Scharnagl, Theobald: Unterschied zwischen den Versionen

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Andreas Scharnagl trat 1889 in die Zisterzienserabtei Osek ein und erhielt den Ordensnamen ''Theobald''. Nach der Priesterweihe 1894 war er Gymnasialprofessor in Komotau [Chomutov], bis er 1912 zum Abt gewählt wurde. Als infulierter Prälat war er bis 1918 auch Mitglied des böhmischen Landtags, seit 1920 auch Präses der neu gegründeten Zisterzienserkongregation vom reinsten Herzens Mariens (böhm. Kongregation).
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Theobald Scharnagl, Taufname Andreas, wurde am 4. Februar 1867 in Heiligenkreuz in Böhmen geboren. Er besuchte (mit Auszeichnung) das Gymnasium in Mies (Stříbro), machte dann ein Freiwilligenjahr und trat am 8. Oktober 1889 in die Zisterzienserabtei [[Osek]] ein.
  
Während Abt Theobalds Regierungszeit erlebte das Kloster Osek beide Weltkriege und 1921 die Enteignung des Klosterbesitzes durch die tschechische Agrarreform.
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Nach dem Studium an der Seminarlehranstalt in Leitmeritz am 17. Juni 1894 zum Priester geweiht, schrieb er sich zum Lehramtsstudium (Griechisch, Philosophie und Latein) an der Universität Prag ein. Nach Ablegung der Staatsprüfung unterrichtete er kurz am Stephansgymnasium in Prag, dann sechs Jahre in Pilsen und sieben Jahre in Komotau [Chomutov], bis er am 18. April 1912 unter dem Vorsitz des Generalvikars [[Grasböck, Theobald|Theobald Grasböck]] von [[Wilhering]] zum Abt gewählt wurde. Die Benediktion erhielt er am 8. Mai 1912 durch den Bischof von Leitmeritz unter Assistenz der Äbte von Tepl ([http://www.orden-online.de/wissen/h/helmer-gilbert/ Gilbert Helmer OPraem]) und Emaus/Prag ([[b:Schachleiter,_Alban|Alban Schachleiter]] OSB).
  
==Literatur==
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Als infulierter Landesprälat war Scharnagl bis 1913 auch Mitglied des böhmischen Landtags, seit 1920 auch Präses der neu gegründeten Zisterzienserkongregation vom reinsten Herzens Mariens (böhm. Kongregation), außerdem Visitator der Zisterzienserinnenklöster [[Marienthal]] und [[Marienstern]] in der Lausitz.
  
* Egerländer biografisches Lexikon : mit ausgewählten Personen aus dem ehemaligen Reg[ierungs].-Bez[irk]. Eger / bearb. und hrsg. v. Josef Weinmann. Männedorf : Weinmann, 1985–1987. 2 Bde
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Während Abt Theobalds Regierungszeit erlebte das Kloster Osek beide Weltkriege und 1921 die Enteignung des Klosterbesitzes durch die tschechische Agrarreform. Im Kloster ließ er die Gemäldegalerie neu ordnen und Kreuzgang und Kapitelsaal restaurieren.<!-- Für seine Verdienste um das Kloster sollte er zum Ehrenbürger ernannt werden, doch die Urkunde wurde wegen seiner negativen Haltung zu Staatspräsident Benesch nicht unterschrieben.--> Die Vertreibung aus dem Kloster und der Heimat erlebte Abt Scharnagl nicht mehr. Er starb am 9. Juni 1943 in Ossegg und wurde auf dem Klosterfriedhof beigesetzt. 
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Version vom 6. April 2017, 17:26 Uhr

Theobald Scharnagl OCist

Theobald Scharnagl OCist

46. Abt von Osek 1912–1943

* 4. Feb. 1867 Heiligenkreuz [Svatý Kříž, heute Chodský Újezd]
† 9. Juni 1943

Theobald Scharnagl, Taufname Andreas, wurde am 4. Februar 1867 in Heiligenkreuz in Böhmen geboren. Er besuchte (mit Auszeichnung) das Gymnasium in Mies (Stříbro), machte dann ein Freiwilligenjahr und trat am 8. Oktober 1889 in die Zisterzienserabtei Osek ein.

Nach dem Studium an der Seminarlehranstalt in Leitmeritz am 17. Juni 1894 zum Priester geweiht, schrieb er sich zum Lehramtsstudium (Griechisch, Philosophie und Latein) an der Universität Prag ein. Nach Ablegung der Staatsprüfung unterrichtete er kurz am Stephansgymnasium in Prag, dann sechs Jahre in Pilsen und sieben Jahre in Komotau [Chomutov], bis er am 18. April 1912 unter dem Vorsitz des Generalvikars Theobald Grasböck von Wilhering zum Abt gewählt wurde. Die Benediktion erhielt er am 8. Mai 1912 durch den Bischof von Leitmeritz unter Assistenz der Äbte von Tepl (Gilbert Helmer OPraem) und Emaus/Prag (Alban Schachleiter OSB).

Als infulierter Landesprälat war Scharnagl bis 1913 auch Mitglied des böhmischen Landtags, seit 1920 auch Präses der neu gegründeten Zisterzienserkongregation vom reinsten Herzens Mariens (böhm. Kongregation), außerdem Visitator der Zisterzienserinnenklöster Marienthal und Marienstern in der Lausitz.

Während Abt Theobalds Regierungszeit erlebte das Kloster Osek beide Weltkriege und 1921 die Enteignung des Klosterbesitzes durch die tschechische Agrarreform. Im Kloster ließ er die Gemäldegalerie neu ordnen und Kreuzgang und Kapitelsaal restaurieren. Die Vertreibung aus dem Kloster und der Heimat erlebte Abt Scharnagl nicht mehr. Er starb am 9. Juni 1943 in Ossegg und wurde auf dem Klosterfriedhof beigesetzt.

gge


Daten:

Vest.: 8. Okt. 1889; Prof.: sol. 1. Nov. 1893; Sac.: 17. Juni 1894; Abbas: el. 18. April 1912, ben. 8. Mai 1912.

Literatur:

Abtwahl in Ossegg, in: Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktinerordens und seiner Zweige 33 (1912), S. 601–602 · Egerländer biografisches Lexikon : mit ausgewählten Personen aus dem ehemaligen Reg[ierungs].-Bez[irk]. Eger / bearb. und hrsg. v. Josef Weinmann. Männedorf : Weinmann, 1985–1987. 2 Bände

Zitierempfehlung: Scharnagl, Theobald, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 6.04.2017, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Scharnagl,_Theobald

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