Schumacher, Jean-Pierre

Jean-Pierre Schumacher

Jean-Pierre Schumacher OCSO

Mönch von Timadeuc und Atlas; Superior ad nutum von Atlas 1996–1999

* 15. Februar 1924 Buding, Lothringen
† 21. November 2021 Midelt, Marokko

Jean-Pierre Schumacher war eines von sechs Kindern einer lothringischen Arbeiterfamilie. Als Achtzehnjähriger zur Wehrmacht eingezogen, wurde er wegen einer (falschen) Tuberkulose-Diagnose bei der militärärztlichen Untersuchung nicht zum Fronteinsatz verwendet. Nach Kriegsende studierte er Theologie bei den Maristen SM und wurde 1953 zum Priester geweiht. 1957 trat er in die bretonische Zisterzienserabtei strengerer Observanz Timadeuc ein.

1964 ging er auf Bitte des Kardinals Duval, damals Erzbischof von Algier, mit zwei weiteren Mönchen zur Verstärkung der dortigen Gemeinschaft in das Kloster Notre-Dame de l’Atlas in Tibhirine (Algerien). 1976 übertrug er sein Stabilitätsgelübde dorthin. Als in der Nacht vom 26. auf den 27. März 1996 das Kloster überfallen und sieben Mönche aus dem Kloster entführt und später ermordet wurden, hatte er Dienst an der Pforte neben dem Kloster und entging so (wie auch sein Mitbruder Amédée Noto) der Entführung.

Vier Jahre nach dem Anschlag zog er mit fr. Amèdèe nach Fez in Marokko und wurde dort 1996 Superior. 2000 übernahm die Gemeinschaft dauerhaft das ehemalige Franziskanerkloster in Midelt in Marokko.

Schumacher starb am 21. November 2021 in Midelt als letzter Überlebender des Konvents von Tibhirine im Alter von 97 Jahren. Er wurde in Midelt begraben.

gge, Nov. 2021


Daten:

Sac.: 1953.

Werke:

Jean-Pierre Schumacher, Nicolas Ballet: L’Esprit de Tibhirine, Le Seuil 2012.

Q.:

Nachrufe.

Zitierempfehlung: Schumacher, Jean-Pierre, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 10.12.2021, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Schumacher,_Jean-Pierre

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