Scheupflug, Clemens

Clemens Scheupflug

Clemens Scheupflug

Zisterzienser der Abtei Heiligenkreuz; Regens chori, Organist, Komponist

* 15. Jan. 1731 Heiligenkreuz/NÖ
† 22. Jan. 1805 Heiligenkreuz

Clemens Scheupflug, Taufname Franz de Paula Joseph Wolfgang, wurde 1731 in Heiligenkreuz in Niederösterreich geboren. Sein Großvater Philipp († 2. Juni 1731 Perchtoldsdorf/NÖ) war Schulmeister und Chorregent in Perchtoldsdorf, dessen Sohn Georg dort Succentor und Violinist. Clemens Scheupflug Vater Martin war Tafeldecker (Triclinarius) und Violinist im Zisterzienserstift Heiligenkreuz. Scheupflug selbst erhielt im dortigen Sängerknabenkonvikt v. a. Orgelunterricht von Franz Gerhard Pruneder. Ob er weitere Studien betrieb, ehe er sich entschloss, in das Kloster einzutreten, ist nicht bekannt.

Gemeinsam mit dem drei Jahre jüngeren späteren Abt Marian Reutter (einziger Sohn des Hofkapellmeisters Georg Reutter) in die Zisterzienserabtei Heiligenkreuz eingetreten, legte er am 2. Juli 1753 die Profess in die Hände des Abtes Robert Leeb ab und feierte am 26. Oktober 1755 die Primiz. Im selben Jahr komponierte er das erste Requiem. Von 1757 bis circa 1759 war er Waldamtsadjunkt und Inspektor der Wegreparaturen, von 1759 bis 1760 Konviktspräfekt, circa 21. Oktober 1759 bis circa 10. Oktober 1763 Pfarrverweser in Heiligenkreuz und von Oktober 1763 bis 22. April 1766 Kooperator in Alland.

Von 1766 bis circa 1771 bekleidete er das Amt eines Kantors und eine Zeitlang das eines Kastners, war dann vom 1. Jänner 1771 bis 1776 Pfarrverweser in Trumau, 1776 bis 1777 Schaffner der hinteren Waldungen und Kantor und vom 15. Mai 1777 bis zum 14. Februar 1779 Pfarrverweser in Alland. 1779 wurde er abermals Schaffner der hinteren Waldungen, um 1785 wiederum Kantor und Regenschori, dann Kastner und 1801 Kellermeister und bekleidete diese Ämter bis zu seinem am 22. Jänner 1805 erfolgten Tod. Er war auch einmal Refektorar.

Doczy sagt über ihn: „Egregius Musicus organista.“ Er zeichnete sich aus als fruchtbarer Komponist. Das Musikarchiv des Stiftes bewahrt von ihm (nach Watzl, 1898): 22 Requien, 5 Messen, 6 Gradualien, 2 Offertorien, 16 Hymnen, 2 Litaneien, 1 Vesper und 7 andere Musikstücke. Seine Werke aren vor allem Gelegenheitskompositionen für die Anforderungen des Stifts, wurde jedoch auch außerhalb aufgeführt und sind in mehreren auswärtigen Inventarien genannt (Klosterneuburg, Tulln, Mariazell, Maria Enzersdorf (Franziskaner), Zwettl). Im Stift wurden insbesondere die 22 Requien bis Ende des 19. Jahrhunderts gesungen. Das betrifft auch die Vesper für Sonntage und Marienfeste, die von 1870 bis 1889 hundertmal aufgeführt wurde. Das Requiem in Tulln, Niederösterreich, weist Aufführungsdaten von 1864 bis 1873 auf (Niemetz).

gge, März 2024


Daten:

Prof.: 2. Juli 1753; Prim.: 26. Okt. 1755.

Werke:

3 Messen, 22 Requien, Vesperhymnen, Offertorien u. a.; Kammermusik; Kantate, Arie.

Literatur:

Watzl, Florian: Die Cistercienser von Heiligenkreuz, Graz 1898, S. 187–188 · Niemetz, Alois: 800 Jahre Musikpflege in Heiligenkreuz 1977, S. 70ff. [1] · Rausch, Alexander: Art. „Scheupflug, P. Clemens OCist (Franz de Paula Joseph Wolfgang)‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 15.5.2005, abgerufen am 17.3.2024) .

Zitierempfehlung: Scheupflug, Clemens, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 18.03.2024, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Scheupflug,_Clemens

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