Semmelmann, Alberich

Alberich Semmelmann

Alberich Semmelmann

Abt der Zisterzienserabtei Langheim 1664–1677

* 1622 Kronach
† 17. Jan. 1677

Alberich Semmelmann, aus Kronach, legte am 8. Februar 1646 seine Profess in der Zisterzienserabtei Langheim ab, wurde im selben Jahr Priester, bald Subprior, Prior und Hofmeister (Propst) in Tambach. Als solcher wurde er nach dem Tod von Mauritius Knauer am 27. November 1664 (V. Cal. Dec.[1]) zum Abt gewählt. Den Wahlvorsitz hatte der Visitator Abt Alberich Degen von Ebrach, dem sein Prior Benedikt Nußer zur Seite stand. Bambergische Kommissare waren die Doktoren Mölckner und Maystetter. Für die fürstliche Bestätigung mussten 300 Reichstaler entrichtet werden.

Der am 29. November 1664 von Bischof Philipp Valentin Voit von Bamberg investierte Abt Alberich war – wie auch schon sein Vorgänger Knauer – eine Zeit lang in Bamberg in Haft, bis er die vom Bischof geforderten Revers, deren er sich anfangs weigerte, ausgestellt hatte. Der 1672 ins Amt gekommene Bischof Peter Philipp von Dernbach vermutete die Äbte von Michelsberg OSB, Langheim und Banz (Otto de la Bourde OSB) als Urheber der ständischen Bestrebungen, die er gleich zu Beginn seiner Regierungszeit unterdrückte. Die Prälaten erhoben daraufhin wegen Rechtsbeugung Klage vor dem Reichshofrat gegen den Bischof. Abt Roman Knauer von Michelsberg (er stammte wie Semmelmann aus Kronach), der die Exemtion seines Klosters von der bischöflichen Diözesangewalt postulierte, wurde als Rebell über 19 Wochen inhaftiert, zeitweilig auch Abt Semmelmann und der Prior von Banz. Auch wurde Abt Semmelmann im Mai 1673 zu Verhandlungen mit den Hofräten in Bamberg vorgeladen (Germania Sacra, S. 559).

Von Bischof wegen eines Treffens in Langheim mit dem Ziel der Exemtion von der Landeshoheit des Fürstbischofs und der Einreichung einer Klage am Reichshofrat abgemahnt, versicherten Abt Alberich und der Konvent von Kloster Langheim, dass die Zusammenkunft nur das Ziel gehabt habe, beim Kaiser überprüfen zu lassen, ob die jüngste Steuerveranlagung dem Rezess von 1652 entspreche und ob seine Untertanen von der Erbhuldigung befreit werden könnten. Langheim löste dann das Bündnis mit den anderen Klöstern und zog den Auftrag zur Prozessführung zurück (Germania Sacra, S. 560).

Abt Alberich starb am 17. Januar 1677 im Ruf eines gebildeten Mannes und guten Haushalters. Ihm folgte Thomas Wagner.

gge, Sep. 2023

  1. nach Ussermann, S. 376. Jaeck gibt den 28. Dezember an.

Daten:

Prof.: 8. Feb. 1646; Sac.: 1646; Abbas: el. 27. Nov. 1664.

Literatur:

Jaeck, Heinrich Joachim: Beschreibung des Wallfahrtsortes der Vierzehn-Heiligen zu Frankenthal und der damit verbunden gewesenen Cistercienser-Abtei Langheim im Ober-Mainkreise. Nürnberg, Riegel und Wießner, 1826, S. 61 · Ussermann, Aemilian: Episcopatus Bambergensis sub metropoli Moguntina chronologice ac diplomatice illustratus. typis San Blasianis, 1801, S. 376 · Weiss, Dieter J.: Das exemte Bistum Bamberg 3: Die Bischofsreihe von 1522 bis 1693 (Germania Sacra N. F. 38,1), Berlin/New York 2000.

Normdaten:

· GSN: 052-02236-001

Zitierempfehlung: Semmelmann, Alberich, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 1.09.2023, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Semmelmann,_Alberich

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