Spranger, Crescentia: Unterschied zwischen den Versionen

 
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Maria Crescentia Spranger, Taufname Katharina, wurde am 27. September 1776 in Bernried im Bayerischen Wald geboren. 23-jährig trat sie am 14. April 1799 zusammen mit drei Deggendorferinnen in die Zisterzienserinnenabtei [[Seligenthal]] in Landshut ein. Zu dieser Zeit musste man bereits in München eine Erlaubnis zum Klostereintritt beantragen, die ihr wegen der 1782 in Seligenthal eröffneten Schule erteilt wurde. Dem liturgischen Akt der Einkleidung der Kandidatinnen am 2. Juni 1799 stand Abt [[Treml, Urban|Urban Treml]] von [[Aldersbach]] als Seligenthaler Vaterabt vor.
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Maria Crescentia Spranger, Taufname Katharina, wurde am 27. September 1776 in Bernried im Bayerischen Wald geboren. 23-jährig trat sie am 14. April 1799 zusammen mit drei Deggendorferinnen in die Zisterzienserinnenabtei [[Seligenthal]] in Landshut ein. Zu dieser Zeit musste man bereits in München eine Erlaubnis zum Klostereintritt beantragen, die ihr wegen der 1782 in Seligenthal eröffneten Schule erteilt wurde. Dem liturgischen Akt der Einkleidung der Kandidatinnen am 2. Juni 1799 stand Abt [[Tremel, Urban|Urban Treml]] von [[Aldersbach]] als Seligenthaler Vaterabt vor.
  
 
Unter der Leitung von Äbtissin [[Stegmüller, Floriana|Floriana Stegmüller]] und mit drei weiteren Mitschwestern unterrichtete Maria Crescentia Spranger in der kleinen ''Trivial Mädchenschule'', die über die Säkularisation 1803 hinaus bis
 
Unter der Leitung von Äbtissin [[Stegmüller, Floriana|Floriana Stegmüller]] und mit drei weiteren Mitschwestern unterrichtete Maria Crescentia Spranger in der kleinen ''Trivial Mädchenschule'', die über die Säkularisation 1803 hinaus bis
 
zum Tod der Äbtissin Floriana am 5. Juli 1820 aufrechterhalten wurde. Aufgrund eines ordnungsgemäßen Antrags und der folgenden Dispens vom 4. April 1819 trat die 43-jährige Lehrerin Maria Crescentia nach 19 Professjahren mit zwei Gefährtinnen aus dem aufgehobenen Kloster aus. Sie erhielt ein Zeugnis der Schulkommission über 18 Jahre Schultätigkeit und blieb in Landshut, wo sie offensichtlich mit anderen auf eine Wiedererrichtung des Klosters und seiner
 
zum Tod der Äbtissin Floriana am 5. Juli 1820 aufrechterhalten wurde. Aufgrund eines ordnungsgemäßen Antrags und der folgenden Dispens vom 4. April 1819 trat die 43-jährige Lehrerin Maria Crescentia nach 19 Professjahren mit zwei Gefährtinnen aus dem aufgehobenen Kloster aus. Sie erhielt ein Zeugnis der Schulkommission über 18 Jahre Schultätigkeit und blieb in Landshut, wo sie offensichtlich mit anderen auf eine Wiedererrichtung des Klosters und seiner
Schule hinarbeitete. Vor allem konnte sie den Stadtprediger von St. Martin, Emmanuel Bachmaier, als Verbündeten gewinnen.
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Schule hinarbeitete. Vor allem konnte sie den Stadtprediger von St. Martin, Emmanuel Bachmaier, einen Onkel ihrer Nachfolgerin [[Schmid, Cäcilia (Seligenthal)|Cäcilia Schmid]], als Verbündeten gewinnen.
  
 
Ungefähr 1832/1833 kehrte sie 56-jährig in ihr Kloster zurück. Von der weltlichen und geistlichen Behörde wurde sie schon vor der offiziellen Wiedererrichtung als Vorsteherin angesehen. Am 24. Dezember 1835 wurde Schwester Maria Crescentia Spranger von den staatlichen Behörden offiziell zur provisorischen Vorsteherin von Seligenthal bestellt. Am Tag vor der kirchlichen Wiedereinweihung, am 4. Mai 1836, wählte sie der Konvent zur Oberin des wiedererrichteten ''Klosters der Bernardinerinnen''. Neben der Schule widmete sie sich vor allem den zahlreichen Klosterkandidatinnen der ersten Jahre. Das Kloster blühte rasch wieder auf.
 
