Steffek, Cornelius

Cornelius Steffek

Cornelius Steffek OCist

Mönch der Zisterzienserabtei Heiligenkreuz; Pfarrer

* 19. Mai 1908 Niepołomice
† 5. Feb. 2008 Heiligenkreuz

Cornelius Steffek, Taufname Viktor, wurde am 19. Mai 1908 in Niepolomice in Galizien, nicht weit entfernt von Wadowice, dem Geburtsort Papst Johannes Pauls II., geboren. Sein Vater war Offizier im k.u.k. Ulanenregiment „Fürst zu Schwarzenberg“. Seine Mutter starb früh. Die treue Verbundenheit mit dem Kaiserreich und dem Haus Österreich blieb ihm bis zum Lebensende und führte auch dazu, dass ihn Erzherzog Otto von Habsburg persönlich im Februar 2007 in Heiligenkreuz besuchte.

1926 unter Abt Gregor Pöck als Novize im Zisterzienserstift Heiligenkreuz eingekleidet, legte er im folgendem Jahr die zeitlichen Gelübde und am 15. November 1930 die feierliche Profess ab. Am 29. September 1931 weihte ihn der Wiener Erzbischof Gustav Kardinal Piffl zum priester. Als junger Priester nahm er seinen bis dahin protestantischen Vater in die Katholische Kirche aufnehmen und spendete ihm die erste hl. Kommunion.

Nach verschiedenen Aufgaben im Stift und Kaplansjahren in St. Valentin 1932–1934, in Heiligenkreuz und im Priorat Neukloster in Wiener Neustadt 1937–1939 war er vom 1. September 1939 bis 1952 Pfarrer in Gaaden. 1941 wurde er zum Jugendseelsorger des Dekanates Heiligenkreuz bestellt. Da er weiterhin Bibelstunden für (die 1938 aufgelösten) Pfadfinder hielt (er hatte selber in Neukloster eine Gruppe gegründet) und sich seelsorglich um zur Wehrmacht eingezogene Ehemalige kümmerte, mit denen er brieflich Kontakt hielt, wurde er am 17. Februar 1944 – nachdem er schon 1939 und 1943 Berührungen mit der Gestapo gehabt hatte – im Pfarrhof Gaaden „wegen Verdachts der Vorbereitung zum Hochverrat“ festgenommen und bis zum Kriegsende in Wien gefangengehalten. Fünf Monate verbrachte er in Einzelhaft im Polizeigebäude Roßauer Lände, der berüchtigten „Liesl“, später im Wiener Landesgericht. Zu einem Prozess kam es jedoch nicht. Nach seiner Befreiung am 6. April 1945 konnte er seine Tätigkeit als Pfarrer von Gaaden wieder aufnehmen.

Von 1952 bis 1957 war er Pfarrer in Trumau und von 1957 bis 1981 in Alland. 1981 kehrte er nach 42 Jahren als Pfarrer auf auswärtigen Dienststellen in das Kloster zurück und war dann noch zwölf Jahre als Subprior tätig, außerdem als Kirchenrektor in Sparbach, als 2. Bibliothekar und Spiritual und Beichtvater am Collegium Rudolphinum.

Er starb am 5. Februar 2008 im 100. Lebensjahr als Senior des Zisterzienserordens und dienstältester Priester der Erzdiözese Wien. Begraben wurde er auf dem Konventfriedhof Heiligenkreuz.

Er war Erzbischöflicher Konsistorialrat, Landeskurat der Pfadfinder Niederösterreichs, Träger des Ehrenzeichens für Verdienste um die Befreiung Österreichs, Ehrenbürger der Gemeinde Alland und Träger des Ehrenringes der Gemeinde Gaaden.

gge, Mai 2020


Daten:

Vest.: 1926; Prof.: 1927, 15. Nov. 1930; Sac.: 29. Sep. 1931.

Werke:

Erinnerungen an die NS-Zeit, in: Beiträge zur Wiener Diözesangeschichte 29 (1988) 16f.

Q.:

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Zitierempfehlung: Steffek, Cornelius, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 1.06.2020, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Steffek,_Cornelius

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