Schmoll, Thomas: Unterschied zwischen den Versionen

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Er übernahm das Kloster mit nur acht Mönchen und hohen Schulden. 1592 visitierte er das Mutterkloster Heiligenkreuz, dessen Prälat Rueff inhaftiert war, und zahlte im selben Jahr die hohen Steuerschulden ab. 1598 wurde sein Prior [[Gülger, Matthias|Matthias Gülger]] zum Administrator des Neuklosters berufen. Dass auch wieder gebaut wurde, zeigen bis heute erhaltene Schlusssteine mit den Jahreszahlen 1596 und 1597. 1598 ließ Abt Thomas von dem im Neuberger Hof in Wien lebenden Orgelbauer Georg Predthaimer in der Stiftskirche eine neue Orgel aufstellen; die alte gab er nach Gloggnitz. Später ließ er auch die Kapelle unter der Orgel ausmalen. Erzherzog Ferdinand unterstützte er 1599/1600 bei der Durchführung der Gegenreformation durch die Stellung von 200 bewaffneten Untertanen. Vor allem gelang es ihm jedoch, die Zahl der Konventualen wieder zu verdoppeln. Acht Brüder traten während seiner Amtszeit in Neuberg ein, darunter kein einziger Österreicher oder Steirer.
aber nicht anhielt ({{titel|[[Keplinger, Ludwig|Keplinger]]}}). 1598 ließ er von dem im Neuberger Hof in Wien lebenden Orgelbauer Georg Predthaimer in der Stiftskirche eine neue Orgel aufstellen; die alte gab er nach Gloggnitz. Erzherzog Ferdinand unterstützte er 1599/1600 bei der Durchführung der Gegenreformation durch die Stellung von 200 bewaffneten Untertanen.
 
  
Sein Neffe Matthias Schmoll lebte im Neuberger Hof in Wien als Arzt.  
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Er starb am 22. Dezember 1600 in Schloss Reichenau und wurde in der Stiftskirche bestattet, wo sich sein Epitaph noch befindet. Sein Neffe Matthias Schmoll lebte im Neuberger Hof in Wien als Arzt.  
  
 
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Version vom 21. Januar 2019, 11:33 Uhr

Thomas Schmoll

Thomas Schmoll

27. Abt des Zisterzienserstiftes Neuberg 1591–1600

† 22. Dez. 1600 Reichenau an der Rax

Thomas Schmoll, aus Dinkelsbühl in Mittelfranken, trat in das Stift Heiligenkreuz ein und legte um 1573 dort seine Profess ab. Er war Ökonom, dann von 1583 bis 1590 Prior und von 1586 bis 1589 zeitgleich Pfarrverweser in Alland. Nach dem Tod des Abtes Lorenz Laimbrod/Lombardo von Stift Neukloster in Wiener Neustadt 1590 wurde er zunächst mit der Administration des Neuklosters betraut und im Mai 1591 vom Vaterabt Johann Rueff von Heiligenkreuz zusätzlich zum geistlichen Visitator in Neuberg bestellt, wohin er am 1. August 1591 als Abt postuliert, aber erst am 25. November 1591 installiert wurde. Mit ihm, und seinem Nachfolger Kaspar III. Seemiller, begann in Neuberg ein nicht unerheblicher Aufschwung, der aber nicht anhielt (Keplinger).

Er übernahm das Kloster mit nur acht Mönchen und hohen Schulden. 1592 visitierte er das Mutterkloster Heiligenkreuz, dessen Prälat Rueff inhaftiert war, und zahlte im selben Jahr die hohen Steuerschulden ab. 1598 wurde sein Prior Matthias Gülger zum Administrator des Neuklosters berufen. Dass auch wieder gebaut wurde, zeigen bis heute erhaltene Schlusssteine mit den Jahreszahlen 1596 und 1597. 1598 ließ Abt Thomas von dem im Neuberger Hof in Wien lebenden Orgelbauer Georg Predthaimer in der Stiftskirche eine neue Orgel aufstellen; die alte gab er nach Gloggnitz. Später ließ er auch die Kapelle unter der Orgel ausmalen. Erzherzog Ferdinand unterstützte er 1599/1600 bei der Durchführung der Gegenreformation durch die Stellung von 200 bewaffneten Untertanen. Vor allem gelang es ihm jedoch, die Zahl der Konventualen wieder zu verdoppeln. Acht Brüder traten während seiner Amtszeit in Neuberg ein, darunter kein einziger Österreicher oder Steirer.

Er starb am 22. Dezember 1600 in Schloss Reichenau und wurde in der Stiftskirche bestattet, wo sich sein Epitaph noch befindet. Sein Neffe Matthias Schmoll lebte im Neuberger Hof in Wien als Arzt.

gge, Jan. 2019


Daten:

Prof.: c1573; Abbas: inst. 1. Aug. 1591.

Literatur:

Watzl, Florian: Die Cistercienser von Heiligenkreuz, Graz 1898, S.53 · Pichler, Franz Sales: Die Habsburger Stiftung Cistercienser Abtei Neuberg in Steiermark, 1884 · Pickl, Othmar: Reformation und Gegenreformation im Bereich des Klosters Neuberg (1551 bis 1600), in: Zeitschrift des Historischen Vereines für Steiermark 55 (1964), S. 75–103.

Zitierempfehlung: Schmoll, Thomas, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 21.01.2019, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Schmoll,_Thomas

Vorlage:Page.name: SCHMOLL, Thomas OCist († 1600) – Biographia Cisterciensis