Seiler, Johannes

Johannes Seiler

Johannes Seiler

Zisterzienser der Abtei Heilsbronn; Theologieprofessor

† wahrscheinlich 1502[1]

Johann Seiler, aus Neustadt an der Aisch gebürtig, erscheint als Heilsbronner Zisterzienser unter den am 13. Oktober 1455 neu immatrikulierten Studenten der Universität Heidelberg, wo er am 8. November 1457 baccalaureus in artibus wurde. Zum Wintersemester 1471/72 ging er als baccalaureus formatus in theologia an die Universität Wien, wo er im April 1472 zum Doktor der Theologie promoviert wurde. Zuvor, am 15 . August 1471 und am 2. Februar 1472, hatte er bereits zweimal die Universitätspredigt gehalten. In Wien war Seiler Provisor und lector ordinarius am St.-Nikolauskolleg der Zisterzienser und 1473/74 Dekan der theologischen Fakultät.

Nach Heilsbronn zurückgekehrt, erscheint er 1481 als Rat des Kurfürsten Albrecht Achilles, von dem er im selben Jahr auch an den Landgrafen Heinrich von Hessen-Marburg ausgeliehen wurde, um mit Wolfgang von Stolzenrode in Köln im Konflikt zwischen dem Erzbischof (Bruder des Landgrafen) und dem Herzog von Jülich und Berg über kirchliche Jurisdiktionsrechte zu vermitteln. 1481 auch als Unterhändler zur Abgabe der sog. Türkenhilfe eingesetzt, verfasste er im folgenden Jahr 1482 ein Gutachten zum Kriegssteuerstreit/Türkenhilfe, das in der Folge zu einer Replik auf die den Kurfürsten anklagende Schmähschrift passio dominorum ausgearbeitet wurde (Andresen).

Er starb wahrscheinlich 1502.

gge, Juli 2020

  1. Uiblein, Akten der Theologischen Fakultät Wien, S. 669.

Literatur:

Jordan, Hermann: Reformation und gelehrte Bildung in der Markgrafschaft Ansbach-Bayreuth: Eine Vorgeschichte der Universität Erlangen. Deichert, 1917 · Andresen, Suse: In fürstlichem Auftrag: Die gelehrten Räte der Kurfürsten von Brandenburg. Vandenhoeck & Ruprecht, 2017, S. 532–533.

Zitierempfehlung: Seiler, Johannes, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 4.07.2020, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Seiler,_Johannes

Vorlage:Page.name:SEILER, Johannes OCist – Biographia Cisterciensis