Schaller, Christoph

Christoph Schaller

Christoph Schaller

Abt des Klosters Maulbronn 1630/32 und 1634/42

† 1. Okt. 1642

Christoph Schaller aus Sennheim (Cernay) im Elsass war Professmönch der Abtei Lützel. 1627 wurde er als Prior im Kloster Eußerthal eingesetzt. Nachdem die in der Reformation verlorengegangene Abtei Maulbronn durch das kaiserliche Restitutionsedikt vom 6. März 1629 dem Abt von Lützel, Laurent Lorillard, zuerkannt und am 4. September 1630 mit militärischer Hilfe von den kaiserlichen Kommissaren in Besitz genommen worden war, zog er dort am 14. September mit einigen Lützeler Zisterziensern als Abt ein.

Er verlegte die Klosterschule nach Urach und entfernte die protestantischen Pfarrer aus den Pfarrstellen. Ihr Predigtamt ließ er durch seine Konventualen und das in Knittlingen durch den Meßpriester in Bretten versehen. Vergeblich versuchte er, auch das Priorat Pairis wiederzuerhalten.

Zwar musste Schaller infolge der Siege des Schwedenkönigs Gustav Adolf Anfang Januar 1632 Maulbronn verlassen, doch konnte er nach der Schlacht bei Nördlingen im September 1634 mit den Mönchen nach Maulbronn zurückkehren. 1636 versuchte er auf dem Reichstag zu Regensburg die Reichsunmittelbarkeit Maulbronns zu beweisen, um seine Position gegenüber dem protestantischen Herzog von Württemberg zu stärken.

1637 setzte Abt Christoph Eva Regina Springauf als Äbtissin in Mariencron/Rechenhofen ein und leitete am 5. Januar 1641 die Wahl der Äbtissin Rosina Herzog in Lichtenthal (Baden-Baden). Am 8. Juni 1642 assistierte er bei der Benediktion des Abtes Nikolaus Brenneisen in Herrenalb.

Nicht lange danach, vor dem 22. Juli 1642, dem Tag der Wahl seines Nachfolgers Bernardin Buchingers, und ein zweites Mal am 30. September 1642, dem Tag der Inbesitznahme der Abtei durch Buchinger, resignierte er. Er starb am folgenden Tag, 1. Oktober 1642[1], und wurde im Kapitelsaal beigesetzt. Sein Grabstein ist verloren, die Inschrift überliefert.

Von Schaller stammen mehrere gelehrte Traktate.

gge, Jan. 2020

  1. Grabinschrift: Anno D(omi)ni MDCXLII K(a)l(en)d(as)/Octob(ris) .

Daten:

Abbas: Sep. 1630, res. 30. Sep. 1642.

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Literatur:

Sitzmann, Édouard: Dictionnaire de biographie des hommes célèbres de l’Alsace. Rixheim: Sutter, 1909–1910 · Paulus, Eduard: Die Cisterzienser-Abtei Maulbronn. Stuttgart, 1879 · Bäumlein, Wilhelm von: Geschichte und Schilderung des Klosters und Seminars Maulbronn, 1859 · Klunzinger, Karl: Urkundliche Geschichte der vormaligen Cisterzienser-Abtei Maulbronn. C.A. Sonnewald, 1834.

Zitierempfehlung: Schaller, Christoph, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 22.01.2020, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Schaller,_Christoph

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