehenden 22 Niederlassungen der Abtei entstanden etwa die Hälfte während seiner Amtszeit.

Abt Schölzig bemühte sich vergeblich, die Missionsarbeit mit dem monastischen Ordensideal in Einklang zu bringen. Neun Jahre nach seinem Tod – er starb im Januar 1900 an Magenkrebs – wurde Mariannhill schließlich vom Orden getrennt und als eigene Missionskongregation errichtet (Mariannhiller Missionare).

Mit Schölzigs Tod war auch sein Versuch beendet, die Missionsschwestern als Trappistinnen dem Orden einzugliedern. Sein Nachfolger Gerhard Wolpert setzte sie wieder vermehrt in der Mission, besonders den Schulen, ein.

Literatur

  • Balling, Adalbert Ludwig: Abt Amandus Ferdinand Schölzig : Nachfolger Franz Pfanners im südafrikanischen Mariannhill. In: Faszinierende Gestalten der Kirche Österreichs ; Bd.7, S. 303–314. – Wien : Dom Verlag, 2003
  • BBKL XX (2002) Sp. 1286–1297 (Eric Steinhauer)
  • ÖBL 11 (Lfg. 51) S. 29f.