Ungefähr 1832/1833 kehrte sie 56-jährig in ihr Kloster zurück. Von der weltlichen und geistlichen Behörde wurde sie schon vor der offiziellen Wiedererrichtung als Vorsteherin angesehen. Am 24. Dezember 1835 wurde Schwester Maria Crescentia Spranger von den staatlichen Behörden offiziell zur provisorischen Vorsteherin von Seligenthal bestellt. Am Tag vor der kirchlichen Wiedereinweihung, am 4. Mai 1836, wählte sie der Konvent zur Oberin des wiedererrichteten ''Klosters der Bernardinerinnen''. Neben der Schule widmete sie sich vor allem den zahlreichen Klosterkandidatinnen der ersten Jahre. Das Kloster blühte rasch wieder auf.
  
Am 2. August 1842 nachts starb Maria Crescentia Spranger. Am 5. August wurde sie im alten Friedhof, dem heutigen Pfortengarten begraben.
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Am 2. August 1842 nachts starb Maria Crescentia Spranger. Am 5. August wurde sie im alten Friedhof, dem heutigen Pfortengarten, begraben.
  
 
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Aktuelle Version vom 7. November 2019, 18:41 Uhr

Crescentia Spranger

Crescentia Spranger

Oberin des Klosters Seligenthal 1835–1842

* 27. Sep. 1776 Bernried, Lkr. Deggendorf
02. Aug. 1842 Landshut

Maria Crescentia Spranger, Taufname Katharina, wurde am 27. September 1776 in Bernried im Bayerischen Wald geboren. 23-jährig trat sie am 14. April 1799 zusammen mit drei Deggendorferinnen in die Zisterzienserinnenabtei Seligenthal in Landshut ein. Zu dieser Zeit musste man bereits in München eine Erlaubnis zum Klostereintritt beantragen, die ihr wegen der 1782 in Seligenthal eröffneten Schule erteilt wurde. Dem liturgischen Akt der Einkleidung der Kandidatinnen am 2. Juni 1799 stand Abt Urban Treml von Aldersbach als Seligenthaler Vaterabt vor.

Unter der Leitung von Äbtissin Floriana Stegmüller und mit drei weiteren Mitschwestern unterrichtete Maria Crescentia Spranger in der kleinen Trivial Mädchenschule, die über die Säkularisation 1803 hinaus bis zum Tod der Äbtissin Floriana am 5. Juli 1820 aufrechterhalten wurde. Aufgrund eines ordnungsgemäßen Antrags und der folgenden Dispens vom 4. April 1819 trat die 43-jährige Lehrerin Maria Crescentia nach 19 Professjahren mit zwei Gefährtinnen aus dem aufgehobenen Kloster aus. Sie erhielt ein Zeugnis der Schulkommission über 18 Jahre Schultätigkeit und blieb in Landshut, wo sie offensichtlich mit anderen auf eine Wiedererrichtung des Klosters und seiner Schule hinarbeitete. Vor allem konnte sie den Stadtprediger von St. Martin, Emmanuel Bachmaier, einen Onkel ihrer Nachfolgerin Cäcilia Schmid, als Verbündeten gewinnen.

Ungefähr 1832/1833 kehrte sie 56-jährig in ihr Kloster zurück. Von der weltlichen und geistlichen Behörde wurde sie schon vor der offiziellen Wiedererrichtung als Vorsteherin angesehen. Am 24. Dezember 1835 wurde Schwester Maria Crescentia Spranger von den staatlichen Behörden offiziell zur provisorischen Vorsteherin von Seligenthal bestellt. Am Tag vor der kirchlichen Wiedereinweihung, am 4. Mai 1836, wählte sie der Konvent zur Oberin des wiedererrichteten Klosters der Bernardinerinnen. Neben der Schule widmete sie sich vor allem den zahlreichen Klosterkandidatinnen der ersten Jahre. Das Kloster blühte rasch wieder auf.

Am 2. August 1842 nachts starb Maria Crescentia Spranger. Am 5. August wurde sie im alten Friedhof, dem heutigen Pfortengarten, begraben.

gge, Juli 2018


Daten:

Vest.: 2. Juni 1799; Sup.: nom. 24. Dez. 1835, el. 4. Mai 1836.

Literatur:

Schneider, Sr. Maria Irene O.Cist.: Maria Crescentia Spranger, in: Frauen im Licht – Frauen im Schatten: Eine Landshuter Frauengeschichte, Stadt Landshut, 2005, S. 126–127 · Dies.: Schwester Maria Crescentia Spranger, in: Bildungszentrum Seligenthal: Festschrift zum Dreifachjubiläum 2010, Landshut 2010, S. 67.

Zitierempfehlung: Spranger, Crescentia, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 7.11.2019, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Spranger,_Crescentia

Vorlage:Page.name: SPRANGER, Crescentia OCist (1776–1842) – Biographia Cisterciensis